world.wikisort.org - Polen

Search / Calendar

Gogolin [gɔ'gɔlin] ist eine oberschlesische Kleinstadt mit 6000 Einwohnern im Powiat Krapkowicki in der Woiwodschaft Oppeln in Polen. Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde mit etwas mehr als 12.500 Einwohnern.

Gogolin
Gogolin (Polen)
Gogolin (Polen)
Gogolin
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Opole
Powiat: Krapkowicki
Gmina: Gogolin
Fläche: 20,35 km²
Geographische Lage: 50° 30′ N, 18° 1′ O
Höhe: 175 m n.p.m.
Einwohner: 6592 (31. Dez. 2016)
Postleitzahl: 47-320
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OKR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: A4 Breslau–Krakau
DW 409 Dambine–Strzelce Opolskie
DW 423 OpoleKędzierzyn-Koźle
Eisenbahn: Kędzierzyn-Koźle–Opole
Nächster int. Flughafen: Flughafen Katowice




Geographie


Panorama von Gogolin
Panorama von Gogolin

Geographische Lage


Gogolin liegt in der historischen Region Oberschlesien. Die Stadt liegt ein Kilometer östlich der Kreisstadt Krapkowice (Krappitz) sowie 20 Kilometer südöstlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Pradolina Wrocławska (Breslauer Urstromtal ) hin zur Chełm (Chelm). Südlich der Stadt fließt die Oder. Nördlich von Gogolin liegen weitläufige Waldgebiete.


Stadtteile



Nachbarorte


Nachbarorte von Gogoline sind im Nordosten Oderwanz (Odrowąż), im Osten Dombrowka (Dąbrówka), im Süden Oberwitz (Obrowiec) und im Südwesten der KRapkowicer Stadtteil Otmęt (Ottmuth).


Geschichte


Evangelische Kirche
Evangelische Kirche
Karolinka-und-Karlik-Denkmal
Karolinka-und-Karlik-Denkmal
Jüdischer Friedhof
Jüdischer Friedhof

Gogolin wurde erstmals 1223 als Gogolino urkundlich erwähnt.[1] 1471 erfolgte eine Erwähnung als Gogolny.[2]

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Gogolin mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Der Ort wurde 1783 im Buch Beyträge zur Beschreibung von Schlesien als Gogolin erwähnt, gehörte einem Grafen von Gaschin und lag im Kreis Groß Strehlitz des Fürstentums Oppeln. Damals hatte er 312 Einwohner, ein Vorwerk, zwei Wassermühlen, 31 Bauern und 29 Gärtner.[3]

Bis zur Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert war Gogolin eine kleine landwirtschaftliche Siedlung. Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Gogolin ab 1816 zum Landkreis Groß Strehlitz im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Ort eine katholische Schule, drei Vorwerke, eine Wassermühle, ein Sägewerk, ein Wirtshaus, zwei Kalksteinbrüche, ein Kalkofen und 95 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Gogolin 796 Menschen, davon fünf evangelisch.[2] Mit dem Bau einer Eisenbahnstrecke von Breslau ins Oberschlesische Industriegebiet wurde die Expansion einer bereits zuvor gegründeten Kalkbrennerei ermöglicht, der später zahlreiche Ring-Kalköfen angehörten. Die Kalk- und Zementvorkommen Gogolins waren bedeutend. Auch das Bierbrauhandwerk entwickelte sich in Gogolin. 1861 zählte Gogolin 1533 Einwohner, 23 Bauern, 37 Gärtner und 66 Häusler sowie eine katholische Schule.[4] 1874 wurde der Amtsbezirk Gogolin gegründet, welcher die Landgemeinden Dombrowka, Gogolin, Goradze und Sacrau und die Gutsbezirke Dombrowka, Gogolin Vorwerk, Goradze Vorwerk und Oberhof umfasste.[5]

Im Jahre 1905 wurde ein Gaswerk errichtet und eine Straßenbeleuchtung aufgebaut. Nach dem Ersten Weltkrieg erlangte Gogolin auch Bekanntheit als Handelsort für Schrauben und Wein, weshalb hier auch Winzerfeste bis Ende des Zweiten Weltkriegs veranstaltet wurden. Von 1899 bis 1901 wurde die katholische Herz-Jesu-Kirche errichtet, die zunächst Filiale des alten Pfarrortes Ottmuth und später eigenständige Parochie wurde. Im Jahre 1908 folgte der Bau der evangelischen Kirche. Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien, die besonders in Gogolin und Umgebung von blutigen Aufständen begleitet wurde, wurden in Gogolin 1262 Stimmen (56,9 %) für den Verbleib bei Deutschland abgegeben, 955 Stimmen waren für den Anschluss an Polen. Folglich verblieb das Dorf in der Weimarer Republik.[6]

1930 wurde das Rathaus im Heimatschutzstil errichtet. Von den großangelegten Ortsumbenennungen der Nationalsozialisten blieb Gogolin verschont, auch wenn der Ortsname slawischen Ursprungs ist.

