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Packebusch ist Ortsteil und Ortschaft der Stadt Kalbe (Milde) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Packebusch
Höhe: 27 m ü. NHN
Fläche: 13,86 km²
Einwohner: 245 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 18 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2010
Postleitzahl: 39624
Vorwahl: 039030
Packebusch (Sachsen-Anhalt)
Packebusch (Sachsen-Anhalt)

Lage von Packebusch in Sachsen-Anhalt

Dorfkirche Packebusch
Dorfkirche Packebusch
Dorfkirche Packebusch

Geografie



Lage


Packebusch, ein Straßenangerdorf mit Kirche auf dem Anger,[2] liegt im Zentrum der Altmark, etwa 20 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Salzwedel am Rande des Kalbeschen Werders.[3]


Ortschaftsgliederung


Zur Ortschaft Packebusch gehören die Ortsteile Packebusch und Hagenau.[4]


Geschichte



Mittelalter bis Neuzeit


Packebusch wird 1324 erstmals urkundlich als Pokebusch erwähnt, als Hans und Heinecke von Kröcher das Schloss Kalbe mit den zugehörigen Dörfern an Albrecht von Alvensleben verkaufen.[5] Weitere Nennungen sind 1464 de kerke to Pakebusch, 1473 pakebusch, 1541 Backepusch, 1687 Packebusch,[2] 1753 Pakkebusch[6] und 1804 Pakebusch, Dorf mit Lehnschulze, Rademacher, Schmiede, Krug und Windmühle.[7]

Bei der Bodenreform wurden 1945 ermittelt: 54 Besitzungen unter 100 Hektar hatten zusammen 889 Hektar, eine Kirchenbesitzung umfasste 11 Hektar Land. Im Jahre 1955 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft, die LPG Typ III „Mitschurin“.[2]


Herkunft des Ortsnamens


Heinrich Sültmann leitet aus den Ortsnamen 1324 pokebusch, 1421 bockenbusch, 1541 backebusch die Übersetzung Buchenbusch ab. Auf drei Seiten des Dorfes erstreckten sich einst Buchenwälder.[8]

Jürgen Udolph führt den Ortsnamen auf einen slawischen Personennamen „Pakobud“ zurück.[9]


Eingemeindungen


Ursprünglich gehörte das Dorf zum Arendseeischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Zwischen 1807 und 1813 lag der Ort im Kanton Kalbe im Distrikt Salzwedel auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen gehörte die Gemeinde ab 1816 zum Kreis Salzwedel, dem späteren Landkreis Salzwedel.[2]

Am 25. Juli 1952 wurde Packebusch in den Kreis Kalbe (Milde) umgegliedert. Am 1. Januar 1988 wurde die Gemeinde dem Kreis Salzwedel zugeordnet. Am 1. Juli 1994 kam sie zum Altmarkkreis Salzwedel.[10]

Bis Ende 2009 bildete Packebusch mit dem Ortsteil Hagenau (am 1. August 1973 eingemeindet) eine eigenständige Gemeinde, die Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Arendsee-Kalbe war.

Durch einen Gebietsänderungsvereinbarung beschlossen die Gemeinderäte der Gemeinden Stadt Kalbe (Milde) (am 25. Juni 2009), Brunau (am 12. Mai 2009), Engersen (am 2. Juni 2009), Jeetze (am 3. Juni 2009), Kakerbeck (am 25. Juni 2009), Packebusch (am 4. Juni 2009) und Vienau (am 14. Mai 2009), dass ihre Gemeinden aufgelöst und zur neuen Stadt Kalbe (Milde) vereinigt werden. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[11][12]

Nach Umsetzung der Vereinigungsvereinbarung der bisher selbstständigen Gemeinde Packebusch wurden Packebusch und Hagenau Ortsteile der neuen Stadt Kalbe (Milde). Für die eingeflossene Gemeinde wurde die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Die aufgenommene Gemeinde Packebusch und künftigen Ortsteile Packebusch und Hagenau wurden zur Ortschaft der neuen Stadt Kalbe (Milde). In der eingeflossenen Gemeinde und nunmehrigen Ortschaft Packebusch wurde ein Ortschaftsrat mit sieben Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet.


Einwohnerentwicklung


Jahr Einwohner
1734246
1774199
1789174
1798264
1801202
1818181
Jahr Einwohner
1840318
1864443
1871449
1885488
1892[00]492[13]
1895548
Jahr Einwohner
1900[00]543[13]
1905580
1910[00]602[13]
1925579
1939526
1946811
Jahr Einwohner
1971517
1981543
1993475
2006395
2008380
2015255
Jahr Einwohner
2016252
2017246
2018251
2020[0]248[1]
2021[0]245[1]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 2006[2] und 2015 bis 2018[14]


Religion


Die evangelische Kirchengemeinde Packebusch, die früher zur Pfarrei Packebusch gehörte,[15] wird heute betreut vom Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[16] Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Packebusch stammen aus dem Jahre 1646.[17]

Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Anna in Stendal im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[18]


Politik



Ortsbürgermeister


Otto Wienecke ist Ortsbürgermeister der Ortschaft Neuendorf.[19] Er war auch letzter Bürgermeister der Gemeinde.[20]


Ortschaftsrat


Die Ortschaftsratswahl am 26. Mai 2019 lieferte folgende Sitzverteilung:[21]

Gewählt wurden 2 Ortschaftsrätinnen und 5 Räte.[21]


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Bauwerke



Gedenkstätten



Wirtschaft und Infrastruktur



Öffentliche Einrichtungen



Verkehr


Der Bahnhof Brunau-Packebusch südwestlich des Dorfes gelegen, befindet sich an der Bahnstrecke Stendal–Uelzen. Die Bundesstraße 190 ist etwa 15 Kilometer entfernt bei Arendsee zu erreichen.

Es verkehren Linienbusse und Rufbusse der Personenverkehrsgesellschaft Altmarkkreis Salzwedel.[25]


Sagen aus Packebusch



Der Kelch im Elsternest


Im Jahre 1753 berichtete Beckmann über einen 1541 gefertigten Abendmahlskelch, der in 9 Stücke auseinander genommen werden kann. Im Dreißigjährigen Krieg wurde er in „einen erhabenen baum in ein Elsternest geleget“. Nach dem Ende des Krieges konnte er wieder geborgen werden.[6] Der Baum stand neben dem Pfarrhaus.[26] Es soll eine Esche oder eine Linde gewesen sein.[9]


Der Eichenwald bei Packebusch


Der Lehrer Lehrmann überlieferte 1908 die Sage aus der mündlichen Überlieferung eines Herrn Nahrstedt. Vor über 100 Jahren gab es einen Misswuchs. Die Einwohner des Dorfes litten Hunger. Sie baten die gnädige Frau, die Besitzerin des adeligen Gutes, für das sie Frondienste zu leisten hatten, um Herausgabe von Brot und Saatkorn. Sie sagte zu, unter der Bedingung, das halbe Gemeindeland selbst anbauen und besäen zu dürfen. Im Frühling ließ die Gutsherrin das Land beackern und säte Eicheln statt Getreide. Bald bedeckte ein Eichenwald die Hälfte des früheren Gemeindelandes, das durch diese List in den Besitz der Gutsherrin gelangt war. Noch zur Zeit der Separation soll Packebusch viele Morgen Eichenwald besessen haben.[27]


