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Todtnauberg ist aufgrund der Verwaltungsreform seit dem 1. April 1974 ein Stadtteil der Stadt Todtnau im baden-württembergischen Landkreis Lörrach.

Todtnauberg
Stadt Todtnau
Wappen von Todtnauberg
Wappen von Todtnauberg
Höhe: 1018 m ü. NHN
Fläche: 9,84 km²
Einwohner: 711 (2. Jan. 2020)
Bevölkerungsdichte: 72 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1974
Postleitzahl: 79674
Vorwahl: 07671
Todtnauberg (Baden-Württemberg)
Todtnauberg (Baden-Württemberg)

Lage von Todtnauberg in Baden-Württemberg

Blick auf Todtnauberg
Blick auf Todtnauberg
Blick auf Todtnauberg

Geographie



Geographische Lage


Todtnauberg liegt am Südwesthang des Feldbergs in einem nach Süden offenen Hochtal. Der Ort ist nach der Gemeinde Feldberg (Schwarzwald) der zweithöchstgelegene Ort in Baden-Württemberg.


Gliederung des Stadtteils


Zu Todtnauberg gehören die Wohnplätze Büreten[1], Ennerbach[2], Hangloch[3], Hornmatt[4], Radschert[5] und Rütte[6] sowie der abgegangene Wohnplatz Ebenehof.[7][8]


Nachbargemeinden und -stadtteile


Todtnauberg grenzt im Norden an die zum Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald gehörige Gemeinde Oberried und im Osten an die Todtnauer Ortsteile Fahl und Brandenberg. Im Süden liegt die Kernstadt von Todtnau und im Westen die Todtnauer Stadtteile Muggenbrunn und Aftersteg.


Geschichte


In einer Urkunde aus dem Jahr 1283 wird „ein Vogt auf dem Berge“ erwähnt, was als Bezug auf den Ort interpretiert wird.

Im Mittelalter wurde in Todtnauberg wie in der gesamten Region Bergbau betrieben. Nach dem Ende des mittelalterlichen Bergbaus war Todtnauberg von Abwanderung geprägt, im 16. Jahrhundert lebten nur noch zehn Familien im Ort. Erst im frühen 19. Jahrhundert etablierte sich im Ort das Bürstenhandwerk, das Todtnauberg weit über die Region hinaus bekannt machte. Ab 1870 begann sich zudem der Fremdenverkehr in der Gemeinde zu entwickeln, zahlreiche Sommerfrischler zog es in den hochgelegenen Ort, ab 1906 etablierte sich auch der Wintersport.

Politisch war Todtnauberg ein geteilter Ort: Todtnauberg-Dorf gehörte zum Kloster St. Blasien, Todtnauberg (bestehend aus den Höfen an den Berghängen, u. a. Ennerbach und Rütte) gehörte zur Talvogtei Todtnau und damit zu Vorderösterreich. Nach der Säkularisation fielen beide Teile von Todtnauberg an Baden, bildeten aber noch bis 1914 zwei getrennte Gemarkungen. In Baden gehörte Todtnauberg bis 1924 zum Bezirksamt Schönau, nach dessen Auflösung zum Bezirksamt Schopfheim. 1936 wurde Todtnauberg dem Landkreis Neustadt zugeschlagen, 1945 kam der Ort schließlich zum Landkreis Lörrach.

Am 1. April 1974 wurde Todtnauberg in die Stadt Todtnau eingemeindet.


Wappen


Blasonierung: In gespaltenem Schild vorn das österreichische Wappen, hinten in Silber ein schwarzes Eisen mit rotem Stiel.[9] Das österreichische Wappen (rot-weiß-rot) erinnert an die Zugehörigkeit zu Vorderösterreich, das schwarze Eisen an den jahrhundertelang betriebenen Bergbau.


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Hauptfall des Todtnauberger Wasserfalls
Hauptfall des Todtnauberger Wasserfalls

Bauwerke


Die 1970 geweihte römisch-katholische Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere ist ein expressiver Betonbau mit markanter Zeltdachkonstruktion.


Natur


Der Todtnauberger Wasserfall ist mit 97 Metern Fallhöhe in fünf Fallstufen einer der höchsten Wasserfälle Deutschlands.


Regelmäßige Veranstaltungen


Seit 2002 findet in Todtnauberg alle zwei Jahre im April das Schwarzwälder Kirschtortenfestival statt. Professionelle Zuckerbäcker und Hobbykonditoren konkurrieren mit ihren individuellen Kreationen der Schwarzwälder Kirschtorte. Aufgrund der Corona-Krise wurde das Festival 2020 auf 2021 verschoben.[10]


Wirtschaft und Infrastruktur


Todtnauberg ist noch heute ein bedeutender Fremdenverkehrsort.


Verkehr


Verkehrstechnisch ist Todtnauberg nur über eine Stichstraße (Kreisstraße K 6307) zu erreichen, die zwischen Muggenbrunn und Aftersteg von der Landesstraße L 126 abzweigt, die Todtnau über den Notschrei mit Freiburg im Breisgau verbindet. Im Stadtteil befinden sich drei Haltestellen der Regionalbuslinie 7215 (Todtnau-Kirchzarten) der SBG Südbadenbus GmbH, die Todtnau mit Kirchzarten verbindet.[11]


Persönlichkeiten



Persönlichkeiten, die im Ortsteil gewirkt haben


Der Philosoph Martin Heidegger hatte seit 1922 eine Hütte in Todtnauberg, wo er sich oft aufhielt, Gäste empfing und an seinen Werken arbeitete. Der Martin-Heidegger-Panorama-Rundweg führt rund um Todtnauberg. Er ist mit Informationstafeln über Heidegger und dessen Beziehung zu Todtnauberg ausgestattet.[12] Der Lyriker Paul Celan besuchte Heidegger im Juli 1967 auf seiner Hütte und schrieb im August das Gedicht „Todtnauberg“ in Erinnerung an diesen Besuch.[13]


Literatur




Commons: Todtnauberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Büreten - Wohnplatz – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  2. Ennerbach - Wohnplatz – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  3. Hangloch - Wohnplatz – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  4. Hornmatt - Aufgegangen – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  5. Radschert - Wohnplatz – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  6. Rütte - Wohnplatz – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  7. Ebenehof - Aufgegangen – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  8. Abteilung Landesbeschreibung des Staatsarchivs Freiburg im Breisgau (Bearbeiter): Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg. Der Landkreis Lörrach. Band II. B. Gemeindebeschreibungen Kandern bis Zell im Wiesental. Herausgegeben von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Lörrach. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1994, ISBN 3-7995-1354-X, S. 661.
  9. Huber: Wappenbuch Landkreis Lörrach. S. 126.
  10. Schwarzwälder Kirschtortenfestival.
  11. Fahrplan Todtnauberg – Todtnau (PDF); abgerufen am 26. Juli 2020.
  12. Martin Heidegger auf der Homepage der Tourist-Information Todtnauberg; abgerufen am 26. Juli 2020.
  13. Roland Bothner: Zu Paul Celans Gedicht „Todtnauberg“; mit der Wiedergabe des Gedichtes und einer Interpretation; planetlyrik.de, abgerufen am 1. August 2020.

На других языках


- [de] Todtnauberg

[en] Todtnauberg

Todtnauberg is a German village in Black Forest (Schwarzwald) belonging to the municipality of Todtnau, in Baden-Württemberg. It is named after the homonym mount ("berg" means hill or mountain in German). It is famous because it is the place where the German philosopher Martin Heidegger had a chalet and wrote portions of his major work, Being and Time.



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