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Ulm ist ein Ortsteil der Gemeinde Greifenstein im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.

Ulm
Gemeinde Greifenstein
Höhe: 215 m ü. NHN
Fläche: 8,59 km²[1]
Einwohner: 644 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 75 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Februar 1971
Eingemeindet nach: Ulmtal
Postleitzahl: 35753
Vorwahl: 06478

Geschichte


Die erste bekannte urkundliche Erwähnung des Orts datiert auf das Jahr 1325.[2] Bis 1791 war ein Landgericht im Ort angesiedelt. Von 1877 bis 1934 war Ulm Sitz einer Amtsbürgermeisterei, die zehn Gemeinden verwaltete.[3]

Am 7. Oktober 2010 wurde Ulm als Dolles Dorf in der Hessenschau ausgelost.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierte am 1. Februar 1971 die bis dahin eigenständige Gemeinde Ulm freiwillig mit den Nachbargemeinden Allendorf und Holzhausen zur Gemeinde Ulmtal.[4][5] Ulmtal wurde am 1. Januar 1977 durch das Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen mit den Gemeinden Greifenstein, Arborn, Beilstein, Nenderoth und Odersberg zur neuen Großgemeinde Greifenstein zusammengeschlossen.[6][7] Für Ulm wurde, wie für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Greifenstein, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[8] Sitz der Gemeindeverwaltung wurde der Ortsteil Beilstein.


Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick


Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Ulm lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[9][10]


Einwohnerentwicklung



Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Ulm 720 Einwohner. Darunter waren 33 (4,6 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 90 Einwohner unter 18 Jahren, 300 waren zwischen 18 und 49, 177 zwischen 50 und 64 und 153 Einwohner waren älter.[12] Die Einwohner lebten in 288 Haushalten. Davon waren 69 Singlehaushalte, 87 Paare ohne Kinder und 102 Paare mit Kindern, sowie 27 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 57 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 183 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[12]


Einwohnerzahlen

Ulm: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
 
265
1840
 
291
1846
 
331
1852
 
330
1858
 
342
1864
 
365
1871
 
362
1875
 
385
1885
 
403
1895
 
381
1905
 
347
1910
 
347
1925
 
412
1939
 
495
1946
 
607
1950
 
617
1956
 
569
1961
 
523
1967
 
597
1970
 
577
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
720
2015
 
729
2020
 
644
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[9]; Gemeinde Greifenstein[1]; Zensus 2011[12]

Religionszugehörigkeit

 Quelle: Historisches Ortslexikon[9]

1834:263 evangelische Einwohner, 2 Mennoniten
1961:490 evangelische (= 93,69 %), 27 (= 5,16 %) katholische Einwohner

Ortsbeirat


Für den Ortsteil Ulm gibt es einen fünfköpfigen Ortsbeirat mit Ortsvorsteher. Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2021 ist die Ortsvorsteherin Nadine Heilmeier.[13]


Sehenswürdigkeiten


Evangelische Kirche
Evangelische Kirche

Kulturdenkmäler


siehe Liste der Kulturdenkmäler in Ulm


Dianaburg


Die Dianaburg ist ein ehemaliges Jagdschloss auf der 412 M.ü.NN. hohen bewaldeten Basaltkuppe Kesselberg. Vorbild der im Geist der Romantik erbauten Burg war ein Turm der Prager Karlsbrücke. Der begeisterte Jäger Ferdinand Fürst zu Solms-Braunfels ließ die Dianaburg 1842/43 in der Nähe seines Schlosses Braunfels erbauen.[14] Nach dem Tod des Fürsten 1873 diente die Burg als Wohnung des Revierförsters, war sie seit 1898 Ausflugslokal. Nach 1969 wurden die Nebengebäude abgerissen; nur der Turm blieb erhalten. Nach einer Dachsanierung 2008 ist die Dianaburg seit 2011 Eigentum von Johannes Graf von Oppersdorf Solms-Braunfels. Der Turm ist von April bis November an jedem ersten Sonntag des Monats zur Besichtigung geöffnet.[15]


Verkehr


Ulmtalbahn

Im Jahr 1922 vollende man die Ulmtalbahn von Stockhausen nach Beilstein. Damit wurde es möglich, Rohstoffe aus dem Ulmtal abzutransportieren und Personen zu befördern.[16] Nach Beendigung des Personenverkehrs 1976 und des Güterverkehrs im Jahr 1988 wurde die Ulmtalbahn stillgelegt und kurz darauf abgebaut. Im Jahre 2013 entstand auf der ehemaligen Trasse ein Radweg.


Persönlichkeiten



Literatur





Einzelnachweise


  1. Daten und Fakten. In: Webauftritt. Gemeinde Greifenstein, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2021.
  2. Willi Würz, Otto Schäfer: Ulm. Chronik eines Dorfes. Vereinsring Ulm, Greifenstein 1996, S. 5
  3. Willi Würz, Otto Schäfer: Ulm. Chronik eines Dorfes. Vereinsring Ulm, Greifenstein 1996, S. 10, 13, 21
  4. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Abs. 7 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 380.
  6. Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 19 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  7. Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, DNB 770396321, OCLC 180532844, S. 293.
  8. Hauptsatzung der Gemeinde Greifenstein § 6. Abgerufen im Februar 2019.
  9. Ulm, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Juni 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  10. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  11. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 249 f. (Online bei google books).
  12. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 12 und 52;.
  13. Ortsbeiräte der Gemeinde Greifenstein, abgerufen im Januar 2022.
  14. Willi Würz, Otto Schäfer: Ulm. Chronik eines Dorfes. Vereinsring Ulm, Greifenstein 1996, S. 11
  15. Dianaburg, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 22. Januar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  16. Willi Würz, Otto Schäfer: Ulm. Chronik eines Dorfes. Vereinsring Ulm, Greifenstein 1996, S. 18



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