Wenzenbach ist eine Gemeinde (bis 1924 war der Name Gemeinde Schönberg) im Oberpfälzer Landkreis Regensburg in Bayern.
Die Gemeinde im Nordosten der Stadt Regensburg stellt sich vor allem als Wohngemeinde dar.
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Wenzenbach (Begriffsklärung) aufgeführt.
Lage der Gemeinde Wenzenbach im Landkreis Regensburg
Karte
Geografie
Geografische Lage
Wenzenbach liegt in der Planungsregion Regensburg etwa 9km nordöstlich von Regensburg.
Blick von Süden auf Wenzenbach
Höhenlage: zwischen 320 und 475mü.NHN
Gemeindegliederung
Siehe auch: Systematische Gliederung der Gemeindeteile von Wenzenbach
Es gibt 33 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Abbachhof (Einöde)
Birkenhof (Weiler)
Birkmühle (Einöde)
Brunnhöfl (Einöde)
Ehrenberg (Einöde)
Forstacker (Dorf)
Fußenberg (Dorf)
Gonnersdorf (Dorf)
Grabenbach (Einöde)
Grafenhofen (Dorf)
Grünthal (Dorf)
Haslach (Einöde)
Hauzenstein (Kirchdorf)
Hölzlhof (Weiler)
Hopfengarten (Einöde)
Irlbach (Pfarrdorf)
Jägerberg (Einöde)
Kufberg (Einöde)
Lehen (Einöde)
Oberackerhof (Einöde)
Probstberg (Dorf)
Roith (Dorf)
Sandhof (Einöde)
Schnaitterhof (Einöde)
Steinbügl (Weiler)
Strohberg (Einöde)
Thanhausen (Dorf)
Thanhof (Einöde)
Thurnhof (Einöde)
Unterackerhof (Einöde)
Wenzenbach (Pfarrdorf)
Zeitlhof (Dorf)
Ziegenhof (Einöde)
Es gibt die Gemarkungen Grünthal I, Grünthal II, Hauzenstein, Wenzenbach, Kreuth und Kufberg.
Geschichte
Pfarrkirche St. PeterPfarrkirche St. Peter: AltarPfarrkirche St. Peter: Erweiterungsbau
Bis zum 19. Jahrhundert
Wenzenbach hieß schon im 9.Jahrhundert Menzinpah, abgeleitet von dem Eigennamen Menzo. Der Ortsname bedeutet demnach "zum Bach des Menzo". Der Regensburger Bischof Ambricho beurkundete mehrfach in seinem domous episcopus in marca ad Menzinpah (=Haus des Bischofs in der Flur Wenzenbach) Tausch oder Schenkungen von Gütern.
Am 12.September 1504 fand hier die Schlacht von Schönberg statt. Die letzte große Ritterschlacht des Mittelalters entschied den Landshuter Erbfolgekrieg.
Wenzenbach gehörte ab 1614 den Grafen von Lerchenfeld, ab 1751 den Freiherren von Stingelheim und war Teil des Kurfürstentums Bayern. Wenzenbach war der Sitz der mit dem Blutbann begabten Herrschaft Schönberg. Die Familie der Stingelheim blieb bis 1817 im Besitz von Schönberg, dann kaufte Karl Alexander von Thurn und Taxis die Herrschaft. Im Jahr 1818 entstand die politische Gemeinde Schönberg, die aber dem Patrimonialgericht I. Klasse der Fürsten von Thurn und Taxis auf Schloss Schönberg unterstellt war. Dieses verwaltete auch die Patrimonialgerichte Bernhardswald und Wiesent. Die letzten Reste der Adelsherrschaft wurden in der Revolution 1848 aufgehoben.[4]
Namensänderung
Im Jahr 1924 wurde die Gemeinde Schönberg amtlich in Wenzenbach umbenannt.[5]
Eingemeindungen
Im Jahr 1945 oder 1946 wurde ein Teil der aufgelösten Gemeinde Kreuth eingegliedert.[6] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern kamen am 1. Mai 1978 Grünthal und Hauzenstein hinzu.[7]
Religionen
Die evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Kirche wurde 2016 eingeweiht.
aktuelle Sitzverteilung im Gemeinderat Wenzenbach (15. März 2020)
Insgesamt 20 Sitze
SPD: 7
CSU: 7
FW: 4
Grüne: 2
Bürgermeister
Am 30. März 2014 wurde der 26-jährige Sozialdemokrat Sebastian Koch zum Ersten Bürgermeister gewählt. Er entschied die Stichwahl gegen Johannes Wiesbeck (CSU) mit fast 61% für sich. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde Sebastian Koch mit 70,94% der Stimmen wiedergewählt.[9]
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 20 Mitgliedern. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 haben von den 7050 stimmberechtigten Einwohnern in der Gemeinde Wenzenbach, 4890 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 69,36% lag.[10]
Wappen
Wappen der Gemeinde Wenzenbach
Blasonierung: „Durch einen silbernen Schrägbalken,der mit einer roten Hellebarde belegt ist, geteilt; oben in Blau eine auffliegende silberne Lerche, unten fünfmal schräglinks geteilt von Schwarz und Gold.“[11]
Das Wappen wird seit 1980 geführt.
Gemeindepartnerschaften
Partnerstadt ist seit 2004 die tschechische Stadt Sušice.[12]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Schloss Hauzenstein
Schloss Hauzenstein
→ Hauptartikel: Schloss Hauzenstein
Eine Burg Hauzenstein wird erstmals 1372 erwähnt. Besitzer war damals ein Hermann Hauzendorfer. Die heutige Anlage wurde Ende des 17.Jh. von der Familie Freidl aus Steinen einer alten Burganlage erbaut. Seit 1830 ist es im Besitz der Familie Walderdorff. Die Anlage besitzt einen markanten Glockenturm mit Zwiebeldach und einen dreigeschossigen Hauptbau. In der Säulenhalle befindet sich die Schlosskapelle. Im Süden der Anlage gibt es einen Barockgarten.
Schloss Schönberg
Schloss Schönberg
→ Hauptartikel: Schloss Schönberg
Dreigeschossiger Walmdachbau über nach Süden unregelmäßig gebrochenem Grundriss mit Erker, Kernbau 1253/54 (dendro. dat.) mit mittelalterlicher Erweiterung, prägende Umbauten vom späten 17. bis frühen 18. Jahrhundert und um 1770/71 (dendro. dat.), Dachstuhl 1820/23 bez., Schlosskapelle St. Joseph; mit Ausstattung; Kelleranlage eines ehem., in Fragmenten erhaltenen Nebengebäudes, zwei parallele tonnengewölbte Keller aus Bruchsteinmauerwerk, wohl zweite Hälfte 16. Jahrhundert; Teile der Ringmauer mit Schalentürmen; Zwingermauer mit Graben und äußere Mauer, Granitbruchstein, wohl spätmittelalterlich.
Alle Baudenkmäler
→ Hauptartikel: Liste der Baudenkmäler in Wenzenbach
Bodendenkmäler
→ Hauptartikel: Liste der Bodendenkmäler in Wenzenbach
Wirtschaft und Infrastruktur
Wenzenbach ist eine Wohngemeinde im unmittelbaren Einzugsbereich von Regensburg. Es gibt zahlreiche Handwerks-, Handels- und Dienstleistungsbetriebe.
Verkehr
Wenzenbach lag an der Bahnstrecke Regensburg–Falkenstein. Diese wurde Ende der 1980er Jahre stillgelegt und ist mittlerweile ein Rad- und Wanderweg.
Öffentliche Einrichtungen
Gemeindebücherei
Jugendtreff Wenzenbach
Wertstoffhof
Wasserwerk und Zweckverband zur Wasserversorgung Wenzenbacher Gruppe
Johanniter Kindergarten Wenzenbach
Johanniter Kindergarten Irlbach
Kath. Kindergarten Irlbach
Waldkindergarten Grünthal
Kinderkrippen
Kinderhorte
Bildung
Grundschule Irlbach
Grundschule Wenzenbach
Mittelschule Wenzenbach
Medien
Im Gemeindegebiet können neben den überregionalen Programmen auch die Radiosender Radio Charivari, Radio Gong FM und der regionale Fernsehsender TVA empfangen werden.
Persönlichkeiten
Adolf von Walderdorff (1835–1919), geboren auf Schloss Hauzenstein, bayerischer Kämmerer und Reichstagsabgeordneter (Zentrum)
Josef Gradl (1921–2016), von 1966 bis 1978 ehrenamtlicher 1. Bürgermeister Wenzenbachs, seit 1993 Ehrenbürger Wenzenbachs
Hans Huber (* 1934), Amateurboxer, gewann bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio die Silbermedaille
Corinna Harrer (Leichtathletin)
Literatur
Rudolf Ebneth (Red.): Wenzenbach – Junge Gemeinde mit langer Vergangenheit. Regensburg 1983.
J. Meier: Schloß Schönberg und Wenzenbach. Regensburg 1914.
Klaus Völger: Petrographie und Tektonik anatektischer Gesteine im Gebiet Wenzenbach-Altenthann. Dissertation, TU Berlin 1958.
Diethard Schmid: Altbayern Reihe I Heft 66: Regensburg II. Das Landgericht Haidau-Pfatter und die pfalzneuburgische Herrschaft Heilsberg-Wiesent. München, 2014, aus der Reihe: Kommission für bayerische Landesgeschichte (Hrsg.): Historischer Atlas von Bayern, ISBN 978-3-7696-6558-1, S. 612.
Wilhelm Volkert (Hrsg.):Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.573.
Wilhelm Volkert (Hrsg.):Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.555 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.658.
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