world.wikisort.org - Polen

Search / Calendar

Chocianów (deutsch Kotzenau; schlesisch Kutzn) ist eine Stadt im Powiat Polkowicki der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde mit 12.721 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2020).

Chocianów
Chocianów (Polen)
Chocianów (Polen)
Chocianów
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Polkowicki
Gmina: Chocianów
Fläche: 7,31 km²
Geographische Lage: 51° 25′ N, 15° 55′ O
Einwohner: 7773 (31. Dezember 2020)
Postleitzahl: 59-140
Telefonvorwahl: (+48) 76
Kfz-Kennzeichen: DPL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: ChojnówNowe Miasteczko
ChojnówPolkowice
Nächster int. Flughafen: Breslau




Geographische Lage


Die Stadt liegt in Niederschlesien, westlich der Stadt Lubin (Lüben) und nordwestlich von Legnica (Liegnitz) auf einer Höhe von 148 m n.p.m.[1]


Geschichte


Schloss Chocianów, erbaut 1728–1732
Schloss Chocianów, erbaut 1728–1732
Rathaus
Rathaus
Josefskirche
Josefskirche

Mittelalter


Der erste urkundliche Hinweis auf das heutige Chocianów stammt vom 9. Juli 1284 mit der Erwähnung eines Nikolaus de Cosenow.

1297 ließ der Herzog von Schweidnitz, Bolko I., ein Schloss in der Siedlung errichten. Die Existenz einer Kapelle kann erstmals für 1487 belegt werden.


Unter der Krone Böhmens


1507 wurde Georg von Schelendorf Eigentümer der Ortschaft. Elf Jahre später 1518 erwarb Christoph von Schkopp Kotzenau. 1526 kam der Ort unter die Herrschaft der Krone Böhmens. Auch in der Folgezeit wechselte der Eigentümer des Ortes mehrfach, so 1580 Hans von Soran, 1584 Jakob von Schoenaich, 1587 die Familie von Nostitz und 1613 Aleksander von Stosch.

Vermutlich wurde 1596 die steinerne Kirche des Ortes errichtet. 1633 führte Albrecht von Wallenstein seine Armee an der Ortschaft vorbei, wobei Kotzenau geplündert und verwüstet wurde. Anschließend war der Ort etwa 15 Jahre unbewohnt. Das barocke Schloss Kotzenau wurde von 1728 bis 1732 durch den Architekten Martin Frantz für Melchior Gottlob von Reden unter Verwendung der älteren Burg errichtet.


Preußische Herrschaft


Nachdem der Erste Schlesische Krieg zwischen Preußen und Österreich 1742 mit dem Vorfrieden von Breslau beendet worden war, kam Kotzenau unter preußische Herrschaft.

Am 30. Oktober 1746 kam es in der Siedlung zu einem großen Brand, welchem nicht nur die Kirche, sondern auch viele andere Gebäude zerstört wurden. Im Februar des folgenden Jahres wurde mit dem Bau einer neuen Kirche begonnen, die nach elf Monaten fertiggestellt werden konnte.

1842 lebten in Kotzenau, das dem Landkreis Lüben angehörte, 53 Handwerker und 11 Händler. Es wurden zwei Wasser- und sieben Windmühlen betrieben. Am 1. August 1846 wurde das erste Postamt eröffnet. Im Mai und erneut im Oktober 1847 wüteten schwere Brände in der Ortschaft. Der Anschluss an das Schienennetz Reisicht–Freystadt erfolgte am 16. Mai 1892.

1894 erhielt Kotzenau das Stadtrecht. Im selben Jahr wurde mit dem Bau des Rathauses begonnen, das 1899 eingeweiht wurde. Die Ende des 13. Jahrhunderts von Herzog Bolko I. erbaute Burg war zuletzt im Besitz der Burggrafen zu Dohna.

1938 wurde das Kino Deli von Walter Porsche eröffnet, das unter dem Namen Tosca bis Ende des 20. Jahrhunderts in Betrieb blieb.

