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Schlömen (umgangssprachlich: Schlēma[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Neuenmarkt im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).

Schlömen
Gemeinde Neuenmarkt
Höhe: 330 m ü. NHN
Einwohner: 121 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 95339
Vorwahl: 09227
Bahnübergang in Schlömen
Bahnübergang in Schlömen
Bahnübergang in Schlömen

Geographie


Das Dorf liegt am Laubenbach, der unmittelbar südlich als rechter Zufluss in den Weißen Main mündet. Im Westen steigt das Gelände zum Eichberg (396 m ü. NHN) an. Die Staatsstraße 2183 führt nach Neuenmarkt (2 km nördlich) bzw. zur Staatsstraße 2182, die von da an zugleich die St 2183 ist, die nach Trebgast (1,8 km südwestlich) verläuft.[3]


Geschichte


Der Ort wurde 1398 als „Slomen“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet Stroh[lagerplatz] (abgeleitet von slawisch slama).[4]

Schlömen war eine Realgemeinde, zu der Eichmühle gehörte. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Schlömen aus 20 Anwesen. Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus. Dieses hatte zugleich die Dorf- und Gemeindeherrschaft. Grundherren waren das Kastenamt Kulmbach (10 Anwesen: 3 Höfe, 1 Söldengut, 2 Söldengütlein, 2 Tropfgütlein, 1 Tropfhäuslein, 1 geringes Tropfhäuslein) und das Stiftskastenamt Himmelkron (10 Anwesen: 7 Höfe, 1 Sölde, 1 Haus mit Schankgerechtigkeit, 1 Tropfhäuslein).[5]

Nachdem der letzte Markgraf Alexander das Fürstentum Bayreuth an den preußischen Staat ab, gehörte Schlömen ab 1792 zu Ansbach-Bayreuth. 1807 wurde der Ort mit dem ehemaligen Fürstentum an das französische Kaiserreich abgetreten und 1810 an das Königreich Bayern verkauft.[6]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde Schlömen dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Hegnabrunn und der 1812 gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde zugewiesen.[7] Am 1. April 1971 wurde Schlömen nach Neuenmarkt eingegliedert.


Baudenkmäler


Brücke der Bahnstrecke Bayreuth–Neuenmarkt-Wirsberg über den Weißen Main
Brücke der Bahnstrecke Bayreuth–Neuenmarkt-Wirsberg über den Weißen Main

Einwohnerentwicklung


Jahr 001809001818001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 14080170182165165165181134111121
Häuser[8] 22242526292734
Quelle [9][7][10][11][12][13][14][15][16][17][1]

Religion


Schlömen ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes (Trebgast) gepfarrt.[5]


Verkehr


Stellwerk Schlömen, nach links die stillgelegte Strecke nach Bischofsgrün
Stellwerk Schlömen, nach links die stillgelegte Strecke nach Bischofsgrün

Schlömen liegt an der Staatsstraße 2183, die von der Bundesstraße 303 bei Neuenmarkt zur Staatsstraße 2182 bei Trebgast führt.

1853 wurde die Bahnstrecke Bayreuth–Neuenmarkt-Wirsberg eröffnet, die den Ort am südwestlichen Rand der Bebauung tangiert. Eine eigene Bahnstation erhielt Schlömen zunächst aber nicht. Die Inbetriebnahme der abzweigenden Bahnstrecke Schlömen–Bischofsgrün im Jahr 1896 erforderte den Bau eines Stellwerks, dessen Gebäude auch nach deren Stilllegung noch existiert. Damals wurde an dieser Stelle eine – mittlerweile stillgelegte – Haltestelle angelegt.[18]


Literatur





Einzelnachweise


  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 315 (Digitalisat).
  2. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 201.
  3. Schlömen im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 148.
  5. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 637.
  6. Karl Müssel: Bayreuth in acht Jahrhunderten. 1. Auflage. Gondrom, Bindlach 1993, ISBN 3-8112-0809-8, S. 139.
  7. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 753f.
  8. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  9. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 726.
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 895, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1067, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1016 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1063 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1097 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 948 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 697 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 162 (Digitalisat).
  18. Robert Zintl: Bayreuth und die Eisenbahn. Gondrom, Bindlach 1992, ISBN 3-8112-0780-6, S. 28.



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