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Schwickershausen ist ein Stadtteil von Bad Camberg im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg. Schwickershausen hat über 550 Einwohner und ist damit der zweitkleinste Stadtteil Bad Cambergs.

Schwickershausen
Ehemaliges Gemeindewappen von Schwickershausen
Ehemaliges Gemeindewappen von Schwickershausen
Höhe: 266 (242–520) m ü. NHN
Fläche: 2,76 km²[1]
Einwohner: 567 (31. Dez. 2019)[2]
Bevölkerungsdichte: 205 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1974
Postleitzahl: 65520
Vorwahl: 06434
Blick auf Schwickershausen
Blick auf Schwickershausen
Kuhbett, von Nordosten gesehen
Kuhbett, von Nordosten gesehen
Pfarrkirche St. Georg, im Vordergrund der Friedhof
Pfarrkirche St. Georg, im Vordergrund der Friedhof

Geographische Lage


Schwickershausen liegt rund drei Kilometer nordöstlich des Zentrums von Bad Camberg im Dombachtal, einem Seitental des Goldenen Grundes am Fuß des Kuhbetts im östlichen Hintertaunus. Die Kreisstadt Limburg an der Lahn liegt rund 18 Kilometer nordwestlich.

Die Gemarkung ist in Südwest-Nordost-Richtung gestreckt. Sie grenzt im Norden an Erbach und im Süden an die Kernstadt Bad Camberg sowie am Kuhbett im Nordosten an einem Punkt an Hasselbach und damit an den Hochtaunuskreis. Die Gemarkungsfläche wird von etwas Wald und vor allem landwirtschaftlicher Fläche eingenommen. Nahe am Kuhbett erreicht es bis zu 520 Meter, im Westen der Gemarkung rund 320 Meter. Die Ortschaft Schwickershausen selbst liegt auf 266 Metern Höhe. Geologisch wird das Gelände von schieferhaltiger Grauwacke mit Quarzgängen dominiert.


Geschichte



Von den Anfängen bis zur Gebietsreform in Hessen


Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahr 1276 als „Swikirhusin“. Die Nennung erfolgte in einer auf den 18. September 1276 datierten Urkunde, in der Theoderich, der Abt des Klosters Maria Laach festlegte, dass das Dorf Schwikirhusin dem Kloster Seligenstatt im Westerwald 30 Malter Getreide zu liefern habe. Im Zentrum des alten Ortskerns liegt das ehemalige Hofgut. Einen zweiten Siedlungskern stellen Mühle und Kirche auf der gegenüberliegenden Seite des Dombachs dar.

Die ersten Anordnungen der Verhütung eines Brandes im Zusammenhang mit häuslichen Feuerstätten in Textform im Kurfürstentum Trier vom 9. Mai 1721 führten auch in Schwickershausen zu erheblichen Verbesserungen der Bauweise der Gebäude.[3]

Im Jahr 1835 erhielt der Ort ein eigenes Schulhaus, in dem bis 1968 unterrichtet wurde. 1840 bildete Schwickershausen zusammen mit Dombach eine eigenständige katholische Pfarrei. Zum 1. Januar 2012 wurde die Doppelpfarrei Dombach-Schwickershausen in die neue Pfarrei St. Peter und Paul integriert,[4] die alle heutigen Bad Camberger Stadtteile umfasst.

Im Jahr 1891 wurde die in das Dorf führende Straße zur Durchgangsstraße in das Weiltal verlängert. 1904 erhielt das Dorf eine zentrale Wasserversorgung.

In den 1960er Jahren entstanden zwei Neubaugebiete.


Seit der Gebietsreform


Die Eingemeindung als Stadtteil nach Bad Camberg erfolgte zum 1. Juli 1974 im Rahmen der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz.[5][6] Für den Stadtteil wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[7]

2001 wurde das Dorfgemeinschaftshaus saniert und erweitert.


Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick


Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Schwickershausen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][8]


Einwohnerentwicklung



Einwohnerzahlen

Schwickershausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019
Jahr  Einwohner
1834
 
301
1840
 
304
1846
 
323
1852
 
390
1858
 
464
1864
 
384
1871
 
326
1875
 
370
1885
 
363
1895
 
331
1905
 
324
1910
 
332
1925
 
330
1939
 
313
1946
 
509
1950
 
468
1956
 
376
1961
 
369
1967
 
435
1970
 
465
1987
 
536
1998
 
553
2005
 
585
2011
 
567
2016
 
565
2019
 
567
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; ab 1970: Stadt Camberg[9][2]; Zensus 2011[10]

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Schwickershausen 565 Einwohner. Darunter waren 18 (3,2 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 102 Einwohner unter 18 Jahren, 237 zwischen 18 und 49, 114 zwischen 50 und 64 und 114 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 249 Haushalten. Davon waren 66 Singlehaushalte, 84 Paare ohne Kinder und 72 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 48 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 168 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]


Religionszugehörigkeit

 1885:03 (= 0,83 %) evangelische, 360 (= 99,17 %) katholische Einwohner[1]
 1961:33 evangelische (= 8,94 %), 336 katholische (= 91,06 %) Einwohner[1]

Religion


In Schwickershausen befindet sich die katholische Pfarrkirche St. Georg, die zum Bistum Limburg gehört.


Politik


Bei der Kommunalwahl in Hessen 2021 wurde kein Ortsbeirat für Schwickershausen gebildet.


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Vereine


Schwickershausen verfügt neben der Freiwilligen Feuerwehr e.V. über einen eigenen Karnevalsverein, den Carnevalsverein Schwickershausen, und mit dem TuS Grün-Weiß Schwickershausen auch über einen eigenen Sportverein. Im Stadtteil befindet sich das Schwicki-Theater. Ferner besteht der Gesangverein „Liederkranz" 1885“ und der „Kulturkreis Schwickershausen“.


Sehenswertes


Mariengrotte am Dombach
Mariengrotte am Dombach

In Schwickershausen befindet sich ein ehemaliges Kloster.

Südwestlich von Schwickershausen, allerdings auf Bad Camberger Gemarkung, befindet sich die 1681/83 erbaute Kreuzkapelle, eine frühbarocke Wallfahrtskirche. Sehenswert sind ferner die Schwickershäuser Mühle, das Feldkreuz, die alte Schule und die Pfarrkirche St. Georg. An der Stelle der Kirche stand spätestens 1337 eine Kapelle. Für 1526 ist das Georgs-Patronat verbürgt. 1787 wurde die jetzige Kirche im barocken Stil erbaut. 1965 erfolgte ein Anbau an der westlichen Seite, und 2001 eine Sanierung. Die Wallfahrt zur nahe gelegenen Mariengrotte am Ufer des Dombachs ist seit 1785 verbürgt.


Infrastruktur


Der abwehrende Brandschutz und die allgemeine Hilfe des Ortes wird seit ihrer Gründung im Jahr 1957 durch die Freiwillige Feuerwehr Schwickershausen, die ab dem 10. November 1973 eine Jugendfeuerwehr führt, sichergestellt.



Commons: Schwickershausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Schwickershausen, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Schwickershausen. In: Webauftritt. Stadt Bad Camberg, abgerufen am 2. Dezember 2021.
  3. Franz-Josef Sehr: Brandschutz im Heimatgebiet vor 300 Jahren. In: Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg (Hrsg.): Jahrbuch für den Kreis Limburg-Weilburg 2022. Limburg 2021, ISBN 3-927006-59-9, S. 223–228.
  4. Der nächste Schritt zu einer Pfarrei. Nassauische Neue Presse, 22. Dezember 2011, abgerufen am 28. Juni 2012.
  5. Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Limburg und des Oberlahnkreises. (GVBl. II 330-25) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 5, S. 101, § 9 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 809 kB]).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 369.
  7. Hauptsatzung. (PDF; 174 4B) § 6. In: Webauftritt. Stadt Bad Camberg, abgerufen im Dezember 2021.
  8. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  9. 1998; 2005; 2016:Statistische Daten. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original; abgerufen am 19. Februar 2021.
  10. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 18 und 58;.



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