Rüdenau ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Miltenberg. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Kleinheubach.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
49.7111111111119.1805555555556193 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Miltenberg | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Kleinheubach | |
Höhe: | 193 m ü. NHN | |
Fläche: | 4 km2 | |
Einwohner: | 736 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 184 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 63924 | |
Vorwahl: | 09371 | |
Kfz-Kennzeichen: | MIL, OBB | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 76 153 | |
LOCODE: | DE ZIG | |
Gemeindegliederung: | 1 Gemeindeteil | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schulstraße 2 63924 Rüdenau | |
Website: | www.ruedenau.de | |
Erste Bürgermeisterin: | Monika Wolf-Pleßmann (Freie Wählergemeinschaft Rüdenau) | |
Lage der Gemeinde Rüdenau im Landkreis Miltenberg | ||
![]() |
Rüdenau liegt in der Region Bayerischer Untermain. Der topographisch höchste Punkt der Gemeindegemarkung befindet sich mit 410 m ü. NHN am Osthang des Berges „Rauschen“, westlich von Rüdenau, der niedrigste liegt am Rüdenauer Bach auf 163 m ü. NHN.
Es gibt nur den Gemeindeteil und die Gemarkung Rüdenau.[2][3]
Der Name Rüdenau besteht aus dem Personennamen Wipertus Rude (Wipert Rüd) und dem mittelhochdeutschen Wort ouwe, das Aue bedeutet.[4]
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[4]
Am 3. Mai des Jahres 1285 schenkte der Ritter Wipert Rüd von Rüdenau Zehnteinkünfte in Gönz und Weckbach dem Kloster Amorbach. Zu diesem Zeitpunkt bestand also bereits das Dorf, das bis 1635 im Besitz der Familie Rüd blieb, die hier das Tal roden und Weinberge anlegen ließ.
Das mainzische Amt wurde im Reichsdeputationshauptschluss 1803 den Fürsten von Leiningen zugesprochen, 1806 durch Baden mediatisiert und 1810 an das Großherzogtum Hessen-Darmstadt abgetreten. Im Rezeß Hessen/Bayern (Frankfurt 1816) fiel es schließlich an Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Im Jahr 1862 wurde das Bezirksamt Miltenberg gebildet, auf dessen Verwaltungsgebiet Rüdenau lag. Wie überall im Deutschen Reich wurde 1939 die Bezeichnung Landkreis eingeführt. Rüdenau war nun eine der 31 Gemeinden im Altkreis Miltenberg. Dieser schloss sich am 1. Juli 1972 mit dem Landkreis Obernburg am Main zum neuen Landkreis Miltenberg zusammen.
Die Zahlen bis 1950 sind der Ortschronik entnommen. Die Einwohnerzahl um 1900 ist geschätzt.
Jahr | Einwohner |
---|---|
1792 | 328 |
1832 | 432 |
1900 | 500 |
1939 | 555 |
1950 | 646 |
1970 | 745 |
1987 | 793 |
1991 | 811 |
1995 | 875 |
2000 | 868 |
2005 | 862 |
2010 | 811 |
2015 | 749 |
Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 775 auf 712 um 63 Einwohner bzw. um 8,1 %. 1997 hatte die Gemeinde 889 Einwohner. Quelle: BayLfStat
Erste Bürgermeisterin ist seit 1. Mai 2020 Monika Wolf-Pleßmann (FWG Rüdenau); diese wurde am 15. März 2020 mit 79,3 Prozent der Stimmen gewählt. Ihre Vorgänger waren Udo Käsmann (FW) von Mai 2002 bis April 2020 und Ludwig Heilmann (FW) bis April 2002.
Für die Gemeinderatswahl am 15. März 2020 lag lediglich der Wahlvorschlag der Freien Wählergemeinschaft Rüdenau vor, deren Bewerber nach Mehrheitswahl alle acht Sitze erhielten.[5]
![]() |
Blasonierung: „In Rot drei durchgehende silberne Wellenbalken; darüber schwebend der silberne Kopf eines Rüden mit schwarzem Stachelhalsband, darunter ein schräg liegendes silbernes Schwert mit goldenem Griff.“[6] |
Wappenbegründung: Das Richtschwert deutet auf die frühere Gerichtsbarkeit der Gemeinde hin, in der auch ein Galgen existierte. Die drei Wellenbalken stehen für die drei Dorfbrunnen. |
2017 gab es in der Gemeinde 40 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 303 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Auspendler um 263 Personen größer als die der Einpendler. 9 Einwohner waren arbeitslos. 2016 gab es noch 3 landwirtschaftliche Betriebe.
Mit zu den ärmsten Ortschaften zählte in früherer Zeit Rüdenau. Sie hatten wenig Feld und Landwirtschaft. Deshalb waren die wenigen Nutztiere kränklich und ihre Hörner klein. Mitleidig, spöttisch wurden die Bewohner „Klammhörnli“ genannt. Die Miltenberger hatten für ihre Nachbarn einen Spottvers: „Kauf nie e Kuh von Rüdenau, kauf nie e Sau von Hebbach, heirat’ nie e Fraa aus Börschet“.[8][9][10][11]
Altenbuch | Amorbach | Bürgstadt | Collenberg | Dorfprozelten | Eichenbühl | Elsenfeld | Erlenbach am Main | Eschau | Faulbach | Großheubach | Großwallstadt | Hausen | Kirchzell | Kleinheubach | Kleinwallstadt | Klingenberg am Main | Laudenbach | Leidersbach | Miltenberg | Mömlingen | Mönchberg | Neunkirchen | Niedernberg | Obernburg am Main | Röllbach | Rüdenau | Schneeberg | Stadtprozelten | Sulzbach am Main | Weilbach | Wörth a.Main
Gemeindefreie Gebiete: Forstwald | Hohe Wart