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Der Rajon Prawdinsk ist eine Verwaltungseinheit in der russischen Oblast Kaliningrad. Er liegt im Süden der Oblast an der EU-Außengrenze zu Polen.

Rajon
Prawdinsk
Правдинский административный район
Правдинский муниципальный округ
Wappen
Wappen
Wappen
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Verwaltungszentrum Prawdinsk
(Stadt)
Fläche 1284 km²
Bevölkerung 19.061 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 15 Einwohner/km²
Oberhaupt des Rajons (des Munizipalkreises)
Wladimir Bakalin
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40157
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233
OKTMO 27 519
Website pravdinsk.gov39.ru
Geographische Lage des Verwaltungszentrums
Koordinaten 54° 27′ N, 21° 1′ O
Prawdinsk (Oblast Kaliningrad)
Prawdinsk (Oblast Kaliningrad)
Prawdinsk
Prawdinsk: Lage in der Oblast Kaliningrad
Lage innerhalb Russlands
Lage innerhalb Russlands
Oblast Kaliningrad innerhalb Russlands

Seit 2016 besteht der Rajon nur noch administrativ-territorial und wird mit Administrativer Rajon Prawdinsk (russisch Правдинский административный район) bezeichnet. Die kommunale Selbstverwaltung wird als Munizipalkreis organisiert, dessen Verwaltungssitz die Stadt Prawdinsk (Friedland) ist.

Der Rajon wird vom Fluss Lawa (Alle) durchflossen. Die Gegend ist dünn besiedelt und strukturschwach. Haupterwerbszweig der Bevölkerung ist die Landwirtschaft. Heutzutage verläuft lediglich die Eisenbahnlinie von Tschernjachowsk (Insterburg) nach Schelesnodoroschny (Gerdauen) (nur noch Saison- und Güterverkehr) durch das Rajongebiet, überregionale Straßenverbindungen fehlen. Den Großteil des Verkehrs übernehmen somit der Individualverkehr und Linienbusse. Wie alle ländlichen Rajone der Oblast Kaliningrad ist auch der Rajon Prawdinsk von einer starken Landflucht geprägt.


Kommunale Selbstverwaltung


Auf dem Territorium des Rajons Prawdinsk besteht die kommunale Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Prawdinsk (ru. Правдинский муниципальный округ, Prawdinski munizipalny okrug) mit der Stadt Prawdinsk und den weiteren auf dem Territorium des Rajons befindlichen 116 Siedlungen (ru. possjolok).


Geschichte


Der Rajon wurde am 7. April 1946 als Fridljandski rajon gegründet.[2] Er umfasste zunächst die Nordteile der bis 1945 bestehenden Kreis Bartenstein, der bis 1927 Kreis Friedland hieß, und Kreis Gerdauen, die sich nach der neuen Grenzziehung infolge des Zweiten Weltkrieges in der Sowjetunion befanden. Sein Verwaltungssitz wurde die im ehemaligen Kreis Bartenstein am Fluss Alle gelegene Kleinstadt Friedland (amtlich Fridljand). Zuständig für den Rajon war ab dem 15. Juni 1946 zunächst die Verwaltung für zivile Angelegenheiten des Rajons Friedland (ru. Управление по гражданским делам Фридландского района, Uprawlenie po graschdanski delam Fridlandskowo rajona).

Am 7. September 1946 wurde die Stadt Friedland in Prawdinsk umbenannt und der Rajon in Prawdinski rajon.[3] Im Juni 1947 wurde zur Verwaltung des Rajons das Exekutivkomitee des Prawdinsker Rajonsowjets der Abgeordneten der Werktätigen ernannt (ru. Исполнительный комитет Правдинского районного Совета депутатов трудящихся, Ispolnitelny komitet Prawdinskowo rajonowo Soweta deputatow trudjaschtschichsja; kurz: Правдинский Райисполком, Prawdinski Rajispolkom). Der ungefähre Bereich des Nordteils des ehemaligen Kreises Gerdauen wurde am 25. Juli 1947 als eigenständiger Rajon Schelesnodoroschny aus dem Rajon Prawdinsk ausgegliedert. Neu in den Rajon kam an diesem Tag aus dem Rajon Gwardeisk die in Druschba umbenannte ehemalige Kleinstadt Allenburg.[4] Am 12. Dezember 1962 wurde der Rajon Schelesnodoroschny wieder an den Rajon Prawdinsk angeschlossen.[5] Im Jahr 1977 wurde in der Bezeichnung der Rajonverwaltung der Begriff „der Abgeordneten der Werktätigen“ durch „der Volksabgeordneten“ ersetzt (ru. народных депутатов, narodnych deputatow).

Am 18. Dezember 1991 wurde die Rajonverwaltung in Administration des Rajons Prawdinsk (ru. Администрация Правдинского района, Administrazija Prawdinskowo rajona) umbenannt. Im Jahr 1997 wurde auf dem Territorium des Rajons Prawdinsk die (gleichnamige) kommunale Selbstverwaltungseinheit Rajon Prawdinsk eingerichtet.[6] Im Jahr 2004 wurde diese Verwaltungseinheit mit dem Status eines "munizipalen" Rajons versehen; darin wurde die kommunale Selbstverwaltung auf die lokale Ebene ausgeweitet und die bestehenden Verwaltungsbereiche der städtischen Administrationen der Stadt Prawdinsk und der Siedlung städtischen Typs Schelesnodoroschny sowie die acht Dorfbezirke in zwei städtische Gemeinden und zwei Landgemeinden umgewandelt.[7] Im Jahr 2016 wurde die kommunale Selbstverwaltung als Stadtkreis organisiert.[8] Im Jahr 2022 wurde der Stadtkreis in einen Munizipalkreis umgewandelt.[9]


Dorfsowjets/Dorfbezirke 1947–2004


Name Verwaltungssitz deutscher
Name
Bemerkungen
DomnowskiDomnowoDomnau
DruschinskiDruschbaAllenburg
FrunsenskiFrunsenskojeBokellenseit 1963, vorher im Rajon Schelesnodoroschny
KrylowskiKrylowoNordenburgseit 1972, vorher Podlipowski
MosyrskiMosyrKlein Gnieseit 1963, vorher im Rajon Schelesnodoroschny
Nowo-BobruiskiNowo-BobruiskIlmsdorfseit 1963, vorher im Rajon Schelesnodoroschny, bis 2001, dann zu Mosyrski
PodlipowskiPodlipowo
seit vor 1968: Krylowo
Hochlindenberg
Nordenburg
seit 1963, vorher im Rajon Schelesnodoroschny, bis 1972, dann Krylowski
PoretschenskiPoretschje
seit etwa 1970: Schewtschenko[10]
Allenau
zu Friedland
SewskiSewskojeBöttchersdorf
WischnjowskiWischnjowojeAltendorfseit 1963, vorher im Rajon Schelesnodoroschny

Gemeinden 2004–2015


Verwaltungseinteilung des Rajons Prawdinsk 2004–2015
Verwaltungseinteilung des Rajons Prawdinsk 2004–2015
NameVerwaltungssitzdeutscher
Name
Anzahl der
Orte
Städtische Gemeinde:
PrawdinskojePrawdinskFriedland33
SchelesnodoroschnojeSchelesnodoroschnyGerdauen31
Landgemeinden:
DomnowskojeDomnowoDomnau28
MosyrskojeMosyrKlein Gnie25

Einwohnerentwicklung


JahrEinwohner[11]Bemerkungen
195912.102Einschließlich des Rajon Schelesnodoroschny: 24.135
197022.766
197921.719
198919.555
200221.076
201019.061
202118.443

Funktionsträger



Parteisekretäre der WKP(B)/KPdSU 1947–1991


Vorsitzende


Verwaltungschefs




Einzelnachweise


  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Durch den Постановление Совета Министров СССР от 7 апреля 1946 г., № 783 «Об административном устройстве г. Кенигсберга и прилегающих к нему районов» (Beschluss des Ministerrats der UdSSR vom 7. April 1946, Nr. 783: Über den administrativen Aufbau der Stadt Königsberg und ihren umliegenden Rajons)
  3. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 7 сентября 1946 г. «Об административном устройстве Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der RSFSR vom 7. September 1946: Über den administrativen Aufbau der Oblast Kaliningrad)
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 25 июля 1947 г., № 614/7 «Об административно-территориальном устройстве Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der RSFSR vom 25. Juli 1947, Nr. 614/7: Über den administrativ-territorialen Aufbau der Oblast Kaliningrad)
  5. Durch die Решение облисполкома от 12 декабря 1962 г. № 591 «Об укрупнении сельских районов и отнесении городов районного подчинения к категории городов областного подчинения Калининградской области» (Entscheidung des Oblast-Exekutivkomitees vom 12. Dezember 1962, Nr. 591: Über das Zusammenlegen von ländlichen Rajons und das Hinzufügen von Städten von Rajon-Bedeutung zur Kategorie der Städte mit Oblast-Bedeutung). Es gibt dazu auch noch einen Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjet der RSFSR vom 1. Februar 1963.
  6. Durch den Постановление Калининградской областной Думы от 9 октября 1997 г. № 73 «Об утверждении границы административно - территориального, муниципального образования "Правдинский район"» (Beschluss der Kaliningrader Oblastduma vom 9. Oktober 1997, Nr. 73: Über die Bestätigung der Grenze des administrativ-territorialen und der munizipalen Bildung "Rajon Prawdinsk")
  7. Durch das Закон Калининградской области от 21 декабря 2004 г. № 476 «О наделении муниципального образования "Правдинский район" статусом муниципального района и об установлении границ и наделении соответствующим статусом муниципальных образований, находящихся на его территории» (Gesetz der Oblast Kaliningrad vom 21. Dezember 2004, Nr. 476: Über das Ausstatten der munizipalen Bildung "Rajon Prawdinsk" mit dem Status eines munizipalen Rajons und über das Festlegen der Grenzen und das Ausstatten mit dem entsprechenden Status der munizipalen Bildungen, die sich auf seinem Gebiet befinden)
  8. Durch das Закон Калининградской области от 27 апреля 2015 г. № 418 «Об объединении поселений, входящих в состав муниципального образования "Правдинский район", и организации местного самоуправления на объединённой территории» (Gesetz der Oblast Kaliningrad vom 27. April 2015, Nr. 418: Über die Vereinigung der in die munizipale Bildung "Rajon Prawdinsk" eingetretenen Gemeinden und die Organisation der lokalen Selbstverwaltung auf dem vereinigten Territorium) mit Wirkung zum 1. Januar 2016.
  9. Durch das Закон Калининградской Области от 27 декабря 2019 г., № 378 «О регулировании отдельных вопросов, связанных с наделением статусом муниципального округа отдельных городских округов Калининградской области» (Gesetz der Oblast Kaliningrad vom 27. Dezember 2019, Nr. 378 "Über die Regelung einzelner Fragen im Zusammenhang mit der Ausstattung einzelner Stadtkreise der Oblast Kaliningrad mit dem Status eines Munizipalkreises"),nebst Закон Калининградской Области от 01 декабря 2020 г. № 480 «О внесении изменений в отдельные законы Калининградской области» (Über Änderungen bestimmter Gesetze der Oblast Kaliningrad) mit Wirkung zum 1. Januar 2022.
  10. hieß zunächst Sowchos Prawdinski
  11. Volkszählungsdaten

На других языках


- [de] Rajon Prawdinsk

[en] Pravdinsky District

Pravdinsky District (Russian: Пра́вдинский райо́н) is an administrative district (raion), one of the fifteen in Kaliningrad Oblast, Russia. It is located in the south of the oblast. The area of the district is 1,300 square kilometers (500 sq mi).[citation needed] Its administrative center is the town of Pravdinsk.[2] Population: 19,061 (2010 Census);[3] 21,076 (2002 Census);[7] 19,555 (1989 Census).[8] The population of Pravdinsk accounts for 22.7% of the district's total population.[3]

[ru] Правдинский район

Пра́вдинский район (с 7 апреля до 7 сентября 1946 года — Фри́дляндский район[5]) — административно-территориальная единица (административный район)[6] в Калининградской области России. Ему в рамках организации местного самоуправления до 1 января 2022 года соответствовал Правдинский городской округ, с 1 января 2022 года Правдинский муниципальный округ[7][8][9].



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