Süchteln ist ein Stadtteil der Kreisstadt Viersen des gleichnamigen Kreises im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen.
Die Mitte der alten Weberstadt bildet die 1856 gebaute katholische Pfarrkirche St. Clemens. Ihr 73 m hoher Turm stammt aus dem Jahr 1481.
Altes Wappen von Süchteln51.2833333333336.366666666666742
Höhe:
42(35–90)mü.NN
Fläche:
22,76km²
Einwohner:
16.002(30.Apr. 2021)
Bevölkerungsdichte:
703 Einwohner/km²
Eingemeindung:
1.Januar 1970
Postleitzahl:
41749
Vorwahl:
02162
Geschichte
Turm der katholischen Pfarrkirche St.Clemens an der Hochstraße in Süchteln.Irmgardiskapelle mit Brunnen auf dem Heiligenberg in Viersen-SüchtelnHauswandmalerei in der Innenstadt zeigt den heiligen Florian
Als Ort wird Süchteln erstmals 1116 in Büchern der Abtei St. Pantaleon in Köln erwähnt. Die Namensgebung von „Süchteln“ und seinem „Heiligenberg“ weist Spuren der keltischen Menapier auf. Der Bericht des Chronisten Hugo Doergens macht hierzu folgende Angaben:
Der bei Süchteln liegende Heiligenberg verweist auf die vorchristliche Verehrung einer Göttin „Heel“. Auch der Name Süchteln, im Mittelhochdeutschen als Suthele, Suphtele überliefert, bezieht sich darauf. Suht, Suft bedeutet im Altgotischen die Sucht, das Siechtum, die Krankheit. Der Name der Göttin Heel findet sich hier in der zweiten Silbe wieder. Hele, altgotisch heiljan oder helian, entspricht unserem Wort für „heilen“[1].
Nachdem Süchteln im ausgehenden Mittelalter dem Herzogtum Jülich zugesprochen wurde, erhielt der Ort 1423 die Marktrechte. Seit 1405 besitzt Süchteln urkundlich Stadtrechte. Im Jahr 2005 feierte man „600 Jahre Stadtrechte Süchteln“. Das Original-Dokument mit Süchtelner Siegel befindet sich im Nationalarchiv in Paris.
Von Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Ende der 1950er Jahre war Süchteln eine florierende Stadt der Webindustrie.
In den Jahren 1941 und 1942 wurden 26 in Süchteln lebende Juden in Konzentrationslager oder Vernichtungslager deportiert und dort ermordet (Liste hier).
Während des Zweiten Weltkriegs warfen britische und amerikanische Bomber nur wenige Bomben auf Süchteln.[2] Am 1. März 1945 nahmen Soldaten der 84. US-Infanteriedivision von Dülken kommend Süchteln gegen geringen Widerstand ein.[3]
Im Zuge der Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen wurden zum 1. Januar 1970 Süchteln, Viersen, Dülken und Boisheim zur Stadt Viersen.[4] (siehe auch Gesetz zur Neugliederung des Kreises Kempen-Krefeld und der kreisfreien Stadt Viersen).
Als Ortsheilige wird Irmgard von Süchteln verehrt; unter anderem während der Irmgardisoktav, die jährlich auf dem Heiligenberg, einem Teil der Süchtelner Höhen, stattfindet.
Zu Süchteln gehören die Ortsteile Clörath, Dornbusch, Hagen, Hagenbroich, Sittard und Süchteln-Vorst.
Siehe auch: Liste der Stadtbezirke und Ortsteile von Viersen
Sehenswürdigkeiten
Stadtgarten Süchteln mit Figurengruppe
Neugotische katholische Pfarrkirche St. Clemens mit altem Turm
Evangelische Kirche Hindenburgstraße
Pfarrkirche St. Franziskus (Süchteln-Vorst)
Irmgardiskapelle mit Brunnen auf den Süchtelner Höhen
Königsburg
Weberbrunnen in der Hochstraße
Weberhaus und Tendyckhaus
Irmgardisstift
Kreiskriegerdenkmal von Architekt August Hartel
St. Maria Hilfe der Christen Kirche Süchteln-Dornbusch
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Viersen
Persönlichkeiten
In Süchteln geboren
Matthias Nethenus (1618–1686), Theologe
Karl Matthias Schiffer (1867–1930), Gewerkschaftsfunktionär, Reichstagsabgeordneter (Zentrum)
Karl Müller (1884–1964), Politiker
Emil Flecken (1890–1981), Porträt-, Figuren- und Landschaftsmaler der Düsseldorfer Schule
Hans Jürgen Kerkhoff (* 1956), Präsident und Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Stahl
Thomas Druyen (* 1957), Soziologe
Frank Rehfeld (* 1962), Fantasy-Schriftsteller
Dieter Könnes (* 1971), Journalist
Felix Thönnessen (* 1980), Keynote-Speaker u. Referent
Mit Süchteln verbunden
Irmgard von Süchteln (um 1013–um 1085), Heilige, die der Legende nach als Einsiedlerin in Süchteln lebte
Heinrich von Rosenthal (1808–1865), war bis 1843 Bürgermeister von Süchteln
Peter Norrenberg (1847–1894), Pfarrer, Historiker und Sozialpolitiker
Gerhardt Bosch (* 1918), Chefarzt der Jugendpsychiatrie in Süchteln von 1962 bis 1980
Sonstiges
Bekannt ist der Ort Süchteln unter anderem durch die dort angesiedelte LVR-Klinik Viersen (im Johannistal). Diese vom Landschaftsverband Rheinland getragene Einrichtung hat zahlreiche Abteilungen, unter anderem die LVR-Klinik für Orthopädie, Sucht- und Drogentherapie, Gerontologie, Ergo- und Beschäftigungstherapie, das heilpädagogische Heim (HPH) sowie zahlreiche psychiatrische Einrichtungen, z.B. Kinder- und Jugendpsychiatrie und forensische Klinik.
Daneben gibt es das St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln.
Literatur
600 Jahre Stadt Süchteln – Streiflichter. 1405–2005. Viersen 2005.
Geschichte der Stadt Süchteln – Norrenberg, Peter; Viersen: Baedeker, 1874
Franz Möllemann: Spuren der Vergangenheit. Buchh. Pütz, 2012.
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии