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Torrelavega ist eine Stadt in der Autonomen Region Kantabrien in Nordspanien. Sie ist ein Industrie- und Wirtschaftszentrum der Region und Kreisstadt des Landkreises Besaya. Über zehn Prozent der Kantabrier leben in Torrelavega.

Torrelavega

Blick auf Torrelavega
Wappen Karte von Spanien
Torrelavega (Spanien)
Torrelavega (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Kantabrien Kantabrien
Comarca: Besaya
Koordinaten 43° 21′ N,  0′ W
Höhe: 25 msnm
Fläche: 35,52 km²
Einwohner: 51.494 (1. Jan. 2019)[1]
Bevölkerungsdichte: 1.450 Einw./km²
Postleitzahl(en): 39300
Gemeindenummer (INE): 39087
Verwaltung
Bürgermeister: Javier López
Website: www.torrelavega.es
Lage der Stadt
Rathaus von Torrelavega
Rathaus von Torrelavega

Geografie


Torrelavega ist von den Gemeinden Cartes, Los Corrales de Buelna, Cieza, Arenas de Iguña, Bárcena de Pie de Concha, Molledo, Anievas und San Felices de Buelna umgeben, es ist acht Kilometer von der Küste und 27,5 km von der Provinzhauptstadt Santander entfernt. Die Stadt befindet sich am Rand einer Gebirgskette. Das Gemeindegebiet liegt zwischen 12 und 606 Metern über dem Meeresspiegel. Die Flüsse Saja und Besaya fließen in der Stadt zusammen.

In der Umgebung liegen nördlich: Santillana del Mar, Suances und Polanco, südlich: Los Corrales de Buelna und San Felices de Buelna, östlich: Piélagos und Puente Viesgo und westlich: Reocín und Cartes.


Geschichte


Von der prähistorischen Besiedlung der Region zeugen mehrere Höhlen mit Felsenmalereien aus der Antike, wovon Puente Viesgo die bekannteste ist. Sie befinden sich an der Dobra-Spitze, wo sich auch der höchste Punkt des Stadtgebietes befindet (606 m über dem Meeresspiegel).

Torrelavega wurde Ende des 13. Jahrhunderts von Garcilaso I. de la Vega dem Älteren, Adelantado Mayor des kastilischen Königreichs, im Auftrag Alfons XI. gegründet.

Der Ortsname resultiert aus der Zusammenziehung von "Torre de la Vega". Diesen Turm (Torre) oder Burg ließ Leonor de la Vega, Tochter von Garcilaso II. de la Vega, der Jüngeren, und Mutter von Íñigo López de Mendoza, Marqués de Santillana, bauen, um die Privilegien und Steuereintreibung im Herrschaftsbereich der Familie zu sichern.

Im Mittelalter war Torrelavega ein Handelszentrum und Umschlagplatz, in dem Produkte aus Kastilien und aus Übersee zum Import und Export gehandelt wurden. Durch die Industrialisierung hat die Stadt ihre Rolle als Handelsstadt jedoch gänzlich verloren.

Torrelavega ist ein Beispiel für die Entstehung eines sozialen Brennpunktes, bedingt durch städtische Planungsfehler. Für die Beschäftigten der Bergwerke und verarbeitenden Betriebe wurden zur Hochzeit des Bergbaus riesige Arbeiterviertel gebaut. Auf Grund von steigenden Kosten für die Rohstoffgewinnung und billiger Konkurrenz aus Asien wurden die meisten Bergwerke geschlossen. Zur wirtschaftlichen Restrukturierung der Region warb man mit Hilfe von EU-Förderprogrammen erfolgreich moderne Dienstleistungsbetriebe und Hightech-Industrie an. Das qualifizierte Personal für diese neuen, gut bezahlten Arbeitsplätze ließ sich jedoch nicht aus der Gruppe der ehemaligen Bergarbeiter und Industriearbeiter rekrutieren. Diese fanden vor Ort meist keine Arbeit mehr und haben die Stadt teilweise verlassen. Die frei gewordenen Wohnungen wurden zum Großteil von Einwanderern aus Latein-Amerika und Osteuropa neu besetzt, die sich jedoch nur schwer in die Gesellschaft eingliedern können, während die materiell besser Gestellten die Innenstadt verlassen haben und in Neubausiedlungen außerhalb der Stadt wohnen. Damit ist Torrelavega einerseits ein prosperierender regionaler Wirtschaftsmotor, der für einen beachtlichen Teil der Region Arbeitsplätze bietet, anderseits existiert ein innerstädtischer sozialer Brennpunkt mit einer Bevölkerung, die nicht in den örtlichen Arbeitsmarkt integriert ist.


