Warmbronn liegt am Maisgraben-Tal und ist an drei Seiten von bewaldeten Hügeln umgeben. Der Ort liegt naturräumlich im Übergangsbereich vom Glemswald zum Heckengäu im Keuper. Die höchste Erhebung ist der bewaldete Warmbronner Kopf mit 517 Metern. Der Bachlauf des Maisgrabens wurde als ökologische Ausgleichsmaßnahme für den Ausbau der B 295 weitgehend renaturiert.
Durch Warmbronn verläuft die Kreisstraße K 1008 von Renningen in Richtung Stuttgart (17 Kilometer bis zum Zentrum). Die K 1009 führt zur B 295, auf der man den Anschluss Leonberg-West der A 8 sowie Leonberg erreicht.
Geschichte
Ortsbücherei mit ev. Kirche im Hintergrundev. Kirche und Backhaus
Der Ort wurde 1100 erstmals urkundlich erwähnt, 10 von insgesamt 13 Höfen gingen in den Besitz des Klosters Hirsau über. 1452 endete die Klosterherrschaft; die württembergischen Grafen Eberhard und Ludwig erwarben im Tausch alle Güter und Rechte in Warmbronn. Bis zur Reformation gehörte die Warmbronner Pfarrei zum Bistum Konstanz. 1784 wurde die evangelische Täufer-Johannes-Kirche (Pfarrkirche) von Kirchenrats-Baumeister Wilhelm Friedrich Goez neu errichtet.
In der Amtszeit von Bürgermeister Eberhard Fork (1962 bis 1972) stieg die Einwohnerzahl von 900 auf 2300 im Jahr 1970. Am 1. Januar 1975 wurde Warmbronn zusammen mit Höfingen und Gebersheim in die Stadt Leonberg eingemeindet.[1]
1978 wurde die Staigwaldhalle, 1981 die Zweigstelle der Bücherei, 1982 das neue Feuerwehrhaus eingeweiht. Im Landschaftsschutzgebiet befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft die 1989 errichtete katholische Franziskuskirche und das 2002 eröffnete neue evangelische Gemeindehaus.
Das Rathaus ging 2008 in den Besitz der Bürgerstiftung über und wurde mit ehrenamtlichem Engagement saniert und umgebaut. Am 19. November 2010 wurde es als „Bürgerhaus“ neu eröffnet.[2] Neben der Ortschaftsverwaltung und dem Sitzungssaal des Ortschaftsrates befinden sich darin die Poststelle, die Geschäftsstelle des Sportvereins und Räumlichkeiten für Veranstaltungen.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1961
826
1970
2267
1992
4205
1996
4143
2000
4286
2004
4357
2008
4219
2011
4143
2016
4310
Der Ausländeranteil beträgt 8,4%.
Politik
Bürgerhaus
Der Ortschaftsrat hat zehn Mitglieder.
Die Sitzverteilung seit den Kommunalwahlen 2019:
Partei/Wählerliste
Sitze
Warmbronner Liste
5
Freie Wähler (FWV)
2
GABL Grün-Alternative Bürgerliste (GABL)
2
CDU
1
Wappen: In Grün ein silberner Doppelhaken.
Öffentliche Einrichtungen
Die Grundschule Warmbronn besteht seit 1962 im Schul- und Sportzentrum Staigwald.
Im April 2014 wurde das Kinderhaus Warmbronn eingeweiht, das die bisherigen drei Standorte der beiden Kindergärten ersetzt und auch Kleinkinderbetreuung anbietet.
Vereine und Organisationen
Größter Verein ist die Sportvereinigung Warmbronn mit knapp 1400Mitgliedern und den Abteilungen Fußball, Volleyball, Tischtennis, Laufen/Walking, Mountainbiking/Radtreff, Aktiv&Gesund, Kindersport und Gesang (Kinder- und Gemischter Chor).[3] Die ehemalige Tennisabteilung ist seit 2012 als Tennis Warmbronn rechtlich eigenständig. Jedes Jahr findet auf dem Sportgelände ein Pfingstzeltlager für Kinder statt.
