Die Diemel am nördlichen Ortsrand bildet die Landesgrenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Hessen. Direkt an die Bahnlinie grenzt der Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge. Bei Wrexen mündet die Orpe in die Diemel. Im Bereich der Gemarkung von Wrexen sind folgende heutige und frühere Siedlungsbereiche bekannt:
Bornighausen
Drahthammer
Knottenmühle
Kupfermühle
Mißgunstmühle
Papiermühle
Ramsen
Raststätte am Biggenkopf
Scheuermannsmühle
Trotzmühle
Geschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Wrexen erfolgte unter dem Namen Werekesen im Jahr 1141 in einer von Erzbischof Markolf von Mainz unterzeichneten Urkunde.[2][3] Der Ortsname soll von „Vraic“, der Bezeichnung für ein Sauergras, abstammen. Im Mittelalter gab es in Wrexen Mühlen, Eisen- und Kupferhämmer. Daraus wurden später Sägewerke, Papier- und Pappenfabriken. Hinzu kamen Sandsteinbrüche am Steinberg.
Gebietsreform
Zum 1. November 1970 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die Stadt Rhoden und die Gemeinde Wrexen auf freiwilliger Basis zur neuen Stadt Diemelstadt.[4][5] Verwaltungssitz wurde der Stadtteil Rhoden.
Für Wrexen, wie für alle durch die Gebietsreform nach Diemelstadt eingegliederten Gemeinden, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[6]
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Wrexen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[3][7]
ab 1929: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis der Twiste
ab 1942: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
ab 1970: bildet mit Rhoden die neue Stadt Diemelstadt
ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Einwohnerentwicklung
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wrexen 1626 Einwohner. Darunter waren 126 (7,7%) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 264 Einwohner unter 18 Jahren, 693 waren zwischen 18 und 49, 315 zwischen 50 und 64 und 351 Einwohner waren älter.[8]
Die Einwohner lebten in 690 Haushalten. Davon waren 210 Singlehaushalte, 186 Paare ohne Kinder und 222 Paare mit Kindern, sowie 63 Alleinerziehende und 12 Wohngemeinschaften. In 150 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 426 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[8]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: LAGIS[3]; Zensus 2011[8]
Die heutige evangelische Kirche wurde am 10. Oktober 1847 eingeweiht. Sie besteht überwiegend aus Wrexer Sandstein. Sie wurde an gleicher Stelle erbaut, wie die 1841 wegen Baufälligkeit abgerissene. Der Glockenturm ist relativ niedrig, da der Grund, auf dem die Kirche steht, nicht geeignet ist, einen schwereren zu tragen. Der Turm ist in vier Stockwerke unterteilt. Die drei Glocken stammen aus dem Jahr 1890.
Kultur
Der Germanist August Raszmann vertrat im 19. Jahrhundert die These, dass es sich bei dem Ort Brictan der Thidrekssaga um Wrexen handele.[9]
Wrexen ist einer der Schauplätze des Romans Junge Unrast (1983) von Hardy Krüger.
Wirtschaft und Infrastruktur
Am westlichen Ortsrand verläuft die A44. Zum Ort führen die Bundesstraßen B7 und B252. Am Nordrand des Ortes verläuft die Obere Ruhrtalbahn. Der zum Ort gehörende Bahnhof Wrexen liegt in Nordrhein-Westfalen, wird aber seit 1987 nicht mehr bedient.
Im Ort gibt es eine Kindertagesstätte, eine Grundschule und ein Dorfgemeinschaftshaus.
In Wrexen produziert die „Smurfit Kappa Wrexen Paper & Board“, eine Tochter der „Smurfit Kappa Group“, mit rund 300 Mitarbeitern auf zwei Papiermaschinen ca. 240.000 Tonnen Papier und 80.000 Tonnen grafische Pappe pro Jahr.[10]
Wrexen hatte zeitweise eine gewisse touristische Bedeutung: Im Jahr 1971 erhielt der Ort das Prädikat Luftkurort[11] und bis zum Jahr 2011 war der Ort noch ein staatlich anerkannter Erholungsort.[12]
Persönlichkeiten
Karl Reins (1868–1919), Landwirt und Abgeordneter in der Verfassungsgebenden Waldeck-Pyrmonter Landsvertretung
Literatur
Magistrat der Stadt Diemelstadt. Bearb.: Herbert Weishaupt (Hrsg.):850 Jahre Wrexen: 1141–1991. Schulte, Marsberg 1991, ISBN 3-9802152-7-X.
Friedrich Hübel und Renate Ise: Wrexen. Wrexen: Heimat- und Verkehrsverein Wrexen 2004 (= Waldeckische Ortssippenbücher 72)
Literatur über Wrexennach Registernach GND In: Hessische Bibliographie
Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Arolsen) und Verwaltung.
Einzelnachweise
Statistik.In:Webauftritt.Stadt Diemelstadt,abgerufen im August 2020.
Waldeckischer Geschichtsverein e.V., Bad Arolsen (Hrsg.):Waldeckische Ortssippenbücher. Band72, 2004, S.11.
Wrexen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16.Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Zusammenschluss der Stadt Rhoden und der Gemeinde Wrexen im Landkreis Waldeck zur Stadt „Diemelstadt“ vom 27.Oktober 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr.46, S.2179, Punkt 2188 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 4,0MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.407.
Hauptsatzung.(PDF;182kB)§;5.In:Webauftritt.Stadt Diemelstadt,abgerufen im Mai 2019.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Vereinsgeschichte.Heimat- und Verkehrsverein Wrexen e.V.,abgerufen am 24.August 2014.
76. Sitzung des Fachausschusses für Kurorte, Erholungsorte und Heilbrunnen in Hessen vom 28. Oktober 2010; h i e r: Erstanerkennung, Bestätigung und Aberkennung von Prädikaten. In: Staatsanzeiger für das Land Hessen (StAnz.). Nr.6, 7.Februar 2011, ISSN0724-7885, S.199 (ms-visucom.de[PDF; abgerufen am 24.August 2014] Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung; II 6 – 067 – a – 08 – 03 # 009).
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