Ouro Guélédjo grenzt im Süden an den Nachbarstaat Burkina Faso. Die Nachbargemeinden in Niger sind Bitinkodji im Norden, Say und Tamou im Osten sowie Makalondi und Torodi im Westen. Die südliche Hälfte der Gemeinde wird zur Großlandschaft Sudan gerechnet, während die nördliche Hälfte Teil der Übergangszone zwischen Sudan und Sahel ist.[1] Südlich des Hauptorts verläuft das Flussbett des Goroubi, eines Nebenflusses des Niger.
Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um 56 Dörfer und 25 Weiler.[2] Der Hauptort der Landgemeinde ist das Dorf Ouro Guélédjo.[3]
Geschichte
Bei Ouro Guélédjo befindet sich eine archäologische Fundstätte. Hier wurden Eisenschmelzvorrichtungen mit großen, abgerundeten Schlackebrocken entdeckt.[4]
Der Ort wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von den Kindern von Mohamed Guéladio gegründet. Mohamed Guéladio kam ursprünglich aus Massina und wurde verbannt, nachdem er gegen im Kampf gegen die Tukulor verloren hatte. Der Herrscher von Say bekehrte ihn zum Islam und gab ihm ein kleines Herrschaftsgebiet bei Torodi. Im Jahr 1854 wurde Mohamed Guéladio von Al-Haddsch Omar eingeladen nach Massina zurückzukehren, er starb jedoch auf der Reise. Mohamed Guéladios Kinder blieben in Say und gründeten den Ort Ouro Guélédjo, den sie nach ihrem Vater benannten.
Ibrahim Guéladio, einer der Söhne, schloss 1891 mit Colonel Monteil einen Vertrag, der sein Herrschaftsgebiet Ouro Guélédjo unter französisches Protektorat stellte, und empfing 1896 die französische Mission Hourst von Émile Auguste Léon Hourst freundschaftlich. Er pflegte auch enge Beziehungen zum Reich von Bambara.[5]
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 27.553 Einwohner, die in 2793 Haushalten lebten.[2] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 19.506 in 1910 Haushalten.[6]
Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 1927 Einwohner in 257 Haushalten,[2] bei der Volkszählung 2001 1737 in 171 Haushalten[6] und bei der Volkszählung 1988 1794 in 209 Haushalten.[7]
In ethnischer Hinsicht ist die Gemeinde ein Siedlungsgebiet von Fulbe und Gourmantché.[8]
Politik
Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 12 gewählte Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 5 MODEN-FA Lumana Africa, 4 PNDS-Tarayya, 1 MNSD-Nassara, 1 MPR-Jamhuriya und 1 UDR-Tabbat.[9]
Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze von 40 Dörfern in der Gemeinde.[2]
Wirtschaft und Infrastruktur
Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind der Ackerbau, der Viehzucht und der Handel.[10] Die Gemeinde liegt in einer Zone, in der Regenfeldbau betrieben wird.[11] Zwei markierte Transhumanz-Routen führen über Tamou beziehungsweise Torodi nach Burkina Faso.[10] Im Hauptort befindet sich ein Wochenmarkt, der jeden Freitag abgehalten wird und angesichts der Bedeutung des Orts relativ klein ist.[12] Bedeutende Wochenmärkte gibt es in den Siedlungen Tchelol Ballol und Tientienga Fulbé.[10]
Im Jahr 2000 richtete die Hilfsorganisation SOS Sahel International eine Geburtsklinik in Ouro Guélédjo ein und schuf eine flächendeckende Versorgung mit Gesundheitseinrichtungen.[13] Gesundheitszentren des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) sind im Hauptort und in der Siedlung Tientienga Fulbé vorhanden.[14] Der CEG Guéladio ist eine allgemein bildende Schule der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG).[15]
Literatur
Hadiza Moussa:Les pouvoirs locaux et le rôle des femmes à Guéladjo (=Etudes et Travaux du LASDEL. Nr.36). LASDEL, Niamey/Parakou März 2005 (lasdel.net[PDF]).
Hadiza Moussa:Les pouvoirs locaux à Guéladio (2) (=Etudes et Travaux du LASDEL. Nr.48). LASDEL, Niamey/Parakou Januar 2007 (lasdel.net[PDF]).
Nana A. Issaley:Les pouvoirs locaux et le rôle des femmes à Guéladio (3) (=Etudes et Travaux du LASDEL. Nr.84). LASDEL, Niamey/Parakou März 2010 (lasdel.net[PDF]).
Hadiza Moussa:Les pouvoirs locaux et le rôle des femmes à Guéladio (4) (=Etudes et Travaux du LASDEL. Nr.87). LASDEL, Niamey/Parakou Juli 2011 (lasdel.net[PDF]).
Ibrahim Oumarou Sadou, Souleymane Amadou:Monographie de la région de Tillabéri.(PDF)Institut National de la Statistique, République du Niger,Oktober 2016,S.19,archiviertvomOriginalam28.Dezember 2021;abgerufen am 17.Januar 2022(französisch,Figure 2: Carte de zonage agro-écologique de la région de Tillabéri).
Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux. République du Niger, 11.Juni 2002.
Georges Celis:Eisenhütten in Afrika: Beschreibung eines traditionellen Handwerks. Museum für Völkerkunde, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-88270-381-4, S.139.
Edmond Séré de Rivières:Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S.93–94.
Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S.252 (web.archive.org[PDF; abgerufen am 4.Mai 2019]).
Yveline Poncet:Cartes ethno-démographiques du Niger au 1/1 000 000. Notice des cartes (=Etudes nigériennes. Nr.32). Centre Nigérien de Recherches en Sciences Humaines, Niamey 1973, Annex: République du Niger: Carte ethno-démographique au 1:1 000 000 (odsef.fss.ulaval.ca[PDF; abgerufen am 31.Januar 2021]).
Dissirama Sabine Attama, Rita Dorigo, Toyé Amina Kiepin:Programme de Formation Modulaire en faveur de l’Artisanat Rural: Rapport de la mission d’identification dans les zones de Say et du Parc W du 17/03/2014 au 23/03/1994. RESEDA, Niamey April 1994, S.4 (web.archive.org[MS WORD; abgerufen am 8.Januar 2022]).
Niger DSS.In:Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS).Ministère de la Santé Publique, République du Niger,abgerufen am 10.November 2020(französisch).
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