Künzing ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Deggendorf.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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48.66972222222213.080277777778310 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Deggendorf | |
Höhe: | 310 m ü. NHN | |
Fläche: | 40,36 km2 | |
Einwohner: | 3177 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 79 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 94550, 94501 | |
Vorwahlen: | 08549, 08547Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text | |
Kfz-Kennzeichen: | DEG | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 71 128 | |
Gemeindegliederung: | 30 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Osterhofener Straße 2 94550 Künzing | |
Website: | www.kuenzing.de | |
Erster Bürgermeister: | Siegfried Lobmeier (CSU) | |
Lage der Gemeinde Künzing im Landkreis Deggendorf | ||
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Die Gemeinde liegt in der Region Donau-Wald am östlichen Ende des Gäubodens.
Es gibt 30 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Durch zahlreiche archäologische Untersuchungen ist bekannt, dass der heutige Ort Künzing bereits seit mehr als 5000 Jahren besiedelt ist. Im beginnenden 5. Jahrtausend vor Christus (Jungsteinzeit) errichtet eine kleine Siedlungsgruppe eine sogenannte Kreisgrabenanlage, die heute als Kalenderbau gedeutet wird. Es ist einer der wichtigsten Fundplätze der Gruppe Oberlauterbach. Seit dieser Zeit reißen die Besiedlungsspuren nicht ab: In der Urnenfelderzeit ab 1100 v. Chr. belegen dies Funde aus einem großen Gräberfeld, das bis 500 v. Chr. benutzt wurde.
Ab 90 ist die Siedlung unter dem Kastellnamen Quintanis (Quintana) Standort eines Grenzkastells des römischen Reichs am sogenannten Donaulimes. 2003 wurden hier durch die Kreisarchäologie Deggendorf auch die Spuren eines aus Holz erbauten römischen Amphitheaters (48° 40′ 11″ N, 13° 4′ 49″ O48.66972213.080278) nachgewiesen.
Dieses Kastell musste Ende des 5. Jahrhunderts wegen der häufigen Einfälle der Alamannen aufgegeben werden, das Militär zog ab. Spätantike Grabfunde aber belegen, dass zumindest ein Teil der romanischen Bevölkerung weiter vor Ort blieb. Ab dem 6. Jahrhundert belegen archäologische Befunde eine Besiedlung des Ortes durch die Bajuwaren.
Im Jahr 903 wurde die Zugehörigkeit Künzings zum Kloster Niederaltaich urkundlich belegt. Künzing gehörte später zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Vilshofen des Kurfürstentums Bayern.
Am 1. Juli 1972 kam Künzing im Zuge der Kreisreform mit anderen Gemeinden des westlichen Landkreises Vilshofen zum Landkreis Deggendorf.
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1972 die Gemeinde Forsthart eingegliedert.[4]
Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 2891 auf 3174 um 283 Einwohner bzw. um 9,8 %.
Jahr | Einwohner |
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1961 | 2459 |
1970 | 2613 |
1987 | 2895 |
1991 | 2930 |
1995 | 3059 |
2000 | 3157 |
2005 | 3224 |
2010 | 3123 |
2015 | 3138 |
Erster Bürgermeister war von März 2000 bis März 2018 Bernhard Feuerecker (SPD/FWG). Am 11. März 2018 wurde mit zwei Stimmen Vorsprung auf den Amtsinhaber Siegfried Lobmeier (CSU) gewählt.[5] Zweiter Bürgermeister ist Johann Haböck (CSU). Dritter Bürgermeister ist Franz Ameres (CSU).
Die Kommunalwahlen von 2020[6] und frühere ergaben folgende Sitzverteilungen:
CSU | SPD | FWG | JU | Gesamt | |
2020 | 7 | 4 | 3 | 2 | 16 |
2014 | 8 | 5 | 3 | – | 16 |
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Blasonierung: „Unter blauem Schildhaupt, darin ein goldener Rost, in Silber über roter Quaderzinnenmauer zwei schräg gekreuzte, grüne Fichtenzweige.“[7]
Dieses Wappen wird seit 1976 geführt. |
Wappenbegründung: Das Wappen enthält in Kurzform wichtige Bildbotschaften zur Gemeindegeschichte. Die Quadermauer veranschaulicht die im Römerkastell Quintana bis in die Gegenwart geretteten Überreste aus der Frühgeschichte Künzings. Der Rost im Schildhaupt ist das Attribut des heiligen Laurentius, der für die Zeit der Christianisierung im frühen Mittelalter und das Laurentius-Patrozinium der Pfarrkirche steht. Die Fichtenzweige erinnern an die im Jahr 1972 vollzogene Eingliederung der früher selbstständigen Gemeinde Forsthart, die einen ausgedehnten Forstbezirk umschloss. Als Waldsinnbild spielen die Zweige auch auf den Ortsnamen Forsthart an. |
Künzing gehört zu den archäologisch ergiebigsten Orten im Landkreis Deggendorf. Das Museum Quintana zeigt bedeutende Funde zur Ur- und Frühgeschichte der Region sowie Druckgrafiken zum Heiligen Severin von Noricum.
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 16, im produzierenden Gewerbe 250 und im Bereich Handel und Verkehr 21 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 90 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1027. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe fünf Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 138 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2583 ha, davon waren 2330 ha Ackerfläche und 251 ha Dauergrünfläche.
Die Bundesautobahn 3 Passau—Nürnberg ist neun Kilometer entfernt. Des Weiteren liegt der Ort direkt an der Bundesstraße 8, welche von Passau über Plattling nach Straubing führt. Die Bahnstrecke Passau–Obertraubling führt durch den Ort, jedoch ohne Haltepunkt.
In Künzing gibt es folgende Einrichtungen:
Aholming | Auerbach | Außernzell | Bernried | Buchhofen | Deggendorf | Grafling | Grattersdorf | Hengersberg | Hunding | Iggensbach | Künzing | Lalling | Metten | Moos | Niederalteich | Oberpöring | Offenberg | Osterhofen | Otzing | Plattling | Schaufling | Schöllnach | Stephansposching | Wallerfing | Winzer