Nach den Beschlüssen des Potsdamer Abkommens vom 2. August 1945 wurde Gogolin mit dem Gebiet östlich der Oder-Neiße-Linie Polen zugesprochen. 1958 wurden Strzebniów und Karłubiec eingemeindet. Das Stadtrecht erhielt Gogolin im Jahre 1967.

Laut der letzten Volkszählung in Polen von 2002 gehören 17,0 % der Gemeindebevölkerung der deutschen Minderheit an, weitere 8,6 % bezeichneten sich als Schlesier und 1952 Personen (15,8 %) machten keine Angaben zu ihrer Nationalität.[7] Am 30. April 2010 wurden in der Gemeinde zusätzlich amtliche deutsche Ortsnamen eingeführt.


Einwohnerentwicklung


Die Einwohnerzahlen von Gogolin (inkl. Gutsbezirk):[8]

Jahr Einwohner
1783312
1830515
1844790
18551.362
18611.533
18852.789
19003.218
Jahr Einwohner
19103.280
19334.132
19395.073
19806.000
19956.635
20006.383
20056.045

Sehenswürdigkeiten


Herz-Jesu-Kirche
Herz-Jesu-Kirche

Verkehr



Eisenbahn


Im Bahnhof Gogolin an der Bahnstrecke Kędzierzyn-Koźle–Opole zweigte früher die Neustadt-Gogoliner Eisenbahn ab.


Straßen


Durch Gogolin verläuft die Autobahn 4. Weiterhin verlaufen mehrere Woiwodschaftsstraßen durch den Ort, darunter die DW 409, DW 423 und DW 424.


Gemeinde


Wegweiser zu den Partnerstädten in Gogolin
Wegweiser zu den Partnerstädten in Gogolin

Die Stadt-und-Land-Gemeinde (gmina miejsko-wiejska) Gogolin umfasst eine Fläche von 100,5 km² gliedert sich in die Stadt und eine Reihe von Dörfern.


Städte- und Gemeindepartnerschaften



Karolinka-Lied


Gogolin ist heute in Polen als Karolinka-Stadt bekannt. In dem schlesischen Volkslied Poszła Karolinka do Gogolina, geht es um Karolinka, die in Gogolin ihr Lebensglück finden will. Ihr bisheriger Freund Karlik versucht vergeblich, sie zur Rückkehr zu bewegen.


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Stadt



Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben



Literatur




Commons: Gogolin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Geschichte von Gogolin - gogolin.pl (poln.)
  2. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 166.
  3. Friedrich Albert Zimmermann: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien, Band 2, Brieg 1783, S. 24
  4. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865
  5. Territorial Amtsbezirk Gogolin
  6. Ergebnisse der Volksabstimmung (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) abgerufen am 18. Februar 2010
  7. Polnisches Haupt-Statistikamt (GUS) (Memento vom 17. Dezember 2012 im Internet Archive)
  8. Quellen der Einwohnerzahlen: 1784: books.google.de – 1830: books.google.de – 1844: sbc.org.pl – 1855, 1861: books.google.de – 1885: Gogolin. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 7, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 471. – 1900: Gogolin. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 8, Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1907, S. 80. – 1910: gemeindeverzeichnis.de – 1933, 1939: Michael Rademacher: Strehlitz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org. – 1995, 2000, 2005: stat.gov.pl

На других языках


- [de] Gogolin

[en] Gogolin

Gogolin [ɡɔˈɡɔlʲin] is a town in southern Poland, in Opole Voivodeship, in Krapkowice County. It has 6,682 inhabitants (2019). It is the seat of Gmina Gogolin.

[ru] Гоголин

Гоголин (польск. Gogolin) — город в Польше, входит в Опольское воеводство, Крапковицкий повят. Имеет статус городско-сельской гмины. Занимает площадь 20,35 км². Население — 6116 человек (на 2004 год).



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии