Neundorf ist ein Stadtteil von Plauen (Stadtgebiet West), der 1999 eingemeindet wurde. Der Stadtteil ist identisch mit der Gemarkung Neundorf und stellt eine Ortschaft Plauens dar.
Neundorf Ortschaft der Stadt Plauen 50.49333333333312.09445 | |
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Höhe: | 445 m |
Fläche: | 4,56 km² |
Einwohner: | 1584 (31. Dez. 2008) |
Bevölkerungsdichte: | 347 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1999 |
Postleitzahlen: | 08523, 08527 |
Vorwahl: | 03741 |
![]() Lage von Neundorf in Plauen | |
Neundorf liegt am westlichen Rand der Stadt Plauen und grenzt an sechs weitere Stadtteile Plauens und an zwei Orte anderer Gemeinden des Vogtlandkreises. Die größte Erhebung im Ort ist der Wartberg, auf dem sich der Wasserturm Neundorf befindet.
Schneckengrün (Gemeinde Rosenbach/Vogtl.) | Zwoschwitz | Kauschwitz, Haselbrunn |
Kobitzschwalde (Gemeinde Weischlitz) | ![]() |
Syratal, Siedlung Neundorf |
Straßberg |
Die Fläche der Ortschaft besteht zu 46,2 % aus Landwirtschaftlicher Nutzfläche und zu 17,6 % aus Wald. Die restliche Fläche sind Straßen, Wohn- und Industrieflächen.[1]
Der Ort wurde 1298 als nova villa urkundlich erwähnt. Es handelte sich um ein Straßenangerdorf in Gelängeflur (Oberneundorf) bzw. um einen Gutsweiler in Gutsblockflur (Unterneundorf). Der Ort gehörte bis ins 19. Jahrhundert zum Amt Plauen.[2] Die Gemeinde Neundorf gehörte danach zur Amtshauptmannschaft Plauen und anschließend zum Landkreis Plauen. Am 1. Januar 1994 wurde Kobitzschwalde eingemeindet. Am 1. Januar 1999 wurde Neundorf in die damals noch kreisfreie Stadt Plauen eingemeindet und Kobitzschwalde nach Weischlitz umgemeindet.
In Neundorf war vormals ein Rittergut, welches zuerst der gleichnamigen Adelsfamilie von Neundorf gehörte. Später ging es in das Besitztum derer von Reibold über. Die Familie führte das Gut über Generationen. Bekannteste Vertreter waren die in Neundorf geborenen Oberkammerrat Philipp Ferdinand von Reibold und Hans d. Ä. von Reibold (1661–1734), seines Zeichens königlich Polnischer und kurfürstlich Sächsischer Kammerjunker, Oberforst-, Wild- und Jägermeister.[3] Auch der Ritter des Johanniterordens und Kammerherr Gottlob August von Reibold stammt aus der Familienlinie Neundorf. Anfang des 18. Jahrhunderts ging Gut Neundorf über Heirat an die Familie von Stubenberg und Kapfenberg über, welche 1742 für den Staatsminister Wilhelm August von Stubenberg durch den Kaiser Karl VII. in den Reichsgrafenstand erhoben wurden. Stubenberg blieb ohne Nachfahren.[4] Zuletzt war Gut Neundorf in bürgerlicher Hand, seit 1821 die Familie Golle auf Kleingera, dann die Brüder Golle und deren Nachfahren.[5] Schon 1879 war eine Branntweinbrennerei Teil des Gutsbereiches.[6] 1910 beinhaltete das Rittergut des Bruno Golle, der vormals an der Universität Heidelberg studierte und auch als Friedensrichter[7] agierte, 382 ha. Zum Besitz gehörte eine Gärtnerei und immer noch eine Brennerei.[8] Nach dem amtlich publizierten Güter-Adressbuch Sachsen waren 1922 Max Teuscher und Ehefrau Susanne Teuscher, geborene Golle, die Eigentümer des 308 ha großen Rittergutes mit Grundstücken in Zwoschwitz, Kobitzschwalde, Straßberg und Schnekengrün. Straßberg galt schon früher als gutsherrliches Vorwerk. Die Gutshistorie endete mit der Bodenreform 1945.
Entwicklung der Einwohnerzahl[9][10] [1]:
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Der Ortschaftsrat besteht seit der Wahl 2004 aus sieben Mitgliedern. Ehrenamtlicher Ortsvorsteher ist Uwe Trillitzsch (BI).
Die Ortschaftsratswahlen von 1999 bis 2019 hatten folgende Ergebnisse (zum Vergleich ist auch noch die letzte Wahl zum Gemeinderat 1994 mit aufgeführt):
Parteien und Wählergemeinschaften | 2019[11] | 2014[12] | 2009[13] | 2004[14] | 1999[15] | 1994[16][A 1] | |||||||
% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | ||
BI N | Bürgerinitiative Neundorf | 87,5 | 7 | 82,0 | 6 | 70,6 | 6 | 67,2 | 5 | 67,8 | 7 | 74,2 | 10 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 12,5 | 0 | 18,0 | 1 | 20,8 | 1 | 20,3 | 1 | 26,8 | 2 | 9,0 | 1 |
FDP | Freie Demokratische Partei | -- | -- | -- | -- | 8,7 | 0 | 12,5 | 1 | 5,4 | 0 | 2,6 | 0 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | -- | -- | -- | -- | -- | -- | -- | -- | -- | -- | 10,5 | 1 |
WG K | Wählergemeinschaft Kobitzschwalde | -- | -- | -- | -- | -- | -- | -- | -- | -- | -- | 3,8 | 0 |
Gesamt | 100 | 7 | 100 | 7 | 100 | 7 | 100 | 7 | 100 | 9 | 100 | 12 | |
Wahlbeteiligung in % | 63,6 | 50,0 | 43,0 | 40,5 | 53,8 | 77,9 | |||||||
Neundorf ist mit der vertakteten RufBus-Linie 45 des Verkehrsverbunds Vogtland mit dem Plauen Park und der Siedlung Neundorf verbunden. Dort besteht Anschluss zur Straßenbahn Plauen in die Innenstadt.
Stadtgebiet Zentrum
Altstadt |
Bahnhofsvorstadt |
Dobenau |
Neustadt |
Obere Aue |
Schloßberg
Stadtgebiet Nord
Hammertorvorstadt |
Haselbrunn |
Preißelpöhl |
Reißig |
Reißiger Vorstadt |
Reißigwald mit Lochhaus |
Jößnitz |
Steinsdorf |
Kauschwitz |
Zwoschwitz |
Röttis
Stadtgebiet Ost
Alt Chrieschwitz |
Chrieschwitz |
Großfriesen |
Kleinfriesen |
Reusa mit Sorga |
Reichenbacher Vorstadt |
Tauschwitz
Stadtgebiet Süd
Hofer Vorstadt |
Meßbach |
Oberlosa |
Ostvorstadt |
Reinsdorf |
Stöckigt |
Südvorstadt |
Thiergarten |
Unterlosa
Stadtgebiet West
Bärenstein |
Neundorfer Vorstadt |
Siedlung Neundorf |
Syratal |
Neundorf |
Straßberg