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Lecce (aus dem Lateinischen Lupiae) ist eine Stadt auf der Halbinsel Salento in Apulien in Italien. Der Ort ist die Hauptstadt der Provinz Lecce und hat 96.534 Einwohner (Stand 31. Dezember 2019).

Lecce
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Lecce (Italien)
Lecce (Italien)
Staat Italien
Region Apulien
Provinz Lecce (LE)
Koordinaten 40° 21′ N, 18° 10′ O
Höhe 49 m s.l.m.
Fläche 238 km²
Einwohner 96.534 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 73100
Vorwahl 0832
ISTAT-Nummer 075035
Bezeichnung der Bewohner Leccesi
Schutzpatron Sant’Oronzo, San Giusto und San Fortunato (26. August)
Website Lecce
Luftaufnahme von Lecce
Luftaufnahme von Lecce

Im Umland von Lecce wird ein weicher Tuffstein abgebaut (Pietra Leccese), der die rasche Ausbreitung des Lecceser Barocks ermöglichte, dessen zahlreiche Bauwerke in der Stadtmitte zu bewundern sind. Wegen des der Stadt eigenen barocco leccese wurde sie auch das „Florenz des Rokoko“ oder „Florenz des Südens“ genannt. Eines der berühmtesten Beispiele des Barockstils von Lecce ist die Fassade der Basilika Santa Croce.

Lecce ist Sitz des römisch-katholischen Erzbistums Lecce.


Geschichte


Die Gründung der Stadt liegt der Sage nach im Jahr 1211 v. Chr. und wird Malemnius zugeschrieben, dem Sohn des Dasumnus und ersten König der Messapier. Weiter berichtet die Legende, die Stadt sei nach der Zerstörung Trojas von Lictius Idomeneus besetzt worden, der ihr auch ihren Namen verliehen und sie der griechischen Kultur erschlossen haben soll. Der tatsächliche Ursprung der Stadt Lecce ist unbekannt. Im 1. Jahrhundert soll der legendäre Heilige Oronzo, der erst seit der Pestepidemie 1658 als Stadtheiliger verehrt wird, die Region christianisiert haben und erster Bischof von Lecce geworden sein.

Nach dem Fall des Weströmischen Reichs wurde Lecce durch die Ostgoten unter König Totila geplündert. 549 wurde es von Byzanz zurückerobert und blieb über fünf Jahrhunderte Teil des oströmischen Reichs, unterbrochen durch kurzzeitige Eroberungszüge von Sarazenen, Langobarden, Ungarn und Slawen. Seit der Eroberung Süditaliens durch die Normannen bildete Lecce das Zentrum der Grafschaft Lecce. Die Stadt erlebte ihre Glanzzeit im späten Mittelalter. Die Grafschaft Lecce war damals (um 1360) mit der den Grafen von Enghien gehörenden Grafschaft Conversano vereinigt worden und erwachte langsam zu neuem Leben nach dem Abstieg, dem sie nach dem Untergang des Weströmischen Reiches und im Verlauf der folgenden Jahre anheimgefallen war.

Ihre wirtschaftliche und künstlerische Blütezeit erlebte die Stadt zwischen 1550 und 1750. Unter Karl V. wurde Lecce stark befestigt und als Verwaltungszentrum des Salento bestimmt. Damals erhielt die Altstadt von Lecce auch ihr heutiges charakteristisch-barockes Aussehen. Die zahlreichen Gebäude des typischen Lecceser Barockstils haben Lecce den Beinamen „Florenz des Barock“ eingebracht. Obwohl sich Lecce den Errungenschaften der Neuzeit keineswegs verschloss, hat sie doch ihr ursprüngliches Aussehen weitgehend beibehalten. Das römische Amphitheater wurde zur Zeit Mussolinis teilweise freigelegt, wobei wertvolle ältere Gebäude abgerissen wurden. 1955 wurde die staatliche Universität Lecce (heute Università del Salento) gegründet.


Sehenswürdigkeiten



Politik


Carlo Maria Salvemini (unabhängig, Mitte-Links) wurde am 25. Juni 2017 zum Bürgermeister gewählt.[3]


Bevölkerung



Bevölkerungsentwicklung


Jahr 1861188119011921193619511971199120012009
Einwohner 15.59425.44232.02939.55649.26163.83183.050102.21383.30394.774

Quelle: ISTAT


Ethnien und Migration


Am 31. Dezember 2019 lebten in Lecce 8325 nicht-italienische Staatsbürger. Die meisten von ihnen stammen aus folgenden Ländern:[4]

  1. Sri Lanka Sri Lanka – 930
  2. Philippinen Philippinen – 921
  3. Senegal Senegal – 770
  4. Rumänien Rumänien – 761
  5. Albanien Albanien – 640
  6. Indien Indien – 593
  7. China Volksrepublik China – 375
  8. Nigeria Nigeria – 304
  9. Pakistan Pakistan – 291
  10. Brasilien Brasilien – 282

Wirtschaft


Wichtige Wirtschaftszweige der heute noch wohlhabenden Stadt sind Weinhandel und Tabakverarbeitung. In der Umgebung hat sich ein intensiver Agritourismus entwickelt.

Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist auch das Militär. Südlich der Stadt befindet sich der Militärflugplatz Lecce-Galatina, im Osten an der Adriaküste zwischen Frigole und San Cataldo die Kavallerie- und Panzertruppenschule des Heeres mit dem Übungsplatz Torre Veneri. Die Schule hat auch Einrichtungen in der Innenstadt.

In Lecce befindet sich eine Fabrik von CNH Industrial. Dort werden unter anderem die Radlader der Marken Case und New Holland gebaut.


Verkehr


Lecce ist mit der italienischen Staatsbahn über die Bahnstrecke Ancona–Lecce aus Richtung Norden zu erreichen.

Direkte Verbindungen mit Hochgeschwindigkeitszügen (Le Frecce) bestehen unter anderem mit Mailand, Bologna, Venedig und Rom.

Nachtzüge der Marke InterCity Notte verbinden Lecce mit Turin, Mailand, Bologna und Rom.

Zwei von den Ferrovie del Sud Est betriebene Nebenstrecken führen in die Region:

Der nächstgelegene internationale Verkehrsflughafen ist der Flughafen Brindisi, nördlich von Lecce ca. 50 km entfernt. In der Umgebung der Stadt befinden sich mehrere kleine Flugplätze, darunter der Flugplatz Lecce-San Cataldo.

Mit dem Auto ist Lecce über die gut ausgebaute und mautfreie SS 16 (E 55) von Bari via Brindisi zu erreichen. Die Kernstadt ist von einem Ring der Staatsstraße SS 16 mit circa 7 km Durchmesser umgeben, so dass die engen Straßen im Innenbereich kaum mit Durchgangsverkehr belastet sind.


Sport


Lecce ist Heimat des italienischen Fußballvereins US Lecce, der seine Spiele im örtlichen Stadio Via del Mare austrägt.


Städtepartnerschaften


Lecce pflegt partnerschaftliche Beziehungen[5] zu

  • Spanien Murcia, Spanien
  • Bulgarien Blagoevgrad, Bulgarien
  • Ungarn Budapest-Theresienstadt, Ungarn

Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Stadt



Literatur




Commons: Lecce – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Lecce – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. Dorothee Kemper: SS. Niccolò e Cataldo in Lecce als ein Ausgangspunkt für die Entwicklung mittelalterlicher Bauplastik in Apulien und der Basilicata (= Manuskripte für Kunstwissenschaft in der Wernerschen Verlagsgesellschaft 41). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1994, ISBN 978-3-88462-940-6.
  3. "Elezioni comunali 2017". Ministero dell'Interno.
  4. Istituto Nazionale di Statistica
  5. Commune Lecce – Gemellaggi (Memento des Originals vom 19. August 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.comune.lecce.it

На других языках


- [de] Lecce

[en] Lecce

Lecce (/ˈlɛtʃeɪ/[4] Italian: [ˈlettʃe] (listen))[pron 1] is a historic city of 95,766 inhabitants (2015) in southern Italy. It is the capital of the province of Lecce, the province of second-highest population in the region of Apulia, as well as one of that region's most important cities. It is the main city of the Salentine Peninsula, a sub-peninsula at the heel of the Italian Peninsula, and is over 2,000 years old.

[es] Lecce

Lecce es una ciudad situada en el sureste de Italia, en la región de Apulia. Capital de la provincia del mismo nombre, tiene una población de 95 425 habitantes.[3] Es conocida como La Firenze del Sud («la Florencia del sur») por la cantidad de monumentos importantes, expresión del barocco leccese (barroco de Lecce). Se encuentra en la comarca del Salento.

[ru] Лечче

Ле́чче (итал. Lecce, лат. Lupiae) — итальянский город с 95 269 жителями[2], столица одноимённой провинции в области Апулия. Расположенный в почти центральном месте на полуострове Саленто, он является центром обширной территории, включающей 31 муниципалитет в северной части провинции. Он расположен в 11 км от побережья Адриатического моря и в 23 от Ионического моря. Это столица самой восточной провинции Италии.



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