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Ottenhausen ist seit 1994 ein Ortsteil von Weißensee in Thüringen. Es liegt zwischen Weißensee und Greußen an der Sächsischen Helbe im Thüringer Becken.

Ottenhausen
Höhe: 151 m
Einwohner: 330 (31. Dez. 2013)
Eingemeindung: 8. März 1994
Postleitzahl: 99631
Vorwahlen: 03636, 036374

Geschichte


Die urkundliche Ersterwähnung des Ortes erfolgte 874 als „Uoteneshusa“ im Fuldaer Zehntverzeichnis. Das Benediktinerinnenkloster Ottenhausen war eines der ältesten in Thüringen, wuchs durch mehrere Schenkungen und existierte bis zur Reformation. Der Ort gehörte bis 1815 zum kursächsischen Amt Weißensee. Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam er zu Preußen und wurde 1816 dem Landkreis Weißensee im Regierungsbezirk Erfurt der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem er bis 1944 gehörte.[1]

Bei Teilen der heutigen Dorfkirche, so den romanischen Doppeltürmen, handelt es sich um die ehemalige Klosterkirche. Benachbart bestand auf dem Gelände des früheren Klosterguts ein Rittergut. Es wurde durch den Pächter Zeller bis Ende des Zweiten Weltkriegs verwaltet. Die zum Kriegsdienst eingezogenen Bauern und Gutsarbeiter von Ottenhausen wurden durch polnische „Fremdarbeiter“ ersetzt.[2]

In der Nacht vom 23. zum 24. Mai 1817 brannte ein Teil des Dorfes ab.

Östlich des Dorfes, neben der Straße nach Weißensee, explodierte 1944 nach versuchter Notlandung ein großes abgeschossenes US-amerikanisches Bombenflugzeug. Nach Aufzeichnungen des späteren Gastwirts Harry Neblung, der als Neunjähriger Augenzeuge war, geschah das am 27. September 1944. Die Besatzungsmitglieder seien verbrannt.[3]

Ottenhausen wurde im April 1945 kampflos von US-Truppen besetzt und im Juli an die Rote Armee übergeben. Damit war es Teil der SBZ, ab 1949 bis zur Wiedervereinigung 1990 der DDR. Das Rittergut wurde 1945 entschädigungslos enteignet und gehörte seitdem zur Verfügungsmasse des VEG Wasserthaleben. Daneben wurde im Rahmen der Zwangskollektivierung der Bauern eine LPG gegründet.


Sehenswürdigkeiten


Evangelische Kirche St. Kilian, Doppeltürme (2011)
Evangelische Kirche St. Kilian, Doppeltürme (2011)
St. Kilian von Süden (2020)
St. Kilian von Süden (2020)

Einwohner


Ottenhausen hatte im Jahre 1939 599 Einwohner, nach dem Zweiten Weltkrieg durch Zuzug von Heimatvertriebenen über 1000, und im Jahre 2013 noch 330 Einwohner.


Vereine



Bilder



Umgebung



Persönlichkeiten



Radweg


Die ADFC-Radtour Greußen-Weißensee-Leubingen führt durch Ottenhausen.



Commons: Ottenhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Der Landkreis Weißensee im Gemeindeverzeichnis 1900
  2. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945. Thüringen. Band 8. VAS – Verlag für Akademische Schriften, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-88864-343-0, S. 280.
  3. Harry Neblung: Das Schicksal der Sächsischen Helbe in der Gemarkung Ottenhausen. Handschriftliche Erinnerungen. Eingesehen bei Ursula Neblung, Ottenhausen. 2020



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