Petra ist ein kleines Landstädtchen und Verwaltungssitz der gleichnamigen Gemeinde auf der Balearen-Insel Mallorca. Die rechtwinklig verlaufenden Straßen sind von alten Häusern aus goldbraunem Bruchstein (Marès) gesäumt. Alles in allem wirkt Petra verschlafen und fern jeder Hektik. In der Umgebung wachsen die Trauben für einen bekannten sehr guten Wein.
Gemeinde Petra | ||
---|---|---|
![]() | ||
Wappen | Karte von Spanien | |
![]() |
||
Basisdaten | ||
Land: | Spanien![]() | |
Autonome Gemeinschaft: | Balearische Inseln![]() | |
Insel: | Mallorca | |
Comarca: | Plà de Mallorca | |
Koordinaten | 39° 37′ N, 3° 7′ O39.6130555555563.1130555555556111 | |
Höhe: | 111 msnm | |
Fläche: | 70,04 km² | |
Einwohner: | 2.860 (1. Jan. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 41 Einw./km² | |
Postleitzahl: | 07520 | |
Gemeindenummer (INE): | 07041 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine | |
Nächster Flughafen: | Palma (Son Sant Joan / Palma de Mallorca, 34 km) | |
Verwaltung | ||
Amtssprache: | Katalanisch, Kastilisch Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/eigene Sprache | |
Bürgermeister: | Salvador Femenías (PI) | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | C/ Font, 1 07520 Petra | |
Website: | ajpetra.net/ca | |
Lage der Gemeinde | ||
![]() |
Die Gemeinde Petra umfasst eine Fläche von 70,13 km² und grenzt an die Gemeinden von Manacor, Vilafranca de Bonany, Sineu, Ariany und der nördlichste schmale Ausläufer des Gebietes reicht an Santa Margalida vorbei bis Artà. Am 1. Januar 2019 zählte die Gemeinde 2860 Einwohner, der gleichnamige Hauptort 2574 Bewohner (Stand 2008). Im Jahr 2006 betrug der Ausländeranteil der Gemeinde 9,8 % (269), der Anteil deutscher Einwohner 1,9 % (52).
Der Gemeindebezirk liegt rund 44 Kilometer von Palma entfernt an der Hauptstraße MA-3320 von Manacor in Richtung Inca im Landschaftgebietes des Pla.
In Petra werden das ganze Jahr über Niederschläge registriert. Der trockenste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 8,8 l/m². Im Oktober verzeichnet man die höchste Niederschlagsmenge mit durchschnittlich 101,3 l/m².
Die Araber, die den kleinen Ort im Inselinnern gründeten, nannten ihn in Anlehnung an die große jordanische Schwester „Die Strahlende“. In maurischer Zeit gehörte Petra zum Juz oder Distrikt Yiynaw-Bitra. Dieser Distrikt fiel nach der Eroberung durch die Katalanen an König Jakob I.
In den Jahren 1949 und 1952 wurden die ersten Versuche zur Abspaltung von Ariany unternommen, 1982 wurde Petra getrennt und eine selbständige Gemeinde.
Im Gemeindegebiet befinden sich rund 40 archäologische Fundstätten aus unterschiedlichen Geschichtsepochen die katalogisiert wurde. Hervorzuheben sind die Höhlen von Ses Cabanasses, von Ses Comunes Noves und von Son Monserrat, sowie die Talaiot-Siedlungen Son Homar, Termenor und Es Castellots, die Grabhöhlen Son Maimó sowie die Überreste von Bosc Vell, Es Cabanells Nous und Sa Font. Bei Ausgrabungen wurden aus der Römerzeit bemerkenswerte Funde wie Amphoren, diverse Keramikobjekte und Graburnen geborgen.
Heute, nachdem die Bahn – wenn auch auf neuer Trasse um den Ort herum – wieder in Betrieb ist, zieht der Ort vor allem Touristengruppen an, die die Geburtsstätte und das dazugehörige Museum des berühmtesten Sohnes der Stadt, Junípero Serra, besichtigen wollen. Im Gegensatz zu dem weitgereisten Franziskanerpater war seine weltvergessene Heimatstadt nicht gerade vom Glück gesegnet.
Die Versuche einiger Familien, Petra durch Weinanbau wirtschaftlich Bedeutung zu verleihen, schlugen in den 1920er Jahren aufgrund des Booms spanischer Weine vom Festland aus Navarra, Rioja und Penedès fehl. Und auch diese Episode eines kleinen wirtschaftlichen Erfolges ist nur mit einem ein wenig traurigen, aber für das Landschaftsgebiet des Pla typischen Ende zu vermelden.
Nach der Anerkennung dieses Gebiets 1993 als Weinbaugebiet wurde die Geschäftstätigkeit auf diesem Sektor in der gesamten Gegend beträchtlich ausgebaut (Anpflanzung neuer Rebstöcke, Einführung neuer Rebsorten, Verbesserung der Anbautechniken etc.). Gleichzeitig stieg auch die Anzahl der Weinkellereien. Bei den bereits bestehenden Betrieben wurden zudem bedeutende Investitionen in neue Technologien vorgenommen, was zu einer Produktionssteigerung und insbesondere einer Verbesserung der Qualität der hier erzeugten Weine führte.
Es gibt wieder Weine mit Ursprungsbezeichnungen von anerkannter Qualität. Die Rotweine werden aus folgenden roten Traubensorten gewonnen: Callet, Fogoneu, Tempranillo, Manto Negro, Monastrell, Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah. Weißweine werden aus den Sorten Chardonnay, Moll, Macabeo, Parellada und Moscatel erzeugt.
Der Grund besteht aus kalkhaltigem Gestein (Mergel und Dolomit), wodurch sich ein kalk- und tonhaltiger Boden mit einem leicht alkalischen pH-Wert gebildet hat und die Erde Tönungen aufweist, die von der Rotskala bis fast ins Weiße reichen.
Diese Eigenschaften des Bodens führen zu einer guten Drainage, was auch wegen der nur geringfügig vorhandenen organischen Materie zu einer schnellen Durchwurzelung des Bodens führt, wodurch der Weinbau unter sehr guten Bedingungen durchgeführt werden kann.
Bekannt ist Petra im Besonderen als Geburtsort des berühmten Missionars Junípero Serra, dem Gründer von San Francisco (USA) und von anderen bekannten Orten wie San Diego (USA). Er wurde als Miquel Josep Serra i Ferrer 1713 in Petra geboren. 1749 reiste er nach Mexiko und war zwei Jahrzehnte als Missionar tätig. Er wurde 1988 durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen und am 23. September 2015 durch Papst Franziskus heiliggesprochen. Seine Büste steht zusammen mit den Büsten anderer berühmter Persönlichkeiten der Vereinigten Staaten von Amerika im Kapitol in Washington D.C.
Alaró | Alcúdia | Algaida | Andratx | Ariany | Artà | Banyalbufar | Binissalem | Búger | Bunyola | Calvià | Campanet | Campos | Capdepera | Consell | Costitx | Deià | Escorca | Esporles | Estellencs | Felanitx | Fornalutx | Inca | Lloret de Vistalegre | Lloseta | Llubí | Llucmajor | Manacor | Mancor de la Vall | Maria de la Salut | Marratxí | Montuïri | Muro | Palma | Petra | Pollença | Porreres | Sa Pobla | Puigpunyent | Ses Salines | Sant Joan | Sant Llorenç des Cardassar | Santa Eugènia | Santa Margalida | Santa Maria del Camí | Santanyí | Selva | Sencelles | Sineu | Sóller | Son Servera | Valldemossa | Vilafranca de Bonany