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Packebusch – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. Doreen Schulze: Geburten steigen, Sterbefälle sinken. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 12. Januar 2022, DNB 954815971, S. 19.
  2. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1627–1632, doi:10.35998/9783830522355.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Stadt Kalbe (Milde) (Hrsg.): Hauptsatzung der Gemeinde Stadt Kalbe (Milde). §13, Ortschaftsverfassung. 29. April 2021 (stadt-kalbe-milde.de [PDF; 3,6 MB; abgerufen am 29. Oktober 2022]).
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Hauptteil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 378 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000995~SZ%3D00416~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  6. Johann Christoph Becmann, Bernhard Ludwig Beckmann: Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg. Band 2. Berlin 1753, 5. Teil, 1. Buch, III. Kapitel, Spalte 126–127 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10936702~SZ%3D00282~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 346 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00368~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Heinrich Sültmann: Die Ortsnamen im Kreise Salzwedel (= Wochenblatt-Schriften. Folge IX.). 1931, DNB 362852693, S. 22.
  9. Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark (= Bernd Janowski und Dirk Schumann [Hrsg.]: Kirchen im ländlichen Raum. Band 9). Lukas, Berlin 2021, ISBN 978-3-86732-379-6, S. 340–343.
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 359363.
  11. Altmarkkreis Salzwedel: Vereinbarung über die Bildung einer neuen Stadt Kalbe (Milde) mit den Gemeinden Kalbe (Milde), Brunau, Engersen, Jeetze, Kakerbeck, Packebusch und Vienau (Gebietsänderungsvereinbarung) mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 12. August 2009. In: Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr. 8, 26. August 2009, S. 208–214 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 307 kB; abgerufen am 22. August 2021]).
  12. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
  13. Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 130 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  14. Einwohnermeldeamt der Stadt Kalbe (Milde): Einwohnerdaten zum 31.12. der Jahre 2015 bis 2018. 4. März 2019.
  15. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 28 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  16. Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze. In: ekmd.de. Abgerufen am 1. November 2022.
  17. Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 2 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  18. Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 1. November 2022.
  19. Einheitsgemeinde Stadt Kalbe (Milde): Packebusch und Hagenau. In: stadt-kalbe-milde.de. Abgerufen am 30. Oktober 2022.
  20. Otto Wienecke weiter an der Spitze. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Salzwedel. 7. August 2014 (volksstimme.de [abgerufen am 1. November 2022]).
  21. Einheitsgemeinde Kalbe (Milde): Wahl Ortschaftsrat Packebusch 2019. In: stadt-kalbe-milde.de. Abgerufen am 1. November 2022.
  22. Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt 1. Deutscher Kunstverlag, München 2002, ISBN 3-422-03069-7.
  23. Einheitsgemeinde Stadt Kalbe (Milde) (Hrsg.): Bürgerinformationsbroschüre. 19. Oktober 2015, S. 22, 33 (stadt-kalbe-milde.de [PDF; 4,7 MB]).
  24. Onlineprojekt Gefallendenkmäler. Packebusch, Stadt Kalbe (Milde). In: denkmalprojekt.org. 1. April 2018, abgerufen am 11. Februar 2010.
  25. PVGS Altmarkkreis Salzwedel. In: pvgs-salzwedel.de. Abgerufen am 1. November 2022.
  26. Hanns H. F. Schmidt: Das große Sagenbuch der Altmark. Teil 2 von K wie Kleinau bis Z wie Zichtau. dr. ziethen verlag, Oschersleben 1994, ISBN 3-928703-42-0, S. 177.
  27. Lehrer Lehrmann: Altmärkischer Sagenschatz (= Lehrerverband der Altmark [Hrsg.]: Beiträge zur Volks- und Heimatkunde der Altmark. Band 2). Klinkhardt, 1908, ZDB-ID 1198714-5, S. 93–94, Der Eichenwald bei Packebusch.

На других языках


- [de] Packebusch

[en] Packebusch

Packebusch is a village and a former municipality in the district Altmarkkreis Salzwedel, in Saxony-Anhalt, Germany. Since 1 January 2010, it is part of the town Kalbe.

[ru] Паккебуш

Паккебуш (нем. Packebusch) — деревня в Германии, в земле Саксония-Анхальт. Входит в состав города Кальбе (Мильде) района Зальцведель.



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