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Amasya (altgriechisch Άμάσεια Amáseia, lateinisch Amasia) ist eine über 100.000 Einwohner zählende Stadt in der Türkei und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Amasya. Gleichzeitig stellt sie auch den zentralen Landkreis (Merkez) dar.

Amasya
Amasya (Türkei)
Amasya (Türkei)

Blick auf Amasya
Basisdaten
Provinz (il): Amasya
Koordinaten: 40° 39′ N, 35° 50′ O
Höhe: 411 m
Einwohner: 114.366[1] (2020)
Telefonvorwahl: (+90) 358
Postleitzahl: 05 XXX
Kfz-Kennzeichen: 05
Struktur und Verwaltung (Stand: 2021)
Gliederung: 37 Mahalle
Bürgermeister: Mehmet Sarı (MHP)
Postanschrift: Nergiz Mahallesi
Şehit Ahmet Özsoy Caddesi No: 6
05200 Amasya
Website:
Landkreis Amasya
Einwohner: 147.266[1] (2020)
Fläche: 1.889 km²
Bevölkerungsdichte: 78 Einwohner je km²
Vorlage:Infobox Ort in der Türkei/Wartung/Landkreis
Amasya: Osmanische Häuser und eines der Königsgräber
Amasya: Osmanische Häuser und eines der Königsgräber
Pontische Königsgräber
Pontische Königsgräber
Spätosmanische Wohnhäuser am Fluss
Spätosmanische Wohnhäuser am Fluss

Geographie


Amasya liegt im Hinterland der Schwarzmeerküste im Pontischen Gebirge im engen Tal des Flusses Yeşilırmak auf 390 m ü. NN. Der Hauptteil der Stadt erstreckt sich auf der Ostseite des Flusses, auf der Westseite liegen nur wenige Häuserzeilen zu Füßen des steilen Burgberges. Fünf Brücken verbinden beide Hälften der Stadt.

Der Landkreis wird intern von den Kreisen Suluova (im Nordwesten), Göynücek (im Südosten) sowie Taşova im Osten begrenzt. Extern bildet im Norden der Kreis Ladik der Provinz Samsun und im Süden der Kreis Turhal der Provinz Tokat die Grenze. Der Landkreis ist der größte und auch der bevölkerungsreichste der Provinz. Seine Bevölkerungsdichte liegt leicht über dem Provinzdurchschnitt von 59,6 Einw. je km². Zum Kreis gehört neben der Kreisstadt noch eine weitere Stadt (Belde): Ende 2020 hatte Ziyaret 3724 Einwohner. Zum Kreis gehören noch 100 Dörfer (Köy) mit durchschnittlich 292 Einwohnern, 38 davon haben mehr Einwohner als der Durchschnitt. Die Palette der Einwohnerzahlen reicht von 1279 (Ezinepazar) herunter bis auf 18. Der städtische Bevölkerungsanteil liegt bei 80,19 Prozent.


Bevölkerungsentwicklung


Nachfolgende Tabelle zeigt den vergleichenden Bevölkerungsstand am Jahresende für die Provinz, den zentralen Landkreis und die Stadt Amasya und den jeweiligen Anteil an der übergeordneten Verwaltungsebene. Die Zahlen basieren auf dem 2007 eingeführten adressbasierten Einwohnerregister (ADNKS).[2]

JahrProvinzLandkreisStadt
absolutanteiligabsolutanteiligabsolut
2020335.49443,90147.26677,66114.366
2019337.80044,65150.82877,64117.103
2018337.50844,17149.08476,42113.932
2017329.88843,58143.78175,98109.240
2016326.35142,82139.73274,88104.629
2015322.16742,69137.54974,02101.813
2014321.91342,23135.95072,7798.935
2013321.97741,75134.43471,5796.220
2012322.28341,31133.13369,0191.874
2011323.07941,22133.15868,0990.665
2010334.78642,90143.63569,5599.905
2009324.26840,71132.01065,6586.667
2008323.67539,76128.70363,8782.200
2007328.67440,36132.64664,7285.851