Maifest, jährlich stattfindendes Ortsfest Ende Mai/Anfang Juni
Waldmeisterlauf, Volkslauf mit jährlich ca. 1600 Teilnehmern, 2019 zum 43. Mal[7]
Hirschbrunnenfest des Obst- und Gartenbauvereins jeweils am ersten Sonntag im Juli im Vereingarten beim historischen Hirschbrunnen (der früher in der Ortsmitte stand)
Warmbronner Feuerwehrtage, alle zwei Jahre stattfindendes Fest der Feuerwehr
Narrenzunft Beerlesklopfer: „Häsabstauben“, Zunftball und „Rathaussturm“
Apfel-, Nuss- und Mandelkern, jährlicher Weihnachtsmarkt am ersten Samstag im Dezember
Kultur und Sehenswürdigkeiten
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale in Warmbronn
Christian-Wagner-Brunnen
Der Christian-Wagner-Brunnen befindet sich im Ortszentrum. Er wurde vom Warmbronner Architekten Frei Otto entworfen und 1995 eingeweiht.[9]
Das Christian-Wagner-Haus beherbergt ein Museum zu Christian Wagner und zur Ortsgeschichte.
Die Ortsbücherei befindet sich in einem alten Fachwerkhaus. Sie ist eine Zweigstelle der Stadtbücherei Leonberg.
Wirtschaft
Einkaufen
Jeden Donnerstag findet ein kleiner Wochenmarkt statt. Für die Grundversorgung der Bevölkerung gibt es einen kleinen Supermarkt sowie zwei Bäckereifilialen.
Unternehmen
Hans Keim Kunststoffe (Kunststoffverarbeitung) (ist seit 2018 in Zimmern bei Rottweil ansässig[10])
Seit August 2011 gibt es eine VDSL-Verbindung für Warmbronn, die von dem EnBW-Tochterunternehmen NetCom BW betrieben wird.[12] Sie wurde von der Stadt Leonberg mit Hilfe von Fördergeldern des Landes gebaut.[13]
2020/21 wurde Warmbronn von der Deutschen Telekom mit Glasfaseranschlüssen (FTTH) ausgestattet.
Persönlichkeiten
Christian Wagner (1835–1918), Dichter (geboren und seinerzeit wohnhaft in Warmbronn)
Rudolf von Burk (1841–1924), württembergischer Militärarzt (geboren in Warmbronn)
Edmund Rau (1868–1953), württembergischer Politiker (aufgewachsen in Warmbronn)
Gottlieb Hering (1887–1945), Lagerkommandant des Vernichtungslagers Belzec (geboren in Warmbronn)
Wolfgang Schall (1916–1997), Brigadegeneral und Politiker (CDU) (wohnte in Warmbronn)[14]
Frei Otto (1925–2015), Architekt (wohnhaft und arbeitend in Warmbronn)[15], Ehrenbürger von Leonberg
Raymond Wolansky (1926–1998), Opernsänger (wohnhaft in Warmbronn)
Joachim Alfred Wünning (* 1930), Ingenieur (FLOX-Verfahren) (wohnhaft in Warmbronn)
Helmuth Rilling (* 1933), Dirigent (wohnhaft in Warmbronn), Ehrenbürger von Leonberg
Max Schmitz (* 1936) und Ingrid Dahn (* 1939), Bildhauer-Ehepaar (wohnhaft in Warmbronn)
Dieter Glemser (* 1938), Rennfahrer (lange wohnhaft in Warmbronn)
Erika Sauer (* 1940), Leichtathletin der Spvgg Warmbronn, vielfache Welt-, Europa- und Deutsche Meisterin bei den Senioren[16]
Axel Kuhn (* 1943), Historiker und Kriminalautor, ehemaliger Ortschafts- und Gemeinderat
Bernhard Bauer (* 1950), ehemaliger Präsident des Deutschen Handballbundes, ehemaliger Ministerialdirektor (wohnhaft in Warmbronn)
Manfred Norbert Fisch (* 1951), Professor für Bauphysik und Gebäudetechnik (wohnhaft in Warmbronn)
Literatur
Monica Mather, Renate Stäbler: Warmbronn – Geschichte eines altwürttembergischen Fleckens, Beiträge zur Stadtgeschichte Band 10, Leonberg 2009, ISBN 978-3-933636-11-9.
Monica Mather, Renate Stäbler: Warmbronn im Königreich Württemberg. Vom mühevollen Leben in der „guten alten Zeit“. Eigenverlag, Warmbronn 2006.
Wilfried Setzler u.a.: Leonberg – eine altwürttembergische Stadt und ihre Gemeinden im Wandel der Geschichte. Stuttgart 1992
Ev. Kirchengemeinde Warmbronn: Zweihundert Jahre Täufer-Johannes-Kirche Warmbronn. Warmbronn 1984.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.460.
Vom Rathaus zum Bürgerhaus (Memento vom 26. August 2012 im Internet Archive) Bürgerstiftung Warmbronn, abgerufen am 21. Juli 2012.
Christian Wagner Brunnen, Warmbronn (Memento vom 27. April 2014 im Internet Archive) Stuttgarter-Zeitung.de, 30. Dezember 2010, abgerufen am 21. Juli 2012.
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