Wirtschaft


Torrelavega ist nach Santander das zweitgrößte Wirtschaftszentrum der autonomen Region Kantabrien. Des Weiteren ist Torrelavega Kongress- und Messestadt.

Der Landkreis Besaya ist einer von drei Industriestandorten in Kantabrien. Internationale Industriekonzerne wie esco, Solvay, Sniace und Firestone sind hier vertreten und ziehen viele Arbeiter aus der Umgebung an. Bis zum Jahre 2003 wurde Zink gefördert. 2003 wurden 9,47 % des kantabrischen BIPs in Torrelavega erwirtschaftet, das dabei nur von der Provinzhauptstadt Santander (39,18 %) übertroffen wurde und 0,6 % mehr als im Jahr 2000 (damals 8,87 %) erreichte.

Da die Stadt von großen Chemiebetrieben statt Feldern umgeben ist und auch der Dienstleistungsbereich eine große Rolle spielt, ist die Landwirtschaft in Torrelavega quasi nicht präsent. Die Stadt ist lediglich Domizil für den Nationalen Viehmarkt Torrelavega, einen von vier Viehgroßmärkten Spaniens, in der Metzger und Bauern Zucht- und Schlachtvieh erwerben.


Verkehr



Sehenswürdigkeiten


Auch wenn die Stadt nicht weit vom Meer entfernt liegt, handelt es sich um eine Industriestadt, die für einen Urlauber zur Besichtigung völlig uninteressant ist und folglich in manchen Reiseführern unerwähnt bleibt. Es gibt jedoch ein paar alte Kirchen und Industrieanlagen, die unter Denkmalschutz stehen.


Natürliche Ressourcen


Da sich die Stadt an einem Flussdelta befindet und nicht weit von der Küste entfernt ist, sind hier viele Seevogelarten zu Hause, die ein Hygieneproblem sind. Dieses Problem versucht man durch eine systematische Anpflanzung von Bäumen und technische Einrichtungen zu beheben, die diese Vögel an andere Plätze locken sollen.


Kultur


Mitte August feiert der Ort das Fest zu Ehren der Virgen Grande mit einer schönen Blumengala und einem Kutschenumzug.


Bildungseinrichtungen


In Torrelavega gibt es die juristische Fakultät der Universität von Kantabrien (Campus de la sección de Relaciones Laborales de la Facultad de Derecho de Cantabria) und eine Hochschule für Bergbau. Weiter gibt es eine Sprachschule, in der Kurse für Französisch, Englisch und Deutsch angeboten werden. Des Weiteren gibt es ein Konservatorium für Musik.


Gastronomie


Torrelavega ist bekannt für Polkas, einen Blätterteig-Kuchen mit einer süßen Creme.


Sport



Städtepartnerschaften


Partnerstädte von Torrelavega sind Rochefort (Charente-Maritime) in Frankreich, La Habana Vieja in Kuba und Zug in der Demokratischen Arabischen Republik Sahara.


In Torrelavega geboren




Commons: Torrelavega – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Cifras oficiales de población resultantes de la revisión del Padrón municipal a 1 de enero. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsfortschreibung).

На других языках


- [de] Torrelavega

[es] Torrelavega

Torrelavega es un municipio y ciudad española de Cantabria. De carácter industrial y comercial, se trata del segundo núcleo urbano más relevante de la comunidad autónoma por detrás de la capital, Santander. Pertenece a la comarca del Besaya y se sitúa en un valle o vega a unos 8 kilómetros de la costa cantábrica. En ella confluyen los ríos Saja y Besaya. La población del término municipal asciende a 51 597 habitantes (INE 2020).

[ru] Торрелавега

Торрелаве́га[2] (исп. Torrelavega) — город и муниципалитет в Испании, входит в провинцию Кантабрия в составе автономного сообщества Кантабрия (автономное сообщество).



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