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Los Llanos de Aridane ist eine der 14 Gemeinden auf der Kanarischen Insel La Palma. Sie liegt überwiegend im Valle de Aridane, einem in Nordsüdrichtung ausgedehnten Plateau zwischen der Küste an der Westküste und der Vulkankette Cumbre Vieja in der Mitte der Insel. Die Nord-Süd-Ausdehnung der Gemeinde beträgt etwa 14 km. Im Norden befindet sich ihr gleichnamiger Hauptort mit der Gemeindeverwaltung. Dieser liegt auf einer Höhe von 325 Metern über dem Meeresspiegel[2] und ist flächenmäßig einer der kleinsten der Gemeinde.

Gemeinde Los Llanos de Aridane
Wappen Karte der Kanarischen Inseln
Los Llanos de Aridane (Kanarische Inseln)
Los Llanos de Aridane (Kanarische Inseln)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Kanarische Inseln Kanarische Inseln
Provinz: Santa Cruz de Tenerife
Insel: La Palma
Koordinaten 28° 39′ N, 17° 55′ W
Höhe: 325 msnm
Fläche: 35,79 km²
Einwohner: 20.467 (1. Jan. 2019)[1]
Bevölkerungsdichte: 572 Einw./km²
Gründung: 1812
Postleitzahl(en): 38760 (Los Llanos)
38767 (Argual)
38768 (Retamar)
38769 (Puerto Naos)
Gemeindenummer (INE): 38024
Verwaltung
Bürgermeisterin: Noelia García Leal (PP)
Adresse der Gemeindeverwaltung: Plaza de España, s/n
38760 Los Llanos de Aridane
Website: www.aridane.org
Lage der Gemeinde

Geschichte


Der Hauptort entstand im frühen 16. Jahrhundert; so ließ Jacomo de Monteverde ab 1522 die Kirche Nuestra Señora de Los Remedios erbauen.[2] Die Zahl der Bewohner von Los Llanos nahm zwischen den Volkszählungen von 1768 und 1787 um 101 ab, was mit einer starken Auswanderung nach Kuba erklärt wird. Auf Grundlage bereits bestehender Pfarreien bildete Los Llanos im August 1812 zusammen mit El Paso, Tazacorte und Argual die gleichnamige politische Gemeinde.[3] Am 13. April 1837 kam von der Kanarischen Regierung der Vorschlag, El Paso mit Tacande und Umgebung zu einer von Los Llanos unabhängigen Gemeinde mit eigenem Rathaus zusammenzuschließen. Ein paar Monate später wurde das Vorhaben verwirklicht, und Los Llanos verlor somit einen beträchtlichen Teil seiner Größe.[4][3] 1868 erhielt Los Llanos per königlichem Dekret den Titel Villa; nach der Inselhauptstadt Santa Cruz de La Palma galt sie nun als die wichtigste Stadt der Insel.[2] Am 16. September 1925, während der Diktatur von Primo de Rivera, wurde Tazacorte ebenfalls von Los Llanos ausgemeindet. Zu diesem Zeitpunkt war Tazacorte mit 2316 Einwohnern der bevölkerungsreichste Gemeindeteil mit dem größten Wirtschaftswachstum.[5]

Die Gemeinde Los Llanos de Aridane hat sich im Laufe der Zeit zur einwohnerstärksten der Insel entwickelt und damit in den 1990er Jahren Santa Cruz de La Palma übertroffen. Den Zusatz „de Aridane“ trägt sie zur Unterscheidung von anderen gleichnamigen Orten seit Mitte des Jahrhunderts.[6]

Der zur Gemeinde Los Llanos gehörende Ort Puerto Naos ist, neben Los Cancajos in der Gemeinde Breña Baja, eines der beiden touristischen Zentren La Palmas. Heute ist Los Llanos de Aridane das wichtigste Wirtschaftszentrum im Westen der Insel.[7]

Beim Vulkanausbruch 2021 wurde der im Süden gelegene zur Gemeinde Los Llanos gehörende Ort Todoque mehrheitlich zerstört.[8]


Charakter


Der Charakter der Altstadt von Los Llanos ist geprägt durch die im Zentrum des Ortes befindliche Plaza de España mit der dreischiffigen Pfarrkirche Nuestra Señora de Los Remedios aus dem 16. Jahrhundert, teils im Mudéjar-Stil, dem 1945 erbauten Rathaus (Ayuntamiento) im regionalen Stil und den angrenzenden Straßen wie die Fußgängerzone der Calle Réal.

Mehrere, heute mächtige Chinesische Feigenbäume[9] auf der Plaza de España und Avenida Dr. Fleming wurden 1863 von kubanischen Emigranten mitgebracht und bieten Schatten für die Straßencafés am Platz, die von Einheimischen wie Touristen gern aufgesucht werden.

In Argual Abajo hatten rund um die Plaza de Sotomayor die spanischen Eroberer Ende des 15. Jahrhunderts ihre erste Siedlung errichtet. Mit dem Zuckerrohranbau erwarben die ansässigen Adelsfamilien im 16. und 17. Jahrhundert ein immenses Vermögen. Ihre Gutshäuser sind am Plaza de Sotomayor größtenteils noch erhalten. Für die Zuckergewinnung betrieb die Familie Monteverde in Argual eine Zuckerrohrmühle, die durch Wasser aus der Caldera angetrieben wurde. Das Wasser wurde über das zwischen 1555 und 1557 errichtete und heute noch teilweise erhaltene Aquädukt geleitet.[10][11]

Im Barranco de Las Angustias, einem Landschaftsschutzgebiet im Norden der Gemeinde (Barrio Argual), steht die Wallfahrtskirche Nuestra Señora de las Angustias aus dem 16. Jahrhundert.[12]

Ganz im Süden der Gemeinde gibt es im Barrio Las Manchas die sehenswerte Plaza de La Glorieta mit ihren Mosaiken und Bepflanzungen, die von Luis Morera, einem Schüler von César Manrique, entworfen wurde. Etwas nördlich davon gibt es im Lavafeld, das beim Vulkanausbruch 1949 entstand, mehrere Lavatunnel, von denen die Cueva de las Palomas und die Cueva el Vidrio begehbar sind.[2]

Von den als Naturdenkmäler geschützten und im Monumento Natural de los Vólcanes de Aridane zusammengefassten Vulkankegeln Montaña de Argual (320 m), Montaña de Triana (363 m), Montaña de La Laguna (342 m) und Montaña de Todoque (349 m) liegen nur die beiden erstgenannten auf dem Gebiet der Gemeinde Los Llanos de Aridane.


Museen



Botanischer Park


Der Parque Antonio Gómez Felipe (auch: El pequeño jardín botánico) ist ein kleiner Park südlich der Innenstadt von Los Llanos im Barrio Triana. Sein oberer Teil wurde von Luis Morera und Natan Teutsch im Jahr 2010 neu gestaltet.[2] Der besondere Reiz des Gartens besteht in der Zusammenstellung von bizarren Lavabrocken, Teichen und Wasserfällen mit vorwiegend endemischen Pflanzen zu ästhetisch ansprechenden Gebilden. Als Inspiration für diesen Garten diente das Triptychon „Der Garten der Lüste“ von Hieronymus Bosch.[14]


Orte der Gemeinde


Gemeindeteile von Los Llanos de Aridane
Gemeindeteile von Los Llanos de Aridane

Die Bevölkerungszahlen haben den Stand vom 1. Januar 2013.[15]


Bevölkerungsentwicklung


Jahr Einwohner + / −
19006638
19107214+ 576
19206912− 302
19305786− 1428
19406614+ 838
19507696+ 1082
19609886+ 2190
Jahr Einwohner + / −
197012 118+ 2232
198114 677+ 2559
199017 062+ 2385
200119 536+ 2474
200519 878+ 342
200920 525+ 647
201320 930+ 405


Commons: Los Llanos de Aridane – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Cifras oficiales de población resultantes de la revisión del Padrón municipal a 1 de enero. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsfortschreibung).
  2. Los Llanos de Aridane. Palmeros en el Mundo, 22. März 2017, abgerufen am 20. November 2021.
  3. Salvador González Vázquez: Historia contemporánea de La Palma (1766–2000). In: Revista de estudios generales de la Isla de La Palma. Band 2004, S. 65122 (palmensis.com [PDF]).
  4. Maikel Chacon: El Paso, de una "tierna venganza" a ciudad centenaria. In: El Diario. 26. August 2010, abgerufen am 20. November 2021.
  5. Salvador González Vázques: Historia de Tazacorte 1492–1975. Villa y Puerto de Tazacorte, Tazacorte 2000, ISBN 84-89692-20-3.
  6. María Victoria Hernández: Aridane. El Apurón, 24. Mai 2020, abgerufen am 20. November 2021.
  7. Los Llanos de Aridane. In: Guiapueblos.es. Abgerufen am 14. November 2011.
  8. Guillermo Vega, Javier Salas: La colada se reactiva y La Palma se prepara ante su llegada al mar. In: El País. 26. September 2021, abgerufen am 27. September 2021 (spanisch).
  9. www.eldiario.es: Sie präsentieren ein unveröffentlichtes Foto der Aussaat der ersten indischen Lorbeeren von Los Llanos im Jahr 1863
  10. El azúcar y su cultura en las islas atlánticas, 500 Años de La Palma y Flandes (1513-2013), Vol. 1, Jesus Pérez Morera auf der Website Memorial Digital de Canarias (abgerufen am 13. Dezember 2017)
  11. Susanne Lipps-Breda: Reiseführer La Palma, DuMont Reise-Taschenbuch, 2017.
  12. Santuario de Ntra Sra de Las Angustias (Memento des Originals vom 15. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lapalmabiosfera.es, La Palma Reserva Mundial de la Biosfera.
  13. El Centro de Interpretación de las Cavidades Volcánicas Caños de Fuego abre sus puertas al público, EL APURON, 12.04.2019.
  14. Hilke Steinecke & Peter Schubert: Garten-Kleinode des Luis Morera auf der Kanareninsel La Palma. In: Der Palmengarten. Band 83, Nr. 1, 2019, S. 2430.
  15. Website des Spanischen Statistikamtes (Instituto Nacional de Estadística )

На других языках


- [de] Los Llanos de Aridane

[es] Los Llanos de Aridane

Los Llanos de Aridane es un municipio español perteneciente a la provincia de Santa Cruz de Tenerife, en la comunidad autónoma de Canarias. Está situado en el oeste de la isla de La Palma, en el valle de Aridane, en la vertiente de sotavento y de solana de la isla, lo que constituye una ubicación muy favorable, además de que la parte oeste de la isla está bastante bien regada y tiene menores pendientes que en las zonas restantes, y de ahí el nombre de la ciudad. Los Llanos de Aridane es con 20.760 habitantes el municipio más poblado de La Palma, superando en este respecto a Santa Cruz de La Palma, la capital de la isla.



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