Rheinfeld ist ein Ortsteil von Dormagen und hat rund 5200 Einwohner.
Rheinfeld Stadt Dormagen 51.112796.85684 | |
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Einwohner: | 5184 (2021)[1] |
Postleitzahl: | 41539 |
Vorwahl: | 02133 |
Der Stadtteil Rheinfeld grenzt im Osten und Südosten an den Rhein. Im Westen befindet sich der Ort Dormagen. Dabei bildet die Bundesstraße 9 die Stadtteilgrenze. Hier befand sich in der Antike und im frühen Mittelalter das Rheinbett, so dass das Gebiet des heutigen Rheinfeld ursprünglich auf dem rechten Rheinufer lag. Im Norden von Rheinfeld liegt die Feste Zons. Auch hier ist noch das alte Rheinbett gut zu erkennen, das sich südlich von Zons bzw. nördlich von Rheinfeld befindet.
Der Ursprung des Ortes geht auf den Rheinfelder Hof zurück. Dieser Hof wurde im Mittelalter von einer Familie von Rynwerden bewirtschaftet. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Burg von Rynwerde und sein Erbauer Ritter Andreas von Rynwerde im Jahr 1178. Am 12. März 1378 verkaufte Ritter Bruno von Troisdorp den Rheinfelder Hof an das Antoniterkloster zu Köln. Nach einem Pachtvertrag aus dem Jahre 1458 hatte auch die Abtei Altenberg Besitzungen in Rheinfeld. Immer wieder wurde der Ort wegen seiner Nähe zum Rhein von Hochwasser heimgesucht.
1794 wurde Rheinfeld von den Franzosen besetzt. Ab 1800 wurden auch Rheinfelder für den französischen Heeresdienst eingezogen. Seit der preußischen Zeit (1815) gehörte Rheinfeld zur neu gegründeten Bürgermeisterei Dormagen bzw. zum Amt Dormagen. Im Jahre 1855 wanderten drei Familien nach Osage County im Bundesstaat Missouri in den Vereinigten Staaten aus. 1898 erhielt der Ort eine Dorfschule. Rheinfeld blieb landwirtschaftlich geprägt und die Einwohnerzahl wuchs kaum. Beim Neujahrshochwasser 1925/26 wurde Rheinfeld überflutet. Die meisten Einwohner und das Vieh wurden nach Dormagen evakuiert. Ab 1968 begann die Erschließung eines neuen Baugebietes, wodurch sich die Einwohnerzahlen erheblich erhöhten. Seit 1969 ist Rheinfeld ein Teil der (alten) Stadt Dormagen bzw. seit 1975 der (neuen) Stadt Dormagen. Nach 1990 erlebte Rheinfeld nochmals eine erhebliche Erweiterung durch eine neue Bebauung, so dass sich die Einwohnerzahl in wenigen Jahren fast verdoppelte.
Bevölkerungsentwicklung | |||||||
Jahr | Einwohnerzahl | Jahr | Einwohnerzahl | Jahr | Einwohnerzahl | ||
1801 | 104 | 1849 | 213 | 1912 | 231 | ||
1959 | 243 | 1960 | 295 | 1961 | 306 | ||
1970 | 2.532 | 1971 | 2.780 | 1983 | 2.937 | ||
1991 | 3.479 | 2005 | 5.400 | 2006 | 5.367 | ||
2010 | 5.353 | 2014 | 5.286[1] | 2017 | 5.272[1] |
Die Brauchtumspflege hat sich der Heimatverein Rheinfeld, der 1982 gegründet wurde, auf die Fahne geschrieben. Jedes Jahr im Mai findet das Heimat- und Frühlingsfest statt, bei dem das Maikönigspaar vorgestellt wird. Im Oktober veranstaltet der HVR auf dem Schulhof der Regenbogenschule-Rheinfeld ein Erntedankfest. Es gibt mehrere Vereine im Ort. Außerdem beteiligen sich die Rheinfelder aktiv am Karnevalsumzug in Dormagen mit eigener Gruppe und Wagen.
Rheinfeld war bis in die 1960er Jahre ein sehr von Landwirtschaft geprägtes Dorf. Die großen Hofanlagen Rheinfelder Hof, Margarethenhof, Weidenpescher Hof und Sandhof dominierten den Ort seit dem Mittelalter und der frühen Neuzeit. Mitte des 19. Jahrhunderts kamen weitere mittlere landwirtschaftliche Betriebe hinzu. Inzwischen gibt es nur noch wenige landwirtschaftliche Betriebe im Ort. Der Rheinfelder Hof verfügt über einen Hofladen. Der Weidenpescher Hof stellte vor Jahren von Bullenmast auf einen modernen Reitbetrieb um.
1976 wurde am Rheindeich eine Sondermülldeponie der Bayer AG errichtet. Sie umfasst 33 Hektar Fläche.[2]
Rheinfeld wurde seit ca. 1960 von einer Buslinie der Kraftpost angefahren. Diese Linie wurde später vom Busverkehr Rheinland übernommen. So war in Rheinfeld lange Zeit die Endstelle der Linie 873 Neuss-Rheinfeld über Reuschenberg, Speck, Neukirchen, Gohr, Nievenheim, Horrem, Dormagen.
Über folgende Linien kann Rheinfeld erreicht bzw. verlassen werden:
Rheinfeld besaß zwei Rheinfähren:
Broich | Delhoven | Delrath | Dormagen-Mitte | Gohr | Hackenbroich | Hackhausen | Horrem | Knechtsteden | Nievenheim | Rheinfeld | Stadt Zons | St. Peter | Straberg | Stürzelberg | Ückerath