Aizpute (deutschHasenpot, Hasenpoth, russischАйзпуте) ist eine Stadt in der historischen Landschaft Bandowe (Bandava) im Bezirk Dienvidkurzeme in Lettland.
Aizpute wird erstmals im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt. 1248 ließ Dietrich von Grüningen, der Landmeister in Livland des Deutschen Ordens, die Ordensburg Hasenpoth bauen. 1253 wurde das Weichbild der jungen Siedlung geteilt, und zwar in einen dem Orden gehörenden Anteil, Ordens-Hasenpoth genannt, und in einen bischöflichen Anteil, Bischofs-Hasenpoth genannt.[1] So wurde die aufblühende Stadt zum Sitz sowohl von Ordensrittern der Komturei Goldingen als auch des kurländischen Domkapitels. Der Reichtum ging zurück, als der Hafen der Stadt nach dem Nordischen Krieg geschlossen wurde und die nahe gelegene Stadt Liepāja (dt.: Libau) die Rolle als bedeutendes Handelszentrum an der Ostseeküste übernahm. Die Stadt gehörte ab 1795 zum Russischen Kaiserreich und war Kreisstadt im Gouvernement Kurland. Während der Russischen Revolution 1905 fand hier ein größeres Gefecht statt.
2009 vereinigte sich die Stadt mit fünf umliegenden Gemeinden zum Bezirk Aizpute mit 10.368 Einwohnern, der 2021 im Bezirk Dienvidkurzeme aufging.
Siehe auch: Kurlandund Geschichte Lettlands
Sehenswürdigkeiten
Ruine der Ordensburg HasenpothLutherische St.-Johannis-Kirche in AizputeKirche der 7-Tags-AdventistenBaptistenkircheEhemalige Synagoge, jetzt KulturhausEhemaliges Gebäude des Stadtrats von Aizpute, jetzt KunstschuleWassermühle in Aizpute
Ruinen der Ordensburg Hasenpoth
St.Johanniskirche, die älteste erhaltene Kirche Kurlands
Kirche der 7-Tags-Adventisten, ehemals orthodoxe Kirche
Baptistenkirche, erbaut 1938/1939
Ehemalige Synagoge, erbaut im 18. Jahrhundert, im 19. Jahrhundert erweitert, jetzt Kulturhaus
Wassermühle (unweit der Johanniskirche)
Schloss Katzdangen (lett. Kazdanga, östlich von Aizpute)
Söhne und Töchter der Stadt
Nach Geburtsjahr geordnet.
Heinrich Blumenthal (1804–1881), Arzt und Pädagoge
Leon von Buchholtz (1838–1910), Gutsherr und Politiker
Paul von Bienenstamm (1843–1911), Finanzbeamter, Kollegienrat
Oskar Lieven (1852–1912), Chemiker und Unternehmer
Eduard von Keyserling (1855–1918), deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus, wurde auf Schloss Tels-Paddern, heute Schule Kalvene (dt.: Kalwen) südlich von Aizpute, geboren
Martha von Grot (1867–1962), deutsch-baltische Reformpädagogin
Theodor von Hahn (1880–1949), Konsul
Tatjana Barbakoff (1899–1944), deutsche Tänzerin
Anna Dagda (1915–1996), Sängerin
Alfreds Dombrovskis (1923–2000), Schachmeister
Ivars Silārs (1938–2019), Arzt, Politiker und Chronist
Aivars Jerumanis (* 1938) – Politiker
Jānis Kalnmalis (* 1939), lettischer Maler
Tālivaldis Deksnis (1946–2018) lettischer Organist
Sebastian Wolf: Fünf Jahrhunderte Stadtgeschichte im Spiegel eines Amtsbuches. Die Stadt Hasenpoth in Kurland (1378–1910), in: Deutsch-baltisches Jahrbuch 63 (2015), S. 19–41.
Astrīda Iltnere (Red.): Latvijas Pagasti, Enciklopēdija. Preses Nams, Riga 2002, ISBN 9984-00-436-8.
V. E. Bloks / I. K. Šteinbergs: Aizpute. Tūrisma ceļvedis pa Aizputes rajonu. Riga 1960
Bernhart Jähnig: Verfassung und Verwaltung des Deutschen Ordens und seiner Herrschaft in Livland (= Schriften der Baltischen Historischen Kommission. Band 16). Lit, Berlin 2011, ISBN 978-3-643-11005-3, S. 122.
Ernst Seraphim: Baltische Schicksale im Spiegel einer kurländischen Familie 1756–1919, Berlin 1935
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