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Willsbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Obersulm im Landkreis Heilbronn im nördlichen Baden-Württemberg.

Willsbach
Gemeinde Obersulm
Wappen von Willsbach
Wappen von Willsbach
Höhe: ca. 185–220 m
Einwohner: 3700
Eingemeindung: 1. Mai 1972
Postleitzahl: 74182
Vorwahl: 07134

Geographie



Geographische Lage


Willsbach ist zu beiden Seiten der Sulm gelegen und wird an der Nordseite von der Bahnstrecke Crailsheim-Heilbronn begrenzt. Mit den Obersulmer Teilorten Sülzbach und Affaltrach ist es baulich verwachsen. Auf den Gemarkungen Willsbachs fließen die Bäche Hambach, Seebächle und Mäusebach in die Sulm.[1]

Durch den Anschluss an die S4 von Öhringen nach Karlsruhe und die Bundesstraße 39 ist Willsbach der Verkehrsknotenpunkt von Obersulm.[2]


Geschichte


Willsbach muss nach Bodenfunden eines Reihengräberfriedhofs bereits im 7. Jahrhundert bestanden haben. Der Ort war bis 1441 im Besitz der Grafen von Löwenstein, ging 1441 an die Pfalz und 1504 an Württemberg. Erwähnungen gab es 1254 als Wilerspach und 1292 als Wilrespach.[3][4] Der zu Willsbach gehörige Weiler Neuhaus wurde 1799 als "das neue Haus" erstmals erwähnt.[5] Am 1. Mai 1972 entstand die neue Gemeinde Obersulm durch den Zusammenschluss der Gemeinden Affaltrach, Eichelberg, Eschenau, Weiler bei Weinsberg und Willsbach.[6] Am 1. Januar 1975 wurde noch Sülzbach eingemeindet.[7]


Religion


Willsbach ist überwiegend evangelisch. Die heutige evangelische Kirchengemeinde Willsbach[8] gehört zum Kirchenbezirk Weinsberg-Neuenstadt[9] der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Neben der evangelischen Georgskirche, die 1486 erbaut wurde, befinden sich die katholische Vaterunser-Kirche aus den 1960er Jahren sowie ein Wat Buddha-Tempel der Wat Phra Dhammakaya auf dem Gebiet des Obersulmer Teilorts.[10]


Politik



Ortschaftsrat


Der Ortschaftsrat in Willsbach besteht aus 6 Sitzen. Die Sitzverteilung ergab sich aus der Kommunalwahl am 25. Mai 2014.

Partei Stimmen in % Sitze
FW 2.833 33,80 2
Bündnis 90/Die Grünen 2.372 28,30 2
CDU 1.824 21,76 1
SPD 1.353 16,14 1

Die Wahlbeteiligung betrug 50,16 %. Ortsvorsteher ist Armin Waldbüßer von Bündnis 90/Die Grünen.[11]


Wappen


Wappen Willsbachs
Wappen Willsbachs

Die Blasonierung des Willsbacher Wappens lautet: In Rot der gestürzte goldene Buchstabe W. Die Flagge der Gemeinde war Gelb-Rot.

Ein in der Siegelsammlung des Hauptstaatsarchiv Stuttgart enthaltener Abdruck eines alten Willsbacher Siegels von 1504 zeigt die Gottesmutter Maria auf einer Mondsichel stehend, auf den Armen das Jesuskind, darüber schwebend eine nicht mehr erkennbare Figur. Es wurde wahrscheinlich von dem Kloster Lichtenstern geschaffen, das in Willsbach Güter besaß.

Die späteren, 1834 bis 1873 nachweisbaren Schultheißenamtssiegel Willsbachs zeigen statt der Gottesmutter im Wappenschild das umgekehrte W, als Schildhalter einen Löwen und einen Hirsch (offensichtlich aus dem württembergischen Staatswappen übernommen) sowie eine Adelskrone über dem Schild. 1930 wurde auf Empfehlung der Archivdirektion dieses Wappen ohne Schildhalter und Krone wieder aufgenommen. 1954 bis 1956 erwog die Gemeinde die Einführung eines neuen Wappens, da die Bevölkerung mit dem umgestürzten W, dessen Sinn nicht befriedigend geklärt war, unzufrieden war. Die Archivdirektion war ebenfalls der Meinung, Buchstabenwappen stellten nur eine wenig aussagende Verlegenheitslösung bei jungen Gemeinden ohne weit zurückreichende Geschichte dar, und empfahl aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen die Wiederaufnahme des Muttergottes-Wappens aus dem Siegel von 1504. Hierzu konnte der Willsbacher Gemeinderat sich nicht entschließen, da ihm bei einer zu 85 % evangelischen Gemeindebevölkerung die Wiedereinführung eines letztlich auf dem katholischen Glauben basierenden Wappens nicht richtig erschien. Mangels einer befriedigenden Alternative blieb Willsbach daher beim Buchstabenwappen.[12]


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Altes Rathaus
Altes Rathaus

Sehenswürdigkeiten



Museen


Früher gab es an der Bundesstraße 39 das Kleinwagenmuseum Willsbach, das am Wochenende geöffnet hatte. Im Dezember 1980 berichtete die Automobil- und Motorrad-Chronik über die Eröffnung. Der Betreiber Anton Marth stellte rund 20 zumeist deutsche Kleinwagen von Marken wie Fuldamobil, Glas, Goggomobil, Heinkel, Kleinschnittger, Lloyd, Maico und Volkswagen aus. Im Oktober 1982 wurde die Schließung berichtet, da der Mietvertrag nicht verlängert wurde. Die Sammlung wurde aufgelöst.[15][16][17]


Vereine


In Willsbach ist mit dem TSV Willsbach 1907 e.V., der größte Verein Obersulms ansässig. Er bietet mit Fußball, Handball, Leichtathletik, Schach, Tischtennis, Turnen und Volleyball seinen knapp 1100 Mitgliedern (Stand 2016) ein weit gefächertes Sportangebot.[18] Auch der TC Obersulm hat seinen Vereinssitz im Teilort Willsbach.

Die Bürgerstiftung Obersulm und der Bürgerverein Wir-Obersulm e.V. haben eine gemeinsame Geschäftsstelle in Willsbach.[19][20]


Persönlichkeiten



Einzelnachweise


  1. Geoportal BW - Geodatenviewer. (Nicht mehr online verfügbar.) In: www.geoportal-bw.de. Archiviert vom Original am 7. Mai 2016; abgerufen am 14. Mai 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geoportal-bw.de
  2. agentur flumoto, Unternehmenskommunikation: Bildergalerie: Willsbach | Gemeinde Obersulm. In: www.obersulm.de. Abgerufen am 14. Mai 2016.
  3. Willsbach (Altgemeinde-Teilort) - Detailseite - LEO-BW. In: www.leo-bw.de. Abgerufen am 14. Mai 2016.
  4. agentur flumoto, Unternehmenskommunikation: Bildergalerie: Willsbach | Gemeinde Obersulm. In: www.obersulm.de. Abgerufen am 14. Mai 2016.
  5. https://www.leo-bw.de/web/guest/detail-gis/-/Detail/details/ORT/labw_ortslexikon/2313/Neuhaus+-+Wohnplatz
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 451.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 465.
  8. Website der Evangelischen Kirchengemeinde Willsbach
  9. Website des Evangelischen Kirchenbezirks Weinsberg-Neuenstadt
  10. Buddhistischer Tempel in Deutschland. (Nicht mehr online verfügbar.) In: www.thaiembassy.de. Archiviert vom Original am 14. Mai 2016; abgerufen am 14. Mai 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.thaiembassy.de
  11. Wahlergebnis Ortschaftsrat Obersulm Willsbach. (PDF) 26. Mai 2014, abgerufen am 14. Mai 2016.
  12. Quellen für den Abschnitt Wappen und Flagge Willsbachs:
    Eberhard Gönner: Wappenbuch des Stadt- und des Landkreises Heilbronn mit einer Territorialgeschichte dieses Raumes. Archivdirektion Stuttgart, Stuttgart 1965 (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, 9). S. 152.
    Bettina Christ: Das Gemeindewappen von Obersulm. In: Obersulm. Sechs Dörfer – eine Gemeinde. S. 432–436.
  13. Jost-Schäfer, Lydia. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955.
  14. Frank Buchali: Lexikon der Burgen und Schlösser im Unterland. Heilbronn 2008, ISBN 3-00-007056-7, S. 277 ff.
  15. Ein neues Museum. In Automobil- und Motorrad-Chronik, Ausgabe 12/1980, S. 7.
  16. Museumsschließung. In Automobil- und Motorrad-Chronik, Ausgabe 10/1982, S. 6.
  17. Wolfgang Schmarbeck: Auto-Museen in Europa. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1982, ISBN 3-87943-852-8, S. 87.
  18. TSV Willsbach e.V. - Willkommen. In: www.tsv-willsbach.de. Abgerufen am 14. Mai 2016.
  19. Bürgerstiftung Obersulm. In: www.buergerstiftung-obersulm.de. Abgerufen am 11. Mai 2021.
  20. Wir-Obersulm. In: www.wir-obersulm.de. Abgerufen am 11. Mai 2021.

Literatur




Commons: Willsbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



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