Ajdovščina (deutsch Haidenschaft oder Heidenschaft, italienisch Aidussina)[1] ist eine Kleinstadt und Gemeinde in Slowenien. Sie liegt zwischen Nova Gorica und Postojna am kurzen Flüsschen Hubelj (Hubelbach), das nahebei einer ergiebigen Karstquelle am Rand des Ternowaner Walds entspringt und nach wenigen Kilometern in die Vipava mündet. Der Name leitet sich ab von altrömischen Ruinen (Überresten der Heiden) in der Region.[2][3]
Dieser Artikel behandelt die Gemeinde. Zum Stadtteil von Ljubljana siehe Ajdovščina (Ljubljana).
In der aus 45 Ortschaften und Weilern bestehenden Gesamtgemeinde leben 18.928 Menschen. Die Kleinstadt Ajdovščina allein hat 6373 Einwohner.
Ortsteile
Ajdovščina (dt.: Haidenschaft)
Batuje (dt.: Weinstein)
Bela (dt.: Fellach bei Haidenschaft)
Brje (dt.: Bairach)
Budanje (dt.: Flachenfels)
Cesta (dt.: Strassdorf)
Col (dt.: Riesenberg)
Črniče (dt.: Zernutsch)
Dobravlje (dt.: Gutenfeld)
Dolenje (dt.: Dolling)
Dolga Poljana (dt.: Langenfeld)
Gaberje (dt.: Geberstein)
Gojače (dt.: Gonatsch)
Gozd (dt.: Schönwald)
Grivče (dt.: Gritsche)
Kamnje (dt.: Kamenau)
Kovk (dt.: Kolk)
Kožmani (dt.: Koschmann)
Križna gora (dt.: Kreuzenberg)
Lokavec (dt.: Thalberg)
Male Žablje (dt.: Klein Schablach)
Malo Polje (dt.: Pöll)
Malovše (dt.: Malousche)
Otlica (dt.: Hottelz)
Plače (dt.: Platschach ob Gemünd)
Planina (dt.: Leitenberg)
Podkraj (dt.: Sonnenblick)
Potoče (dt.: Baumgarten)
Predmeja (dt.: Beilenstein)
Ravne (dt.: Raunach)
Selo (dt.: Kunzendorf)
Skrilje (dt.: Schrilach)
Stomaž (dt.: Sankt Thomas)
Šmarje (dt.: Weinstegen)
Tevče (dt.: Deutschendorf bei Haidenschaft)
Ustje (dt.: Gemünd)
Velike Žablje (dt.: Sankt Marein an der Wippach)
Vipavski Križ (dt.: Kreuzberg)
Višnje (dt.: Fockerhaus)
Vodice (dt.: Woditz)
Vrtovče (dt.: Werdischach)
Vrtovin (dt.: Obinburg)
Zavino (dt.: Schwina)
Žagolič (dt.: Sagolz)
Žapuže (dt.: Schrauenstein)
Geschichte
Römische Mauerreste in AjdovščinaDie Stadt zur Zeit der italienischen Herrschaft
Die Stadt war zur Römerzeit ein befestigtes Lager mit Poststation namens Castra, ein Bestandteil des Sperrwerkes der Claustra Alpium Iuliarum. Das Lager lag an der Via Gemina, einer wichtigen Verbindungsstraße von und nach Italien, die von Emona (Ljubljana) nach Aquileia über den Pass des Birnbaumer Waldes führte. Vor den Mauern von Castra fand am 6. September des Jahres 394 die Schlacht am Frigidus statt, in der Kaiser Theodosius I. über seinen Widersacher Eugenius siegte.
Im Jahre 451 wurde das Lager von den Hunnen unter Attila zerstört.
Im Jahre 1507 gewährte Maximilian I. der Siedlung die Marktrechte, was der Stadt einen Aufschwung bescherte.
Zur Zeit der österreichischen Herrschaft bis zum Ende des Ersten Weltkriegs gehörte Ajdovščina zum Gerichtsbezirk Haidenschaft in der Gefürsteten Grafschaft Görz und Gradisca, die einen Teil des österreichischen Küstenlands bildete. Während des Ersten Weltkriegs befand sich in der Gemeinde ein Flugplatz der k.u.k Luftfahrtruppen. Anschließend stand die Gemeinde bis 1945/1947 unter italienischer Hoheit und gehörte zur Provinz Gorizia (1924–1927 zur Provinz Udine).
Verkehr
Der Bahnhof (Aufnahme 2011)
Die Stadt liegt an der Schnellstraße H 4, die Nova Gorica mit Ljubljana verbindet. Im Jahr 1902 wurde die Stadt über einen Abzweig von der Wocheinerbahn (Strecke von Görz über Sežana nach Triest) bei Dornberk an die Eisenbahn angeschlossen.[4]
Im Westen der Stadt liegt der Flugplatz Ajdovščina, der vorwiegend von Ultraleichtflugzeugen genutzt wird und dem ortsansässigen Hersteller Pipistrel seit 1987 als Werksflugplatz dient.
Städtepartnerschaften
Italienische Partnergemeinde von Ajdovščina ist Quiliano in Ligurien.
Persönlichkeiten der Stadt
In Ajdovščina geborene Persönlichkeiten
Anton Čebej (1722–1774), Maler
Johann Baptist Aloysius von Edling (1753–1830), römisch-katholischer Geistlicher, Domherr in Lübeck und Breslau
Franz Brattina (1825–1890), Fossiliensammler und Präparator, geboren in St. Thomas
Danilo Lokar (1892–1989), Autor
Veno Pilon (1896–1970), Maler
Arthur Casagrande (1902–1981), österreichisch-amerikanischer Bodenmechaniker, Geotechniker und Bauingenieur
Leo Casagrande (1903–1990), österreichischstämmiger US-amerikanischer Bauingenieur für Geotechnik
Evgen Bavčar (* 1946), blinder Fotograf, geboren in Lokavec
Persönlichkeiten, die in der Stadt gewirkt haben
Ferdinand Cavallar von Grabensprung (1886–1952), k.u.k Offizier und Flugpionier
Einzelnachweise
Special-Orts-Repertorien der im Oesterreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder: Küstenland. Hölder, 1885, S.27 (google.com[abgerufen am 13.Oktober 2022]).
Arnold Luschin Ritter von Ebengreuth:Ueber Orts- und Personennamen in Krain. Vortrag. Kleinmayr u. Bamberg, 1879, S.5 (google.com[abgerufen am 13.Oktober 2022]).
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