world.wikisort.org - Polen

Search / Calendar

Zaborowo [zabɔˈrɔvɔ] (deutsch Saberau) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Gmina Kozłowo (Landgemeinde Groß Koslau, 1938 bis 1945 Großkosel) im Powiat Nidzicki (Kreis Neidenburg).

Zaborowo
?
Zaborowo (Polen)
Zaborowo (Polen)
Zaborowo
Basisdaten
Staat: Polen Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Nidzica
Gmina: Kozłowo
Geographische Lage: 53° 18′ N, 20° 22′ O
Einwohner: 126 (2011[1])
Postleitzahl: 13-124[2]
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NNI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: KanigowoWażynyZalesieSarnowo
Pielgrzymowo → Zaborowo
Cebulki → Zaborowo
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig
Warschau




Geographische Lage


Zaborowo liegt im Südwesten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, sieben Kilometer südwestlich der Kreisstadt Nidzica (deutsch Neidenburg).


Geschichte



Ortsgeschichte


Saberaw entstand 1423[3] im Zuge der Kolonisierung des Gebietes südlich von Gilgenburg (polnisch Dąbrówno) auf Betreiben der Komturei Osterode (polnisch Ostróda). Die Familie des Lokators, für den der Name Otto verbürgt ist, hatte 500 Jahre lang einen Hof in der Mitte des Ortes, der erst 1919 aufgegeben werden musste und an die Familie Wippich verkauft wurde. Die Familie Otto übte mehrere Jahrhunderte lang das erbliche Schulzenamt aus. Der letzte Erbschulze hieß Wilhelm Otto (1814–1901). Die Handfeste des Dorfes wurde 1423 erneuert, weil die alte Ausfertigung vermutlich in der Zeit der Schlacht von Tannenberg (1410) verloren gegangen war.[4]

Am 28. Mai 1874 wurde Saberau Amtsdorf und damit namensgebend für einen Amtsbezirk im Kreis Neidenburg, der bis 1945 bestand und zum Regierungsbezirk Königsberg (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.[5] 1910 zählte das Dorf Saberau 298 Einwohner,[6]

Auf den Feldern um Saberau wurden verstärkt Kartoffeln angebaut, was die Gründung der Brennereigenossenschaft Saberau-Salleschen und den Bau einer Brennerei noch vor dem Zweiten Weltkrieg begünstigte. Vom Jahr 1926 an gab es eine Molkerei im Ort.

Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Saberau gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Saberau stimmte die überwiegende Mehrheit der Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen.[7]

Von 1926 an gab es ein Saberau eine Molkerei mit überregionaler Bedeutung.[8] Die Zahl der Dorfeinwohner belief sich 1933 auf 331 und 1939 auf 337.[9]

Am 20. Januar 1945 wurde der Ort von sowjetischen Truppen besetzt. In Kriegsfolge kam 1945 das gesamte südliche Ostpreußen an Polen. Saberau erhielt die polnische Namensform Zaborowo und ist heute mit dem Sitz eines Schulzenamts[10] (polnisch Sołectwo) eine Ortschaft innerhalb der Gmina Kozłowo (Landgemeinde Groß Koslau, 1938 bis 1945 Großkosel) im Powiat Nidzicki (Kreis Neidenburg), bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.


Amtsbezirk Saberau (1874–1945)


Bei seiner Errichtung im Jahre 1874 gehörten zum Amtsbezirk Saberau die Orte:[5]

Deutscher NameGeänderter Name
1938 bis 1945
Polnischer NameAnmerkungen
BartkenguthBartki
GorrauGorauGórowo
Groß Olschauab 1935: Olschau,
1938 bis 1945: Struben
Olszewo
HeidemühleBorowy Młyn
Klein OlschauOlszewko1935 zur Gemeinde Olschau
PilgramsdorfPielgrzymowo
Piontkenab 1932: FreidorfPiątki
PowiersenWaldbeekPowierz
SaberauZaborowo
SchiemanenSzymany
SkudayenSzkudaj
WasienenWażyny

Am 1. Januar 1945 bildeten den Amtsbezirk die Orte: Bartkenguth, Freidorf, Gorau, Pilgramsdorf, Saberau, Schiemanen, Skudayen, Struben, Waldbeek und Wasienen.


Kirche



Kirchengebäude


Schon in vorreformatorischer Zeit war Saberau ein Kirchdorf. Die heutige Zaborower Kirche stammt aus dem Jahre 1740 und ist ein Saalbau aus Feldsteinen und Ziegeln.[11] Der Kanzelaltar wurde Mitte des 19. Jahrhunderts aus Teilen aus dem 17. und 18. Jahrhundert vereinigt. Das bis 1945 evangelische Gotteshaus gehört heute der Polnisch-katholischen Kirche und ist der Mariä Himmelfahrt gewidmet.


Kirchengemeinde



Evangelisch

Mit Einzug der Reformation in Ostpreußen wurde die Kirche in Saberau evangelisch und blieb es bis 1945. 1925 zählte das Kirchspiel neun Ortschaften mit insgesamt 1800 Gemeindegliedern. Es war in den Kirchenkreis Neidenburg in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingegliedert.[12] Nach Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevölkerung und der Neuansiedlung polnischer Bürger übernahm die Polnisch-katholische Kirche das bis dahin evangelische Gotteshaus. Heute hier lebende evangelische Einwohner orientieren sich zur Heilig-Kreuz-Kirche Nidzica in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.


Polnisch-katholisch

Die relativ kleine Polnisch-katholische Kirche unterhält in Zaborowo das Kirchengebäude. Sie untersteht dem Bistum Warschau, zu dem auch eine nächstgelegene Kirche dieser Konfession in Olsztyn (Allenstein) gehört.


Schule


Eine Schule gab es in Saberau bereits im Jahr 1800. Diese brannte ab und wurde 1896 durch einen Neubau ersetzt. Wegen hohen Schüleraufkommens musste dieser Bau 1906 für eine zweite Lehrerstelle erweitert werden, dem sich 1925 ein Erweiterungsbau anschloss.[13]


Verkehr


Zaborowo liegt an einer Nebenstraße, die von Kanigowo (Kandien) über Ważyny (Wasienen) und Zalesie (Salleschen) nach Sarnowo (Scharnau) führt. Nebenstraßen von Pielgrzymowo (Pilgramsdorf) und Cebulki (Pilgramsaue) enden in Zaborowo.

Eine Anbindung an den Bahnverkehr besteht nicht.


Persönlichkeiten



Aus dem Ort gebürtig



Mit dem Ort verbunden



Literatur




Historische Aufnahmen aus Saberau:


Einzelnachweise


  1. Polska w liczbach, Wieś Zaborowo w liczbach (polnisch)
  2. Poczta Polska, Oficjalny Spis Pocztowych Numerów Adresowych, 2013, S. 1567 (polnisch)
  3. Dietrich Lange, Saberau in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  4. Michael Schimanski: Der Erbschulzenhof Otto in Saberau, in: Neidenburger Heimatbrief, Pfingsten 2012, S. 35 f.
  5. Rolf Jehke, Amtsbezirk Saberau
  6. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis Landkreis Neidenburg
  7. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreußischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 92.
  8. Zaborowo - Saberau bei ostpreussen.net
  9. Michael Rademacher, Ortsbuch, Landkreis Neidenburg
  10. Gmina Kozłowo, Wykaz sołtysów Gminie Kozłowo (polnisch)
  11. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 2 Bilder ostpreussischer Kirchen, Göttingen 1968, S. 127, Abb. 592
  12. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 495
  13. Hermann Hardt, Dorfchronik des Dorfes Saberau, in: Neidenburger Heimatbrief, Pfingsten 2006, S. 29ff

На других языках


- [de] Zaborowo (Kozłowo)

[en] Zaborowo, Gmina Kozłowo

Zaborowo [zabɔˈrɔvɔ] (German: Saberau) is a village in the administrative district of Gmina Kozłowo, within Nidzica County, Warmian-Masurian Voivodeship, in northern Poland.[1] It lies approximately 10 kilometres (6 mi) south-west of Nidzica and 57 km (35 mi) south of the regional capital Olsztyn.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии