Usenborn ist ein Stadtteil von Ortenberg im südhessischen Wetteraukreis.
Usenborn Stadt Ortenberg 50.3630527777789.1177527777778268 | |
---|---|
Höhe: | 268 (266–289) m ü. NHN |
Fläche: | 11,95 km²[1] |
Einwohner: | 585 (31. Dez. 2019)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 49 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1971 |
Postleitzahl: | 63683 |
Vorwahl: | 06046 |
Usenborn liegt im Übergangsbereich des Vogelsbergs in die Wetterau östlich auf einer Höhe von 283 m ü. NN, 4,5 km östlich des Ortszentrums von Ortenberg und ca. 9 km südöstlich von Nidda. Südlich des Ortes führt die Landesstraße 3184 vorbei.
Hügelgräber in der Gemarkung lassen auf eine urgeschichtliche Besiedlung schließen.
Um 1000 wurde die St. Laurentius-Kirche erbaut, später mehrfach umgebaut und hat bis heute ihren Charakter als Wehrkirche erhalten.
Die älteste erhaltene schriftliche Erwähnung des Ortes stammt vom 14. April 1305 als Usenburne.[3] Das Dorf gehörte im Mittelalter und in der frühen Neuzeit zum Amt Ortenberg, einem Kondominat, das von drei Landesherren aus dem Kreis der Mitglieder des Wetterauer Grafenvereins gebildet wurde.
Da alle drei Herren des Kondominats sich der Reformation zuwandten, wurde auch Usenborn lutherisch. 1601 kam es zu einer Realteilung des Kondominats, wobei Ranstadt der Herrschaft Gedern der Grafen von Stolberg-Gedern zugeschlagen wurde. Ranstadt gehört zu den Gebieten, in denen das Solmser Landrecht von 1571 gewohnheitsrechtlich, aber nur teilweise, rezipiert wurde. Das galt insbesondere für die Bereiche Vormundschaftsrecht, Erbleihe und eheliches Güterrecht. Im übrigen galt das Gemeine Recht.[4] Erst das Bürgerliche Gesetzbuch, das einheitlich im ganzen Deutschen Reich galt, setzte zum 1. Januar 1900 das alte Partikularrecht außer Kraft.
1601 erhielt das Dorf auch eine Schule.
1806 fiel die Grafschaft Stolberg – und damit auch Usenborn – an das Großherzogtum Hessen. Hier gehörte Usenborn zum standesherrlichen Amt Gedern. 1821 bildete das Großherzogtum den Landratsbezirk Nidda, dem auch Usenborn zugeordnet wurde, und der ab 1832 Kreis Nidda hieß. Mit der Revolution von 1848 wurde kurzzeitig der Regierungsbezirk Nidda gebildet, 1852 aber der Kreis Nidda wiederbelebt. 1874 kam das Dorf zum Landkreis Büdingen, der mit der Gebietsreform in Hessen 1972 im Wetteraukreis aufging.
Die bis dahin selbständige Gemeinde Usenborn wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen zum 1. Juli 1971 mit den Städten Ortenberg und Lißberg sowie vier weiterer kleinerer umliegender Gemeinden auf freiwilliger Basis zu erweiterten Stadt Ortenberg zusammengeschlossen.[5] Für Usenborn wurde, wie für die übrigen Stadtteile von Ortenberg, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6] Die Grenzen der Ortsbezirke folgen den seitherigen Gemarkungsgrenzen.
Usenborn: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1834 | 558 | |||
1840 | 546 | |||
1846 | 561 | |||
1852 | 557 | |||
1858 | 468 | |||
1864 | 473 | |||
1871 | 440 | |||
1875 | 465 | |||
1885 | 438 | |||
1895 | 469 | |||
1905 | 467 | |||
1910 | 497 | |||
1925 | 543 | |||
1939 | 522 | |||
1946 | 694 | |||
1950 | 669 | |||
1956 | 602 | |||
1961 | 568 | |||
1967 | 577 | |||
1970 | 600 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2008 | 627 | |||
2010 | 628 | |||
2011 | 573 | |||
2014 | 599 | |||
2019 | 585 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1]; Stadt Ortenberg:[7][2]; Zensus 2011[8] |
Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Usenborn
Bergheim | Bleichenbach | Eckartsborn | Effolderbach | Gelnhaar | Lißberg | Stadt Ortenberg | Selters | Usenborn | Wippenbach