Wippenbach ist der kleinste Stadtteil von Ortenberg im südhessischen Wetteraukreis.
Wippenbach Stadt Ortenberg 50.3567055555569.0424694444444195 | |
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Höhe: | 195 (138–220) m ü. NN |
Fläche: | 2,12 km²[1] |
Einwohner: | 397 (31. Dez. 2019)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 187 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1971 |
Postleitzahl: | 63683 |
Vorwahl: | 06046 |
Wippenbach liegt westlich direkt anschließend an den Ortskern von Ortenberg auf einer Höhe von 195 m ü. NN, westlich von Ortenberg an der Nidder, 6,5 km südöstlich von Nidda. Durch den Ort führt die Landesstraße 3184.
Die älteste erhaltene schriftliche Erwähnung von Wippenbach stammt vom 29. Juni 1212.[3]
Wippenbach gehörte im Mittelalter und in der frühen Neuzeit zum Amt Ortenberg, einem Kondominat, das von drei Landesherren aus dem Kreis der Mitglieder des Wetterauer Grafenvereins gebildet wurde.
Da alle drei Herren des Kondominats sich der Reformation zuwandten, wurde auch Wippenbach zunächst lutherisch. 1601 kam es zu einer Realteilung des Kondominats, wobei das Dorf Wippenbach an die Grafschaft Hanau-Münzenberg, ab 1642: Grafschaft Hanau, fiel. Graf Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg verfolgte aber ab 1597 eine entschieden reformierte Kirchenpolitik. Er machte vom Jus reformandi, seinem Recht als Landesherr Gebrauch, die Konfession seiner Untertanen zu bestimmen, und setzte dies für die Grafschaft Hanau-Münzenberg weitgehend als verbindlich durch. Die Grafschaft Hanau wiederum fiel 1736 beim Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., aufgrund eines Erbvertrages an die Landgrafschaft Hessen-Kassel und damit auch Wippenbach.
Das Hanauer, später hessische „Amt Ortenberg“ gehörte ab 1810 zum Großherzogtum Hessen und war hier dem Dominialamt Ortenberg zugeordnet. 1821 bildete das Großherzogtum den Landratsbezirk Nidda, in den auch alle Teile des ehemaligen Amtes Ortenberg verschmolzen und der ab 1832 Kreis Nidda hieß. Mit der Revolution von 1848 wurde kurzzeitig der Regierungsbezirk Nidda gebildet, 1852 aber der Kreis Nidda wiederbelebt. 1874 kamen die Gebiete des ehemaligen Amtes Ortenberg zum Landkreis Büdingen, der mit der Gebietsreform in Hessen 1972 im Wetteraukreis aufging.
Die bis dahin selbständige Gemeinde Wippenbach wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen zum 1. Juli 1971 mit den Städten Ortenberg und Lißberg sowie vier weiterer kleinerer umliegender Gemeinden auf freiwilliger Basis zu erweiterten Stadt Ortenberg zusammengeschlossen.[4] Für Wippenbach wurde, wie für die übrigen Stadtteile von Ortenberg, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5] Die Grenzen der Ortsbezirke folgen den seitherigen Gemarkungsgrenzen.
Wippenbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 140 | |||
1840 | 159 | |||
1846 | 168 | |||
1852 | 111 | |||
1858 | 105 | |||
1864 | 114 | |||
1871 | 106 | |||
1875 | 108 | |||
1885 | 100 | |||
1895 | 95 | |||
1905 | 104 | |||
1910 | 101 | |||
1925 | 123 | |||
1939 | 113 | |||
1946 | 196 | |||
1950 | 165 | |||
1956 | 179 | |||
1961 | 185 | |||
1967 | 181 | |||
1970 | 183 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2008 | 309 | |||
2010 | 310 | |||
2011 | 294 | |||
2014 | 334 | |||
2019 | 397 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1]; Stadt Ortenberg:[6][2]; Zensus 2011[7] |
Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Wippenbach
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