Der Ortsteil liegt ca. 8km südlich des Hauptortes Castiglione d’Orcia, ca. 48km südöstlich der Provinzhauptstadt Siena, ca. 98km südöstlich der Regionalhauptstadt Florenz und ca. 160km nordwestlich der italienischen Hauptstadt Rom im Orciatal an den nördlichen Ausläufern des Berges Monte Amiata bei 870Höhenmetern[1] und hatte 2001 ca. 600Einwohner[2]. 2017 waren es 532Einwohner.[3] Er damit der größte Ort im Gemeindegebiet von Castiglione d’Orcia. Nächstgelegener Ort ist Campiglia d’Orcia (Ortsteil von Castiglione d’Orcia), ca. 5km nordöstlich gelegen. Im Süden grenzt Vivo d’Orcia an Abbadia San Salvatore (ca. 7km). Im Ortsgebiet entspringt der Fluss Vivo, der über den Ente in den namensgebenden Fluss Orcia einfließt.
Geschichte
Der Palazzo Cervini
Der Ort entstand um die Eremitage Eremo di San Benedetto, die im Jahr 1015 von den Kamaldulensern gegründet wurde. Das Gebiet wurde von Arrigo I. an den Gründer der Kamaldulenser, Romuald, im Jahr 1003 geschenkt. Die Eremitage liegt heute unterhalb des bewohnten Borgo. 1338 wurde das Eremo durch die seneser Familie Salimbeni zerstört. 1460 wurde der Ort in Dokumenten von Papst Pius II. erwähnt (Commentari, Lib. IX)[4] In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts[5] gelangte der Ort als Schenkung von Papst Paul III.[4] an die Familie Cervini aus Montepulciano,[6] die die Eremitage in einen Palazzo umgestalteten. Zudem legten sie Mühlen, Eisen- und Kupferverarbeitende Werkstätten und Ölpressanlagen an, was zu einem Bevölkerungsaufschwung führte.[7] Die Ländereien der Cervini befanden sich unter dem Namen Casette (auch Caselle) im Gemeindegebiet von Abbadia San Salvatore und nahe dem Eremo del Vivo am heutigen Hauptort. Sie wurden 1867 zusammengeführt unter dem heutigen Ortsnamen. Seit dem 7. Juli 1867 ist Vivo d’Orcia Ortsteil von Castiglione d’Orcia.[8] Ab 1895 entstand das Aquädukt Acquedotto del Vivo (auch Acquedotto di Siena).
Sehenswürdigkeiten
Oratorio di San Benedetto (auch Ermicciolo genannt)Die Kirche Pieve di San Marcello
Oratorio di San Benedetto (auch Ermicciolo genannt), Oratorium im romanischen Stil in den Wäldern um Vivo d’Orcia gelegen, ist wahrscheinlich erster Sitz des Eremo del Vivo gewesen.[9]
Palazzo Cervini (Eremo Camaldolese di Contea, auch Eremo di San Benedetto genannt, Teil des Eremo del Vivo). Wurde als Eremitage der Kamaldulenser 1015 gegründet und 1338 von der seneser Familie der Salimbeni zerstört.[7] Um 1517[10] (oder 1534) wurde aus der Eremitage der Palazzo Cervini gestaltet, wahrscheinlich von Antonio da Sangallo der Jüngere.[1]
Pieve di San Marcello, 1726 konsekrierte Pieve, die dem Papst Marcellus II. (Marcello Cervini) gewidmet ist. Enthält ein Tafelgemälde (Madonna del Rosario) aus dem Jahr 1793.[6][11] Gehörte zunächst zur Diözese Chiusi und Pienza, dann ab 1772 zum Bistum Montalcino (heute Erzbistum Siena-Colle di Val d’Elsa-Montalcino).[4]
Sorgenti dell’Ermicciolo, Ausgangspunkt des Acquedotto del Vivo (Acquedotto di Siena) am Torrente Vivo.[12]
Literatur
Ippolito Corridori, Arturo Santioli: L’Amiata. Edizioni Cantagalli, Siena 1987
Emanuele Repetti: VIVO SUL MONTE AMIATA in Val d’Orcia. In: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846), Onlineausgabe der Universität Siena (PDF, italienisch)
Bruno Santi: I Luoghi della Fede. L’Amiata e la Val d’Orcia. Arnoldo Mondadori Editore, Mailand 1999, ISBN 88-04-46780-0
Touring Club Italiano: Toscana, Mailand 2003, ISBN 88-365-2767-1, S. 688.
Offizielle Webseite des ISTAT (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Siena, abgerufen am 14. Dezember 2012 (italienisch)
Santi nennt hier das Jahr 1517, andere Quellen sprechen von 1534 (Repetti und Corridori/Santioli), dem Jahr der Papstkrönung von Paul III. (13. Oktober)
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