Das Musikerviertel ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Schweinfurt. Er wird in den Statistiken der Stadt Schweinfurt als Bezirk 22 geführt.
Musikerviertel Stadtteil in Schweinfurt 50.0454410.21221230![]() | |
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Höhe: | 230 m ü. NN |
Fläche: | 1,4 km²[1] |
Einwohner: | 3103 (31. Dez. 2015)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 2.216 Einwohner/km² |
Postleitzahlen: | 97421, 97424 |
Vorwahl: | 09721 |
![]() Stadtteil Musikerviertel (Bezirk 22) | |
![]() Hochschule für angewandte Wissenschaften, Hörsaalgebäude |
Als Musikerviertel im engeren Sinn wird das Viertel aus den 1950er Jahren in der Mitte des Bezirks bezeichnet. Zudem liegt im Bezirk 22 das Schul- und Hochschulviertel der Stadt und im Westen wird derzeit (2022) der neue Ortsteil Bellevue aufgebaut.
Das Musikerviertel zieht sich unmittelbar südlich der Bundesstraße 303 entlang. Diese ist identisch mit der Niederwerrner Straße, einer nordwestlichen Ausfallstraße zur Autobahn 71 nach Bad Kissingen und Erfurt und zur Autobahn 7 nach Kassel.
Der Stadtteil liegt westlich der Innenstadt und wird von dieser durch die Moritz-Fischer-Straße abgetrennt. Im Norden wird das Musikerviertel von der Niederwerrner Straße und dem Nordwestlichen Stadtteil, im Westen von der Stadtgrenze und im Süden von der Grenze der Gemarkung Oberndorf mit dem Stadtteil Bergl begrenzt.[3]
Zunächst war Musikerviertel nur eine Bezeichnung des Volksmundes, da im Kernbereich des Stadtteils fast alle Straßen nach deutschsprachigen Komponisten benannt sind. Bei Einführung der neuen fünfstelligen Postleitzahlen wurde der Begriff zum ersten Mal amtlich im neuen Postleitzahlenbuch von 1993 übernommen.[4]
Im Bereich, der im weiteren Sinne zum heutigen Stadtteil Musikerviertel gezählt wird (statistischer Bezirk 22), befinden sich zwei Wüstungen, die beide erstmals 951 urkundlich erwähnt wurden: Affeltrach und Hilpersdorf.
Das Musikerviertel (im engeren Sinn) wurde in den 1920er Jahren zusammen mit dem nördlich der Niederwerrner Straße gelegenen Nordwestlichen Stadtteil vom Osten her aus Richtung der Innenstadt entwickelt. Das große, neue Wohngebiet war von Anfang an weit nach Westen in Richtung Niederwerrn im Stil der 1920er Jahre geplant. In Blockrandbebauung, mit mehreren großen Kirchen an Plätzen, die als Quartiersmittelpunkte dienen sollten. Verwirklicht wurde jedoch nur ein Platz mit der großen Kirche St. Kilian (siehe: Innenstadt, Wilhelmstraße, Grüner Markt), da der Bau der Panzerkaserne in den Jahren 1935/36 die weitere Entwicklung im Nordwestlichen Stadtteil stoppte. In den 1950er Jahren wurde dann südlich der Niederwerrner Straße der westliche Teil des Musikerviertels errichtet.[5]
2014 wurde die US-Heeresgarnison Schweinfurt aufgelöst, was große städtebauliche Möglichkeiten für den Westen des statistischen Bezirks 22 eröffnete (siehe: Bellevue).
Status 31. Dez. 2015[6] |
Musikerviertel | Gesamtgebiet Schweinfurt |
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Deutsche | 59,5 % | 70,1 % |
Doppelstaatler | 20,1 % | 16,1 % |
Ausländer | 20,4 % | 13,2 % |
Bei der Sozialstatistik ist zu berücksichtigen, dass Bürger nur mit einem deutschen Pass und Migrationshintergrund nicht aufgeführt sind. Deshalb ist der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund höher als die Summe der Anteile der Bewohner mit doppelter Staatsangehörigkeit und der Ausländer.
Da die Amerikaner nicht in der Einwohnerstatistik erfasst waren ist deshalb mit einem entsprechenden, starken Einwohnerzuwachs des Musikerviertels im Rahmen der US-Konversion zu rechnen (siehe: Bellevue).
Das Musikerviertel im engeren, namensbezogenen Sinn wird im Osten von einem geschlossenen Stadtbild geprägt. Mit dreigeschossigen Blocks mit Mansardedächern aus den 1920er Jahren, während an der Niederwerrnerstraße Blockrandbebauung aus den 1930er Jahren vorherrscht. Der Westen besteht aus Wohnblöcken aus den 1950er Jahren. In den vorherrschenden Wohngebäuden des Sozialen Wohnungsbaus mit einfachen Standards leben überwiegend Mitbürger mit Migrationshintergrund.[7]
Im Musikerviertel liegt der 2014 geschlossene US-amerikanische Abramsclub, ein Offizierskasino, vormals NCO-Club und davor Kasino der Wehrmacht. Unweit davon befinden sich die beiden Kinosäle des KuK (Kino und Kneipe), Ort der Schweinfurter Kurzfilmtage.
Das zum statistischen Bezirk 22 Musikerviertel gehörige einstige amerikanische Wohnviertel Askren Manor stand nach Auflösung der U.S. Army Garrison Schweinfurt im Jahre 2014 komplett leer und wird seit 2018 als neuer „Stadtteil“ (Ortsteil) Bellevue für rund 2.000 Einwohner entwickelt. 2018 wurde der Name Bellevue von einem kleinen historischen Ortsteil im Norden auch auf das Gebiet der südlichen, ehemaligen US-Wohnsiedlung Askren Manor bzw. übertragen. Bellevue bezeichnet nun den neuen „Stadtteil“.[8]
Der Schweinfurter Campus 1 der Hochschule für angewandte Wissenschaften liegt am Südrand des Musikerviertels. Durch das nördlich davon gelegene Wohnviertel soll entlang der Richard-Strauß-Straße die Hochschulachse Schweinfurt entwickelt werden. Der Campus 1 soll mit dem zur Hochschule gehörenden neuen Internationalen Hochschulcampus i-Campus Schweinfurt nördlich des Wohnviertels verbunden werden, der bereits zum Nordwestlichen Stadtteil gezählt wird. Man erhofft sich dabei auch positive, soziale Impulse für das Musikerviertel.
Das Schulzentrum besteht aus mehreren, zum Teil sehr großen, weiterbildenden Schulen und einer Montessori-Grund- und Mittelschule. Das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium war Ende der 1970er Jahre mit etwas über 2.000 Schülern das größte Gymnasium Bayerns und befindet sich in einem großen, hochschulähnlichen Campus. Bekanntester Schüler war der berühmte Hollywood-Kameramann Michael Ballhaus.
Im Westen des Viertels liegt der Volksfestplatz, auf dem neben dem Schweinfurter Volksfest weitere Veranstaltungen stattfinden, wie (Weihnachts)Circusse, die Ufra und weitere Messen.
Sternwarte
Eine Sternwarte befindet sich auf dem Dach des Walter-Rathenau-Gymnasiums
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