Die Stadt liegt in Niederschlesien, 69 Kilometer östlich von Frankfurt (Oder) und 38 Kilometer nördlich von Zielona Góra(Grünberg). Westlich der Stadt erstreckt sich die Reppener Heide (Puszcza Rzepińska) und in nächster Nähe befinden sich mehrere kleine Seen.
Geschichte
Schwiebus um 1618
Rathaus der Stadt Schwiebus um 1900
Im 4. Jahrhundert siedelten sich in der Gegend Svevier (Sueben[1]) an, die den Ort Swebyssen gegründet haben sollen. Als Konrad von Masowien im 13. Jahrhundert von den Pruzzen bedrängt wurde und die Johanniter-Kreuzritter um Beistand bitten musste, räumte er ihnen 1228 als Gegenleistung die Ortschaft Schwiebus samt Zubehör ein. Die Ordensritter beeilten sich, die Ortschaft mit einer Stadtmauer zu umgeben.[2] Als Stadt wurde Schwiebus in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts urkundlich erwähnt.[3]
Die Stadt durchlebte in den folgenden Jahrhunderten eine wechselvolle Geschichte. Schwiebus war im 17. Jahrhundert Hauptort eines gleichnamigen Kreises, den Kaiser Leopold I. 1685 dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg als Vergünstigung für die eingezogenen Fürstentümer Liegnitz, Brieg und Wohlau übertrug. Der Kaiser ließ sich die Herrschaft Schwiebus jedoch vom Nachfolger des Kurfürsten, Markgraf Friedrich III. von Brandenburg, wieder zurückgeben, um sie 1694 dem Herzogtum Glogau zuzuschlagen, dem sie bis zur preußischen Eroberung Schlesiens 1742 angehörte.[2]
1945 gehörte Schwiebus zum Landkreis Züllichau-Schwiebus im Regierungsbezirk Frankfurt der Provinz Brandenburg des Deutschen Reiches.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs kam es bei der Eroberung der Stadt durch sowjetische Truppen Anfang 1945 zu erheblichen Zerstörungen. Bald nach der Besetzung durch die Rote Armee wurde die Stadt unter polnische Verwaltung gestellt. In der darauf folgenden Zeit wurden die Einwohner aus Schwiebus vertrieben. Schwiebus wurde in Świebodzin umbenannt.
Messtisch-Blatt von 1933Stadtpanorama mit St. Michael, Rathaus und Marienkirche
Die Stadt- und Landgemeinde (gmina miejsko-wiejska) Świebodzin erstreckt sich auf einer Fläche von 227,36km² und gliedert sich neben dem gleichnamigen Hauptort in 23 Ortschaften mit einem Schulzenamt.
→ Hauptartikel: Bahnstrecke Frankfurt (Oder)–Poznańund Droga krajowa 2
Die Stadt Świebodzin liegt an der Haupteisenbahnstrecke von Berlin nach Warschau. Außerdem kreuzen sich hier die Landesstraße 2 (droga krajowa 2) von Frankfurt (Oder) nach Posen und die Landesstraße 3 von Stettin nach Zielona Góra.
Sehenswürdigkeiten
Rathaus, um 1550 im Renaissancestil erbaut und mit spätgotischen Elementen versehen, im 19. Jahrhundert markanter Turm angefügt
Spätgotische Pfarrkirche Heiliger Erzengel Michael, 1311 erstmals erwähnt, älteste Teile des Backsteinbaus aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, 1541 erweitert, 1850–1858 Westfassade ergänzt um Vorhalle und hohen Giebel mit Turmspitzen
Pfarrkirche Heilige Jungfrau Maria, Königin von Polen, 1898–1900 als neogotischer Kirchenbau an Stelle von zwei älteren Fachwerkkirchen errichtet, bauzeitliche Glasfenster erhalten
Stadtmauer, Fragmente der mittelalterlichen Stadtbefestigung mit drei erhaltenen Türmen/Bastionen, errichtet ab dem Ende des 14. Jahrhunderts aus Feldsteinen und später auch aus Backsteinen, Teile des Festungsgrabens sind noch vorhanden und als Parkanlage gestaltet[5]
Christus-König-Statue, übergroße, 36 Meter hohe Christusstatue, fertiggestellt am 6./7. November 2010 auf einem 16 Meter hohen Hügel, Gesamthöhe von 52,50 Metern. Sie war bis zur Fertigestellung des Cristo Protetor („Christus, der Beschützer“) in Encantado (Brasilien) im April 2022 die höchste Christusstatue weltweit.[6]
Stadtmauer mit Gefängnisturm, Blick zur Pfarrkirche Heilige Jungfrau Maria, Königin von Polen
Christus-König-Statue
Persönlichkeiten
→ Hauptartikel: Liste von Persönlichkeiten der Stadt Świebodzin
Literatur
W. Riehl und J. Scheu (Hrsg.): Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder-Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwärtigen Bestande. Berlin 1861, S. 510–512.
Samuel Gotthilf Knispel: Geschichte der Stadt Schwiebus, von ihren Ursprüngen an, bis auf das Jahr 1763. Züllichau 1765 (Digitalisat).
Karl August Müller: Vaterländische Bilder, oder Geschichte und Beschreibung sämmtlicher Burgen und Ritterschlösser Schlesiens beider Antheile und der Grafschaft Glatz. Zweite Auflage, Glogau 1844, S. 216–217.
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