Während des Zweiten Weltkriegs organisierten die Deutschen ein Arbeitslager in Kotzenau, eine Niederlassung des KZ Groß-Rosen, die auf dem Gelände des Stahlwerks eine Flugzeugmotorenfabrik betrieb. Das Lager war für jüdische Männer.[2]

Im Jahr 1945 gehörte Kotzenau zum Landkreis Lüben im Regierungsbezirk Liegnitz der preußischen Provinz Niederschlesien des Deutschen Reichs.


Chocianów in Polen


Am 10. Februar 1945 marschierte die 13. Armee der Roten Armee in die Stadt ein. In der Folgezeit wurden die deutschen Bewohner zum größten Teil von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde aus Kotzenau vertrieben.

Die Stadt gehört seit dem Ende des 2. Weltkrieges unter dem Namen Chocianów zu Polen. 1951 wurde das Metallverarbeitungs-Unternehmen CHOFUM gegründet, 1952 der erste Kindergarten eröffnet.


Demographie


Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1818329Marktflecken[3]
18954118davon 3696 Evangelische, 411 Katholiken und zehn Juden[4]
19003779[5]
19104243am 1. Dezember, auf einer Fläche von 628 ha[1][6]
19334055[7]
19395255[7]

Gemeinde


Zur Stadt-und-Land-Gemeinde (gmina miejsko-wiejska) Chocianów mit einer Fläche von 230,3 km² gehören die Stadt selbst und zwölf Dörfer mit Schulzenämtern.


Baudenkmäler


Von den polnischen Behörden werden anerkannt:


Wirtschaft


In der Stadt produziert das Maschinenbauunternehmen Fabryka Urządzeń Mechanicznych CHOFUM.


Verkehr


Durch Chocianów führen die Woiwodschaftsstraße (droga wojewódzka) 331 und die Woiwodschaftsstraße 328 endet in der Stadt. Die 328 mündet etwa 40 Kilometer nördlich in Nowe Miasteczko in die Europastraße 65. Die 331 endet im Süden im 20 Kilometer entfernten Chojnów, im Norden mündet sie nach etwa 15 Kilometern in die Europastraße 65 in Polkowice.

Der nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Breslau, der sich etwa 90 Kilometer südöstlich von Chocianów befindet.


Söhne und Töchter der Stadt



Literatur




Commons: Chocianów – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten


  1. Kotzenau, Kreis Lüben, Schlesien, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer alten Landkarte der Umgebung von Kotzenau.
  2. Bundesarchiv Zwangsarbeitslager für Juden Kotzenau
  3. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats, Band 2: G–Ko, Halle 1821, S. 396, Ziffer 4563.
  4. Archivlink (Memento des Originals vom 22. August 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.chocianow.pl
  5. Lexikoneintrag zu Kotzenau, in: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage, Band 11, Leipzig/Wien 1907, S. 547.
  6. Kotzenau, Kreis Lüben, Schlesien – gemeindeverzeichnis.de (U. Schubert, 2021)
  7. Michael Rademacher: Lueben. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  8. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. München 2005, S. 218f. ISBN 3-422-03109-X
  9. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. München 2005, S. 219f. ISBN 3-422-03109-X

На других языках


- [de] Chocianów

[en] Chocianów

Chocianów [xɔˈt͡ɕanuf] (German: Kotzenau) is a town in Polkowice County, Lower Silesian Voivodeship, in south-western Poland. It is the seat of the administrative district (gmina) called Gmina Chocianów. The town lies approximately 14 kilometres (9 mi) south-west of Polkowice, and 85 kilometres (53 mi) west of the regional capital Wrocław. As of December 2021, it has a population of 7,869.[1]

[ru] Хоцянув

Хоцянув (польск. Chocianów, нем. Kotzenau, Коценау) — город в Польше, входит в Нижнесилезское воеводство, Польковицкий повят. Имеет статус городско-сельской гмины. Занимает площадь 7,31 км². Население 8232 человек (на 2004 год).



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии