Schossaritz ist ein im Bereich der Nördlichen Frankenalb gelegenes fränkisches Dorf.
Schossaritz Markt Hiltpoltstein 49.68097222222211.318305555556473 | |
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Höhe: | 473 m ü. NHN |
Einwohner: | 185 (Jan. 2019)[1] |
Postleitzahl: | 91355 |
Vorwahl: | 09245 |
![]() Der Hiltpoltsteiner Gemeindeteil Schossaritz |
Die Ortschaft ist ein Gemeindeteil des im südwestlichen Teil Oberfrankens gelegenen Marktes Hiltpoltstein.[2] Sie befindet sich etwa zweieinhalb Kilometer nördlich von Hiltpoltstein und liegt auf einer Höhe von 473 m ü. NHN.[3]
Bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts befand sich Schossaritz im Eigentum des zur Kurpfalz gehörenden Klosters Weißenohe, dann wurde es während des Landshuter Erbfolgekrieges wie zahlreiche andere kurpfälzische Orte auch von den Truppen der Reichsstadt Nürnberg besetzt.[4] Obwohl der Landshuter Erbfolgekrieg zwar 1505 mit dem Kölner Frieden endete, setzten sich die militärischen Auseinandersetzungen der Reichsstadt mit der Kurpfalz noch jahrelang fort, oftmals in der Form von Kleinkriegen.[5] Erst nach jahrelangen Verhandlungen kam schließlich im Dezember 1520 ein Vertrag zustande, in dem der Reichsstadt der weitaus größte Teil der von ihr gemachten Eroberungen überlassen wurde, darunter auch Schossaritz. Verwaltungstechnisch ordnete die Reichsstadt die Ortschaft ihrem 1503 eingerichteten Pflegamt Hiltpoltstein zu, das sowohl die Hochgerichtsbarkeit, als auch die Dorf- und Gemeindeherrschaft über den Ort ausübte.[6] In den folgenden drei Jahrhunderten blieben diese Verhältnisse unverändert bestehen, bis im Jahr 1790 Kurfürst Karl Theodor von Pfalz-Baiern ohne Rechtsgrundlage alle zwischen der Reichsstadt und der Pfalz bzw. Baiern abgeschlossenen Verträge und Abkommen aufkündigte.[7] Daraufhin wurden von Kurpfalz-Bayern auch alle Ortschaften sequestriert, die sich bis zum Landshuter Erbfolgekrieg im Besitz des Klosters Weißenohe befunden hatten, wodurch auch Schossaritz zunächst bayerisch wurde.[4] 1803 wurde der Ort entsprechend der im Haupt-Landes-Grenz- und Purifikationsvergleich mit dem Königreich Preußen vereinbarten Bedingungen an das preußische Ansbach-Bayreuth übergeben und damit später zum Bestandteil des Eschenauer Straßendistrikts, einer Korridorverbindung mit der die beiden geografisch voneinander getrennten Teile dieses Territoriums über eine Militärstraße miteinander verbunden wurden.[8][9][10] Nach der preußischen Niederlage im Vierten Koalitionskrieg wurde das Dorf zusammen mit dem gesamten Fürstentum Bayreuth 1807 einer vom französischen Kaiserreich eingesetzten Militärverwaltung unterstellt.[11] Mit der im Jahr 1810 durch das Königreich Bayern käuflich erfolgten Erwerbung dieses Fürstentums wurde Schossaritz schließlich wieder bayerisch.[12]
Durch die zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern durchgeführten Verwaltungsreformen wurde Schossaritz mit dem Zweiten Gemeindeedikt 1818 eine Ruralgemeinde, zu der das Dorf Almos gehörte.[13] 1829 schloss sich die Gemeinde Schossaritz auf eigenen Wunsch hin der Gemeinde Großenohe an, zu der neben dem namensgebenden Ort auch noch die beiden Dörfer Kappel und Kemmathen sowie die Einöde Spiesmühle gehörten. Die dadurch vergrößerte Gemeinde führte von nun an den Namen Kappel.[13] Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde Schossaritz zusammen mit der gesamten Gemeinde Kappel im Jahr 1978 in den Markt Hiltpoltstein eingegliedert.[14]
Die Anbindung an das öffentliche Straßennetz wird durch eine Gemeindeverbindungsstraße hergestellt, die aus dem Süden von Hiltpoltstein her kommend nach Schossaritz führt. Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße verbindet den Ort mit dem etwa zweieinhalb Kilometer westsüdwestlich gelegenem Großenohe.
Bei dem aus dem 17./18. Jahrhundert stammenden ehemalige Gasthaus des Ortes handelt es sich um einen zweigeschossigen giebelständigen Satteldachbau, dessen Obergeschoss in Fachwerkbauweise ausgeführt ist.
Almos | Erlastrut | Görbitz | Göring | Großenohe | Hiltpoltstein | Kappel | Kemmathen | Möchs | Schossaritz | Spiesmühle | Wölfersdorf