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Lubiszewo Tczewskie [lubiˈʂɛvɔ ˈtt͡ʂɛfskʲɛ] (kaschubisch Lubiszéwò, deutsch Liebschau) ist ein Dorf in der Landgemeinde Tczew im Powiat Tczewski (Dirschau) der polnischen Woiwodschaft Pommern.

Lubiszewo Tczewskie
Lubiszewo Tczewskie (Polen)
Lubiszewo Tczewskie (Polen)
Lubiszewo Tczewskie
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Tczew
Geographische Lage: 54° 5′ N, 18° 42′ O
Einwohner: 486 (2017)
Postleitzahl: 83-112
Kfz-Kennzeichen: GTC
Wirtschaft und Verkehr
Straße: A1 Danzig–Toruń
DK 22 Starogard Gdański–Malbork




Lage


Lubiszewo Tczewskie liegt im Süden der Landgemeinde Tczew, etwa 2 km südwestlich von Tczew und 32 km südlich der Regionalhauptstadt Danzig. Das Dorf liegt im Motława-Szpęgawa-Tal an der DW 224. In der Nähe des Dorfes befindet sich die Straßenkreuzung Stanisławie der Autostrada A1 mit der DW 224.

Lubiszewo Tczewskie befindet sich in der ethnokulturellen Region Kociewie in der historischen Region Pommerellen. Südwestlich des Dorfes befinden sich die runden Kuppen der Liebschauer Hügel (Drumlin).


Geschichte


Dreifaltigkeits-Kirche in Lubiszewo Tczewskie, Römisch-katholische Pfarrkirche der Heiligen Dreifaltigkeit, 1348 errichtet, 1823 umgebaut.
Dreifaltigkeits-Kirche in Lubiszewo Tczewskie, Römisch-katholische Pfarrkirche der Heiligen Dreifaltigkeit, 1348 errichtet, 1823 umgebaut.

Lubiszewo Tczewskie/Liebschau war ein königliches Dorf der polnischen Krone, das heute administrativ im Landkreis Tczew in der Woiwodschaft Pommern liegt.[1]

Im frühen Mittelalter gab es in Lubiszewo eine pommersche Fürstenhochburg, die einige Zeit (bis 1253) als Hauptstadt eines der Fürstentümer des Bezirks diente. 1198 erfolgte die erste Erwähnung der Dreifaltigkeits-Kirche: Der pommersche Herzog Grzymisław II. erteilte dem Souveränen Malteserorden in Starogard Gdański die Schirmherrschaft darüber. Im gleichen Zuge wurden schon Priester an der Kirche zu Liebschau erwähnt.[2] 1253 verlegte Herzog Sambor II. seinen Sitz von Lubiszewo nach Tczew. Der nächste Herrscher, Mestwin II. von Pommern, verlieh den Johannitern 1278 das Dorf Liebschau frei von allen Lasten. Eines der religiösen Häuser wurde hier gebaut. 1370 verkauften die Johanniter alle ihre Waren in Pommerellen an den Deutschen Orden. Wahrscheinlich aus dieser Zeit datiert der Fall der Festung in Lubiszewo.

In der Nähe des Dorfes kam es zu mehreren Zusammenstößen, von denen die berühmtesten die Schlacht am Liebschauer See (auch Gefecht von Liebschau) am 17. April 1577 während des Danziger Krieges und die Schlacht bei Dirschau am 17. und 18. August 1627 während des Polnisch-Schwedischen Krieges (1600–1629) waren.[3]

Um die Mitte des 17. Jahrhunderts wurden unter Stargard folgende Kirchen genannt: Stargard, Liebschau, Bruß, Wielle, Pelplin, Gartschin, Bobau, Hoch-Stüblau, Schönec, Kleschkau, Gr.-Gablau, Grabowo, Lesno, Kokoschken, Schadrau und Dombrowken.[4]

1823 wurde der westliche Teil des Kirchenschiffs erweitert und ein Holzturm gebaut. Auf diese Weise erhielt das Gebäude das Aussehen, das es heute hat.[5]

Nach dem Ersten Weltkrieg kam Lubiszewo Tczewskie wie der größte Teil Westpreußens infolge des Versailler Vertrags im Januar 1920 zu Polen.

Während des Zweiten Weltkriegs war der Ort von den Deutschen besetzt. Im Jahr 1941 vertrieben die Deutschen im Zuge der nationalsozialistischen »Lebensraum«-Politik mehrere polnische Bauern aus dem Dorf, deren Höfe an deutsche Kolonisten übergeben wurden.[6]

Heute ist der Ort Teil der Gmina Tczew und Sitz eines Schulzenamtes (polnisch Sołectwo). Bis 1998 gehörte der Ort zur Woiwodschaft Danzig, seitdem zur Woiwodschaft Pommern. Lubiszewo Tczewski zählte im Jahr 2006 insgesamt 414 und am 31. März 2011 486 Einwohner.[7]


Sehenswürdigkeiten



Persönlichkeiten



Siehe auch



Literatur





Einzelnachweise


  1. Marian Biskup und Andrzej Tomczak: Mapy województwa pomorskiego w drugiej połowie XVI w., Toruń 1955, S. 110, 112 (auf Polnisch).
  2. Roczniki Towarzystwa Naukowego w Toruniu, R. 10, Nakł. Towarzystwa naukowego warszawskiego, Warschau 1903, S. 30.
  3. Dirschau, in: Altpreußische Monatsschrift neue Folge. Der neuen Preußischen Provinzial-Blätter vierte Folge, Königsberg in Pr. 1869, S. 298.
  4. Zeitschrift des Westpreußischen Geschichtsvereins. Verlag A. W. Kafeman, Danzig 1934, S. 147.
  5. Kirchengeschichte auf sanktuarium-lubiszewo.pl, abgerufen am 7. Januar 2021.
  6. Maria Wardzyńska: Wysiedlenia ludności polskiej z okupowanych ziem polskich włączonych do III Rzeszy w latach 1939–1945. IPN, Warszawa, 2017, S. 107 (auf Polnisch).
  7. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 6. Januar 2021.

На других языках


- [de] Lubiszewo Tczewskie

[en] Lubiszewo Tczewskie

Lubiszewo Tczewskie [lubiˈʂɛvɔ ˈtt͡ʂɛfskʲɛ] (German: Liebschau) is a village in the administrative district of Gmina Tczew, within Tczew County, Pomeranian Voivodeship, in northern Poland.[2] It lies approximately 2 kilometres (1 mi) south-west of Tczew and 32 km (20 mi) south of the regional capital Gdańsk. It is located within the ethnocultural region of Kociewie in the historic region of Pomerania.



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