Klimatabelle


Amasya (409 m)
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
46
 
7
-1
 
 
37
 
10
0
 
 
50
 
15
3
 
 
52
 
21
7
 
 
61
 
26
11
 
 
41
 
29
15
 
 
13
 
32
17
 
 
13
 
32
17
 
 
21
 
29
13
 
 
36
 
23
9
 
 
45
 
15
3
 
 
54
 
9
1
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: MGM, Normalperiode 1991–2020[3]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Amasya (409 m)
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 7,4 10,2 15,0 20,6 25,6 29,3 31,9 32,3 28,6 22,7 14,6 8,9 Ø 20,6
Min. Temperatur (°C) −0,7 0,2 3,3 6,9 11,1 14,7 17,0 17,3 13,4 9,2 3,3 1,1 Ø 8,1
Temperatur (°C) 2,8 4,6 8,5 13,3 17,8 21,6 24,2 24,4 20,5 15,2 8,2 4,4 Ø 13,8
Niederschlag (mm) 46,2 36,7 50,2 51,9 61,3 41,0 12,9 12,9 21,3 36,4 44,6 53,8 Σ 469,2
Sonnenstunden (h/d) 2,2 3,3 4,4 6,0 7,4 8,8 9,6 9,1 7,4 5,0 3,5 2,0 Ø 5,7
Regentage (d) 10,6 9,5 12,2 13,5 14,0 9,2 3,3 2,9 5,3 8,3 8,2 11,4 Σ 108,4
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
7,4
−0,7
10,2
0,2
15,0
3,3
20,6
6,9
25,6
11,1
29,3
14,7
31,9
17,0
32,3
17,3
28,6
13,4
22,7
9,2
14,6
3,3
8,9
1,1
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
46,2
36,7
50,2
51,9
61,3
41,0
12,9
12,9
21,3
36,4
44,6
53,8
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: MGM, Normalperiode 1991–2020[4]

Geschichte


Das heutige Amasya ist der Nachfolger der antiken Stadt Amaseia. Die Geschichte der Stadt geht bis in hethitische Zeit zurück, ihre wichtigste Bedeutung erlangt sie jedoch im Hellenismus: Von ca. 300 v. Chr. bis 183 v. Chr. war Amaseia Hauptstadt des Königreiches Pontos, anschließend wurde die Hauptstadt in das am Meer gelegene Sinope verlegt. Im 3. Mithridatischen Krieg wurde die Stadt 70 v. Chr. von den Römern erobert und 64 v. Chr. zunächst der römischen Provinz Bithynia et Pontus, seit 25 v. Chr. der Provinz Galatia zugeordnet.

In der Spätantike war die Stadt Metropolis der Provinz Diospontus bzw. Helenopontus, in byzantinischer Zeit Sitz des Themas Armeniakon. Der christliche Soldat Theodor von Euchaïta erlitt hier um 306 den Märtyrertod; er soll den Magna-Mater-Tempel in der Stadt eingeäschert haben und wurde deshalb gefoltert und verbrannt.[5] 1076 wurde hier der verräterische normannische Söldner Roussel Frangopolos von Emir Tutusch an die Byzantiner unter Alexios Komnenos übergeben. Der Danischmenden-Emir Danischmend Ghazi eroberte die Stadt 1075 und hielt sie, bis sie im späten 12. Jahrhundert an den seldschukischen Herrscher Kiliç Arslan II. überging. 1386 wurde die Region um Amasya Teil des Osmanischen Reiches. In osmanischer Zeit erreichte Amasya ab 1396 als Residenz der Prinzen des Herrscherhauses eine Blütezeit und wurde als Bagdad von Rum oder Oxford des Ostens bezeichnet, da sich hier bedeutende Ausbildungsstätten befanden. Spätestens im 19. Jahrhundert aber verlor Amasya an Bedeutung.

Im Türkischen Befreiungskrieg rief Mustafa Kemal von hier aus am 22. Juni 1919 zum nationalen Widerstand auf und berief den Kongress von Sivas ein.

Das römisch-katholische Titularerzbistum Amasea geht auf das ehemalige Bistum mit Sitz in Amasya zurück.


Sehenswürdigkeiten


Ca. 250 m über der Stadt liegt die gut erhaltene Burg, die in Teilen noch hellenistisches Mauerwerk aufweist, in ihrer heutigen Form jedoch größtenteils byzantinisch ist. Stadt und Burg waren von einer teilweise heute noch gut erhaltenen hellenistischen (?) Mauer eingefasst. Im Fels unterhalb der Burg befinden sich in eindrucksvoller Lage fünf Kammergräber mit Fassaden, die den ersten fünf Königen von Pontos zuzurechnen sind.

Neben einigen Moscheen, Medresen und Türben des 13.–14. Jahrhunderts sind aus osmanischer Zeit die 1486 in Auftrag gegebene Sultan-Bayezit-Moschee (Sultan Bayezit Camii) zu nennen, daneben die ungewöhnliche achteckige Kapı-Ağası-Medrese (Kapı Ağası Medresesi) von 1488.

Die Stadt ist mehrfach durch Erdbeben stark zerstört worden, so 1734, 1825 und zuletzt 1936, jedoch immer wieder restauriert worden. Sehenswert sind besonders auch die zahlreichen spätosmanischen Wohnhäuser entlang des Flusses.

Von Interesse ist auch das Archäologische Museum. Es zeigt Funde aus allen Epochen von der Bronzezeit bis zur osmanischen Epoche. Prunkstück der Sammlung ist die Figurine von Amasya. Von 1864 bis 1924 gab es in der Nähe die theologische Schule namens Anatolia College, welche nach dem Griechisch-türkischen Krieg ins Königreich Griechenland umziehen musste.


Städtepartnerschaften



Persönlichkeiten



Literatur



Einzelnachweise


  1. Nüfusu İl İlçe Mahalle Köy Nüfusu (Nufusune.com), abgerufen am 26. Februar 2021
  2. Central Dissemination System/Merkezi Dağıtım Sistemi (MEDAS) des TÜIK, abgerufen am 26. Februar 2021
  3. Resmi İstatistikler: İllerimize Ait Mevism Normalleri (1991–2020). Staatliches Meteorologisches Amt der Türkischen Republik, abgerufen am 24. Mai 2021 (türkisch).
  4. Resmi İstatistikler: İllerimize Ait Mevism Normalleri (1991–2020). Staatliches Meteorologisches Amt der Türkischen Republik, abgerufen am 24. Mai 2021 (türkisch).
  5. Otto Volk: Theodoros v. Euchaïta. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000, Sp. 1411.


Commons: Amasya – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Amasya – Reiseführer

На других языках


- [de] Amasya

[en] Amasya

Amasya (Turkish pronunciation: [aˈmasja]) is a city in northern Turkey and is the capital of Amasya Province, in the Black Sea Region. It was called Amaseia or Amasia in antiquity.[3] Amasya stands in the mountains above the Black Sea coast, set apart from the rest of Anatolia in a narrow valley along the banks of the Yeşilırmak River. Although near the Black Sea, this area is high above the coast and has an inland climate, well-suited to growing apples, for which Amasya province, one of the provinces in north-central Anatolia Turkey, is famed. It was the home of the geographer Strabo and the birthplace of the 15th century Armenian scholar and physician Amirdovlat Amasiatsi. Located in a narrow cleft of the Yeşilırmak (Iris) river, it has a history of 7,500 years with many traces still evident today.

[ru] Амасья

Ама́сья (тур. Amasya, греч. Ἀμάσεια) — город и район в северной Турции, центр провинции (ила) Амасья. Население города — 82 тыс. жителей (2008). Высота над уровнем моря — 411 м.



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