Ulrum (Gronings Ollerom) ist ein Dorf in der Gemeinde Het Hogeland im Norden der niederländischen Provinz Groningen. Es liegt am Verkehrsweg von Winsum nach Lauwersoog. Das Dorf zählte 2022 1.595 Einwohner.[1]
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Provinz | ![]() |
Gemeinde | ![]() |
Fläche – Land – Wasser |
33,92 km2 33,24 km2 0,68 km2 |
Einwohner | 1.595 (1. Jan. 2022[1]) |
Koordinaten | 53° 22′ N, 6° 20′ O53.3593396.334923 |
Bedeutender Verkehrsweg | ![]() ![]() |
Vorwahl | 0595 |
Postleitzahlen | 9965–9966, 9971–9973, 9975 |
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Als Uluringhem wurde der Ort erstmals im 11. Jahrhundert erwähnt. Als Wohnort der Leute Ulurin oder Ulrin.
Ulrum liegt auf zwei Warften. Auf der einen Erhebung steht die Kirche Ulrums (Eigenbezeichnung: Kerk van Ulrum), erbaut im Stile der Romano-Gotik und Ende des 12. Jahrhunderts vergrößert. Auf der anderen Warft befand sich die Asingaborg. Eine Burg erbaut im 15. Jahrhundert und nacheinander bewohnt von der Familien Asinga, Hillebrandes, Lewens, Lewe und derer von Innhausen und Knyphausen. Im Jahr 1809 wurde sie geschleift und zwischen 1985 und 1987 dort der Asingapark angelegt.
Ulrum war früher ein blühendes Dorf mit vielen kleinen Unternehmen und Betrieben. Heute ist nur noch die Landwirtschaft mit ihren Ackerbaubetrieben eine wirtschaftliche Größe. Es gibt aber auch einen Landmaschinenhandel und eine Kartbahn.
In Ulrum begann 1834 das, was in den Niederlanden als die „Afscheiding van 1834“ (Abscheidung von 1834) bekannt ist. Der Pfarrer Hendrik de Cock betrieb die Entstehung der Christelijke Gereformeerde Kerk als Abspaltung von der Nederlandse Hervormde Kerk. „Gereformeerd“ in den Niederlanden entspricht dem deutschen „altreformiert“, „hervormd“ dem deutschen „reformiert“.
Ulrum hat mit einem starken Rückgang der Einwohnerzahlen zu kämpfen. Diese Entwicklung konnte zu Beginn des Jahrtausends mit der Errichtung eines Asylbewerberheims mit seinen 450 Bewohnern (2002–2005) noch mal aufgehalten werden, setzte sich aber danach fort. Nach der Schließung des Pflegeheims Asingahof (und Umzug nach Leens) ist die Zahl der Einwohner im Jahr 2013 weiter zurückgegangen.
(Quelle: CBS)
Die Gemeinde (ndl. Gemeente) Ulrum bestand 1990 aus den Dörfern, Weilern und Nachbarschaften: Elens, De Houw, Houwerzijl, De Hucht, Klei, Lauwersoog, Menneweer, Midhalm, Midhuizen, Niekerk, Panser, Robbenoort, Vierhuizen, Vliedorp, Westpolder und Zoutkamp. In diesem Jahr wurden Ulrum, Eenrum, Leens und Kloosterburen zu einer neuen Gemeinde zusammengefügt, welche den Namen Ulrum zunächst behielt, den Verwaltungssitz aber in Leens hatte. Zwei Jahre später wurde die Großgemeinde in De Marne umbenannt und wiederbelebte so den Namen einer ehemaligen, gleichnamigen Verwaltungseinheit des alten friesischen Gaus Hunsingo. Seit 2019 ist jene – und damit auch Ulrum – Teil der neuen Großgemeinde Het Hogeland.
Auf einem Bauernhof nordwestlich des Ortszentrums von Ulrum wurden große Teile des preisgekrönten Films Die polnische Braut gedreht. Heute ein Hotel.