Odenhausen (Lahn) ist ein Ortsteil der Stadt Lollar im mittelhessischen Landkreis Gießen. Zum Ort gehört der Weiler Friedelhausen, in dem das Schloss Friedelhausen liegt.
Odenhausen (Lahn) Stadt Lollar 50.6733158.7045836181 | |
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Höhe: | 181 m ü. NHN |
Fläche: | 5,49 km²[1] |
Einwohner: | 1467 (9. Mai 2011)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 267 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 35457 |
Vorwahl: | 06406 |
![]() Ortseingang – Ansicht von der Lahnbrücke |
Odenhausen liegt an der Mündung der Salzböde in die Lahn. Es ist der südlichste Ort des Niederwalgern-Fronhäuser Lahntals, das durch die Odenhäuser Talenge nach Süden zum Gießener Becken abgegrenzt wird.
Odenhausen wurde 1255 erstmals schriftlich erwähnt.
1906 wurden nördlich der Kirche Fundamente des Wohnturmes einer ehemaligen Burganlage freigelegt und anschließend wieder verfüllt. Der quadratische Turm hatte eine Seitenlänge von zirka 9 m, die Mauern waren zirka 1,6 m dick. Später wurden weitere Fundamente gefunden, heute sind jedoch keine sichtbaren Mauerreste mehr vorhanden.
Die Erbauer des im 11. oder 12. Jahrhundert entstandenen Wohnturmes sind unbekannt. Frühe Besitzer der Anlage waren die Grafen von Gleiberg. Später gelangte sie in den Besitz der Merenberger. Mitte des 13. Jahrhunderts bewohnte die Mutter Wittekinds von Merenberg die Anlage. Nach ihrem Tod im Jahre 1255 erhielt durch Verpfändung Wittekinds Bruder Konrad den befestigten Hof. Konrads Sohn Hartrad schenkte 1271 eine Hälfte der Anlage der örtlichen Kirchengemeinde. Da aber Konrad von Merenberg zur Zeit der Verpfändung um 1255 seine Güter der Niederlassung des Deutschen Ordens in Marburg vermacht hatte, kam es zu Erbstreitigkeiten. 1271 blieb ein Sechstel der Anlage im Besitz der Grafschaft Isenburg, zwei Sechstel gehörten dem Deutschen Orden und der Rest der Kirche. Wann der Wohnturm aufgegeben und zerstört wurde, ist nicht bekannt.
Die Gemeinde Odenhausen, die dem Landkreis Wetzlar angehörte, wurde am 31. Dezember 1971 im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die damalige Gemeinde – seit 1974 Stadt – Lollar eingegliedert.[3]
Die folgende Liste zeigt die Territorien, in denen Odenhausen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand, im Überblick:[4][5]
Quelle: Historisches Ortslexikon[4]
• 1834: | 54 Häuser |
Odenhausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 1970 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 263 | |||
1840 | 279 | |||
1846 | 310 | |||
1852 | 321 | |||
1858 | 346 | |||
1864 | 358 | |||
1871 | 349 | |||
1875 | 340 | |||
1885 | 390 | |||
1895 | 418 | |||
1905 | 419 | |||
1910 | 456 | |||
1925 | 492 | |||
1939 | 565 | |||
1946 | 765 | |||
1950 | 809 | |||
1956 | 915 | |||
1961 | 959 | |||
1967 | 1.134 | |||
1970 | 1.217 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [4] |
Quelle: Historisches Ortslexikon[4]
• 1834: | 263 evangelische Einwohner |
• 1961: | 687 evangelische (= 71,64 %), 252 katholische (= 26,28 %) Einwohner |
Odenhausen hatte im Jahr 2005 über 1600 Einwohner.
Sehenswert ist die Evangelische Kirche Odenhausen, ein romanisches Bauwerk aus dem 11. Jahrhundert.[6]
Der Bahnhaltepunkt Friedelhausen, benannt nach dem gleichnamigen Schloss auf der gegenüber liegenden Lahnseite, der Main-Weser-Bahn befindet sich im fußläufigen Bereich am Ortsrand und wird in Richtung Marburg/Kassel bzw. Gießen/Frankfurt jeweils an Wochentagen halbstündlich und am Wochenende stündlich bedient. Es besteht eine Busverbindung nach Salzböden bzw. Lollar (Linie 51).
Durch den Ort führt die Landesstraße 3093.
Bei Odenhausen wechselt der Lahntalradweg, der hier identisch mit der Etappe Gießen – Marburg des Radweg Deutsche Einheit ist über zwei historische Brücken von 1887/88 bzw. 1895 die Lahn. In Odenhausen hat der Salzböderadweg Anbindung an den Lahntalradweg (→ Radwegenetz Hessen).