world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Das Dorf Ofteringen ist ein Ortsteil der Gemeinde Wutöschingen mit 333 Einwohnern (Stand: 31. März 2019)[1] im Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg.

Ofteringen
Gemeinde Wutöschingen
Wappen von Ofteringen vor der Eingemeindung
Wappen von Ofteringen vor der Eingemeindung
Höhe: 461 m
Einwohner: 333 (31. Mrz. 2019)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1971
Postleitzahl: 79793
Vorwahl: 07746

Geographie



Geographische Lage


Der Ort Ofteringen befindet sich im Südwesten der Bundesrepublik Deutschland nahe der Grenze zur Schweiz. Von der Wutach wird Ofteringen durch die B 314 getrennt.


Gliederung


Zu Ofteringen gehört das Dorf Ofteringen und der Wohnplatz mit Gaststätte Rewental (Reuental).[2]


Geschichte


Der Name des Dorfes weist durch die Endung -ingen auf eine alamannische Gründung hin und „bedeutet ‚bei den Angehörigen des Ofteri.‘ Ofteringen hatte seinen eigenen Adel.“[3]

Erster Beleg für die adligen Ofteringer sind „die 1239 und 1245 anläßlich der Übertragung eines Gutes zu Lauchringen durch Ritter Gerung, genannt Strubel an das Kloster St. Blasien ausgefertigten Urkunden. [… Er] gehörte dem Geschlecht derer von Ofteringen an, das im 15. Jahrhundert durch Heirat in den Besitz der Zehntrechte in Ober- und Unterlauchringen kam.“[4]

Das Geschlecht der Edlen von Ofteringen wird 1251 wieder erwähnt. Es führte im roten Wappenschild drei silberne Halbmonde. 1395 werden Burkart und Friedrich von Ofteringen genannt, sie wohnten in Stühlingen. „Anfang des 15. Jahrhunderts verließen die Herren von Ofteringen ihren Stammsitz, der an die Herren von Erzingen überging, und zogen nach Waldshut. Hanmann von Ofteringen kaufte 1421 das Dorf Gurtweil.“[5]

„Der letzte des Geschlechts, Karl von Ofteringen, setzte das Kloster Rheinau als Erbe seiner kleinen Herrschaft ein. Dieselbe bestand aus dem freiadligen Gut, Schloß und Dorf Ofteringen. Über die Erbschaft kam es nach dem Tod des Edeln, der 1687 gestorben ist, zu einem Rechtsstreit zwischen dem Kloster Rheinau und dem Landgrafen von Stühlingen. Er endete mit dem Zuspruch der Herrschaft an das Kloster im Jahre 1683.“

Das Kloster übte die hohe- und die niedere Gerichtsbarkeit aus und war „bis 1803 Sitz eines Statthalters von Rheinau. […] 1806 wurde auch Ofteringen badisch.“

Marienkloster im Schlossgebäude
Marienkloster im Schlossgebäude

„Vom badischen Staat ging der Besitz [des Schlosses] 1860 an Sabine Schneider von Sinsheim über“, die das Frauenkloster Marienburg (Benediktinerinnen) gründete, das heute noch besteht.[6][7]

Das Wappen am Hauptgebäude der, so wie es heute steht, 1785 erbauten Reuentaler Mühle „zeigt die Edelgeschlechter von Offtringen und von Erzingen an.“

„Am 12. Oktober 1796 […] war der Ort beim Durchzug der Franzosen[Anm 1] in Brand gesteckt worden. Der Fürbitte der Gnadenmutter von Todtmoos schreibt man es zu, daß der Ort vor völliger Zerstörung bewahrt blieb. Die Gemeinde Ofteringen ließ damals in der Kirche zu Todtmoos eine Votivtafel anbringen, die heute noch zu sehen ist.“[8]

Im Ersten Weltkrieg hatte Ofteringen 9 Todesopfer.

Ehemaliges Rathaus
Ehemaliges Rathaus

Die Eingliederung in die Gemeinde Wutöschingen fand am 1. Januar 1971 statt.[9]


Einwohnerentwicklung


Mitte der 1920er Jahre hatte das Dorf 210, 2011 zählte Ofteringen rund 330 Einwohner.


Politik



Wappen


Das Wappen der ehemals selbständige Gemeinde Ofteringen zeigt in Rot drei (2:1) liegende silberne Mondsicheln. Es war bereits das Wappen der Herren von Ofteringen.


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Bauwerke


Klosterschüer
Klosterschüer

Vereine


In Ofteringen gibt es den 1913 gegründeten Radsportverein „Frisch Auf“ Ofteringen (kurz: RSV) und den Männergesangverein (kurz: MGV).


Wirtschaft und Infrastruktur


Gewerbebetriebe gibt es in Ofteringen keine.

Altes Schulhaus
Altes Schulhaus

Bildung


Ofteringen hat keine Schule mehr. Grundschüler besuchen in der Regel die Grund- und Hauptschule Wutöschingen in der Außenstelle Degernau. Als weiterführende Schulen befinden sich im Umkreis das Klettgau-Gymnasium Tiengen, die Realschulen in Tiengen und Stühlingen, sowie die Gemeinschaftsschule in Wutöschingen. Zudem gibt es verschiedene Berufsschulen in der Stadt Waldshut.


Verkehr


Der ehemalige Bahnhof Ofteringen wurde 1981 abgerissen. Grund dafür war der Bau der neuen Bundesstraße 314. Durch sie hat Ofteringen eine gute Anbindung an die Region. In der Regel verkehren stündlich Busse der Linie 7338, werktags oft auch in einem dichteren Takt. Eine Zuganbindung ist nicht vorhanden. Sonntags im Sommer verkehren auf der parallel zur Bundesstraße liegenden Bahnstrecke Zubringer zur Wutachtalbahn. Seit September 2018 ist ein provisorischer Bahnsteig zweimal täglich Endhalte- und Ausgangspunkt einer von den Bahnbetrieben Blumberg eingerichteten Schülerzugverbindung nach Wutöschingen/Eggingen.

Radwege verbinden Ofteringen mit den umliegenden Dörfern und Gemeinden.


Lebensmittel und Gastronomie


In Ofteringen selber gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten. Im nahen Umfeld, in Wutöschingen, gibt es jedoch eine große Auswahl verschiedener Geschäfte. In Ofteringen befinden sich zwei Gasthäuser. Zum einen das Gasthaus Adler, sowie die Reuentaler Mühle.


Anmerkung


  1. Es muss sich dabei um eine Rückzugsbewegung der im Südwesten geschlagenen französischen Revolutionsarmee am Ende des Ersten Koalitionskriegs gehandelt haben.

Literatur




Commons: Ofteringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Gemeinde Wutöschingen – Amtsbaltt April 2019. (PDF) In: Gemeinde Witöschingen. S. 2, abgerufen am 25. Oktober 2021.
  2. Vgl. Verwaltungsraum Wutöschingen. In: Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg. Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2, S. 1046–1049.
  3. W. H. Mayer: Heimatbuch für den Amtsbezirk Waldshut. Ofteringen. Verlag R. Philipp, Waldshut 1926, S. 176.
  4. Brigitte Matt-Willmatt, Karl-Friedricht Hoggenmüller: Lauchringen – Chronik einer Gemeinde. Gemeinde Lauchringen, Lauchringen 1985, S. 27.
  5. B. Matt-Willmatt, K.-F. Hoggenmüller: Lauchringen, 1985, S. 109.
  6. W. H. Mayer: Heimatbuch für den Amtsbezirk Waldshut. Ofteringen, Waldshut 1926, S. 176 f.
  7. Vgl. auch Ursula Pechloff: Das Benediktinerinnenkloster Marienburg zu Ofteringen. Passau 1993.
  8. W. H. Mayer: Heimatbuch für den Amtsbezirk Waldshut. Ofteringen, 1926, S. 177.
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 505.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии