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Niederpöring ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Oberpöring im niederbayerischen Landkreis Deggendorf. Bis 1972 bildete es eine Gemeinde.

Niederpöring
Gemeinde Oberpöring
Höhe: 339 m ü. NHN
Einwohner: 287 (25. Mai 1987)
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Blick auf Niederpöring mit der Pfarrkirche St. Bartholomäus
Blick auf Niederpöring mit der Pfarrkirche St. Bartholomäus
Blick auf Niederpöring mit der Pfarrkirche St. Bartholomäus
Schloss Niederpöring
Schloss Niederpöring

Lage


Das Kirchdorf Niederpöring liegt am rechten Ufer der Isar etwa einen Kilometer nordöstlich von Oberpöring.


Geschichte


Vorgeschichtliche Funde weisen auf die frühe Besiedelung des Isartals hin. In den ersten urkundlichen Aufzeichnungen wird nicht zwischen Ober- und Niederpöring unterschieden. Die erste schriftliche Nachricht über „Peringe“ überliefert ein Güterverzeichnis von Kloster Niederaltaich aus der Zeit um 790. Es wird berichtet, dass der Bayernherzog Odilo dem Kloster den Ort mit 30 Bauernhöfen sowie allen Tributpflichtigen und Leibeigenen geschenkt hat.

Um 1210 schenkte Pfalzgraf Rapoto II. von Ortenburg dem Kloster Niederaltaich Güter in „Perin“. Das Kloster bezog von dort im 13. Jahrhundert Abgaben. Nach 1406 verlehnte es diesen Besitz an Reichsgraf Etzel von Ortenburg. 1486 empfing der Adelige Ulrich von Chamerau zu Haitzstein das Schloss Niederpöring mit Zubehör zu Lehen. Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts blieben die Chamerauer im Besitz der Hofmark. 1599 gehörte sie Christoph Bernhard von Seiboldstorf, 1603 dessen Erben. 1613 besaß sie Anna, Witwe des Christoph Bernhard von Goder, 1615 war Hans Friedrich von Pienzenau zu Hartmannsberg Inhaber. Bis 1797 sind die Pienzenauer als Inhaber der Hofmark Niederpöring belegt, die zum Amt Wisselsing im Pfleggericht Osterhofen gehörte. Aus dem Wappen der Pienzenauer stammen die drei goldenen Kugeln auf dem schwarzen Schrägbalken im heutigen Gemeindewappen der Gemeinde Oberpöring.

Im Konskriptionsjahr 1752 bestand das Dorf Niederpöring aus 44 Anwesen. 1795 trat Freiherr von Pinzenau die Hofmark an seine Tochter Maria Anna Gräfin von Boetty ab. 1803 wurde Carl August von Yrsch neuer Besitzer der Hofmark. Am 9. April 1830 verkaufte er das Besitztum an Gräfin Auguste Charlotte von Kielmannsegg-Schönberg, die den umfangreichen Besitz zertrümmern ließ. Das Hofmarksgericht hörte bald danach auf zu bestehen.

1831 bis 1836 wurde ein Schulhaus erbaut. Die Gemeinde Niederpöring kam 1838 vom Landgericht Landau an der Isar zum neuen Landgericht I. Klasse Osterhofen. Mit Wirkung vom 1. April 1949 kam Oberviehhausen von der Gemeinde Wallerfing zur Gemeinde Niederpöring. 1952 gehörten zur Gemeinde Niederpöring im Landkreis Vilshofen die Ortsteile Alttiefenweg, Niederpöring und Oberviehhausen. Am 1. Juli 1972 wurde im Zuge der Gebietsreform die Gemeinde Niederpöring in die Gemeinde Oberpöring eingegliedert. Die Volksschule in Niederpöring wurde 1978 aufgelöst.


Sehenswürdigkeiten



Archäologie


„Die Tote von Niederpöring“ im Museum Quintana
„Die Tote von Niederpöring“ im Museum Quintana

Im Jahr 2015 wurden bei Ausgrabungen in Niederpöring Schädel und Knochen einer vor 7000 Jahren (Linearbandkeramische Kultur)[1][2][3] gestorbenen Frau gefunden. Mit moderner Technik, wie sie in der Kriminologie eingesetzt wird, wurde ihr Gesicht rekonstruiert. Das Ergebnis kann im Museum Quintana in Künzing besichtigt werden. Die Frau hatte als Kopfschmuck ein mit etwa 400 Schneckenhäuschen der heute seltenen Donau-Kahnschnecke verziertes Lederband getragen. Dieser Schmuck verweist darauf, dass die Frau eine gehobene soziale Stellung hatte. Insgesamt wurden in Niederpöring auf einem Gräberfeld sieben Gräber aus der Zeit zwischen 5500 und 5000 v. Chr. ausgegraben.[4]


Veranstaltungen



Vereine



Persönlichkeiten





Einzelnachweise


  1. Florian Stark: Jungsteinzeit: So sah eine privilegierte Frau vor 7000 Jahren aus. In: Welt.de. 23. Mai 2019, abgerufen am 13. Juni 2019.
  2. Joachim Pechtl: Die linienbandkeramische Gräbergruppe von Niederpöring-„Leitensiedlung“, Gde. Oberpöring, Lkr. Deggendorf. In L. Husty, Th. Richter, K. Schmotz (Hrsg.): Vorträge 36. Niederbayerischer Archäologentag. Marie Leidorf, Rahden/Westfalen 2018, ISBN 978-3-89646-247-3, S. 29–85.
  3. Meldung: Bayern – Archäologie-Museum: Gesicht für die «Tote von Niederpöring». In: Welt.de. 22. Mai 2019, ( abgerufen am 13. Juni 2019).
  4. Nordbayerischer Kurier vom 23. Mai 2019, S. 14



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