Moitzfeld (gesprochen [ˈmoːtsfɛlt] mit Dehnungs-i) ist ein Stadtteil von Bergisch Gladbach und gehört unter Nr. 55 zum Statistik-Bezirk 5 der Stadt.[1]
Moitzfeld Stadt Bergisch Gladbach 50.9666666666677.1833333333333215 | |
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Höhe: | 215 (187–225) m |
Fläche: | 7,9 km² |
Einwohner: | 4560 (2010) |
Bevölkerungsdichte: | 577 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 51429 |
Vorwahl: | 02204 |
![]() St.-Joseph-Kirche Moitzfeld |
Hinsichtlich des Siedlungsnamens „Moitzfeld“ liegen verschiedene Deutungsansätze vor. Am wahrscheinlichsten ist, dass sich das Bestimmungswort aus „Mutz“ oder „Mutze“ gebildet haben könnte. Dabei handelt es sich um die mundartliche Bezeichnung des Hartriegels, der als Ziegenfutter besonders geschätzt wurde. Demnach bezog sich „Moitzfeld“ auf eine mit Hartriegel bewachsene Fläche. Nach einer weniger wahrscheinlichen Deutung ist „Moitzfeld“ aus „Moritz-“ oder „Modesfeld“ hervorgegangen, wodurch sich eine Herleitung aus den Personennamen „Moritz“ oder „Mori“ ergäbe.[2](S. 363) Eine andere Deutung geht auf „Modis Feld“ zurück, das sich auf Modi, den Sohn Thors, bezieht. Modi soll an der Stelle eine Kultstätte gehabt haben.[3]
Die früheste nachweisbare Besiedlung in der näheren Umgebung von Moitzfeld ist die Erdenburg, die auf 310 ± 80 v. Chr. datiert wird.[4]
Der heutige Ort Moitzfeld hat sich aus drei getrennten Siedlungskernen entwickelt, die das Urkataster als „Am untersten Moitzfeld“, „Am mittelsten Moitzfeld“ und „Am obersten Moitzfeld“ entlang des „Weges von Bensberg nach Herkenrath und nach Immekeppel“ verzeichnet. Die Siedlungsgründung Moitzfeld ist vermutlich auf das Hochmittelalter um 1100 zu datieren und für das Jahr 1550 in der Form „Moisfeld“ belegt. Das im Urkataster verzeichnete Gut „Am obersten Moitzfeld“ ist mit dem Rittergut identisch, das wahrscheinlich durch eine herzogliche Dotation an die Herren von Moitzfeld gelangte. Zum Rittergut Moitzfeld gehörten auch einige Güter in der Freiheit Bensberg, so Hackberg, Bockenberg und Kradenpoel.[2](S. 362) Auf alten Karten wird der Mittelpunkt von Moitzfeld als „Platz“ bezeichnet. Der Name stammt von dem früheren Gutshof Platz im ehemaligen Mittelmoitzfeld.[5] Bis in die 1930er Jahre war Moitzfeld noch eine Doppelortschaft mit dem Namen Platz-Moitzfeld. Auf allgemeinen Wunsch der Einwohner wurde diese Bezeichnung zwischen 1933 und 1940 ausschließlich und alleine auf Moitzfeld geändert.[2](S. 365)
Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich Moitzfeld zu einem größeren Ort mit 21 Wohnstätten und 151 Einwohnern. Die relativ kleine Kapellengemeinde Moitzfeld erhielt erst 1920/21 eine provisorische hölzerne Notkirche.[6] Gleich nach Ende des Zweiten Weltkriegs initiierte der damalige Pfarrer Jakob Holl den Neubau einer Kirche aus Lindlarer Bruchstein. Bereits am 27. Mai 1946 begannen die Ausschachtungsarbeiten von Hand. Am 17. Dezember 1950 erfolgte die Einsegnung der neuen St. Joseph-Kirche. Auch wenn von jetzt an die Gottesdienste hier stattfanden, blieb sie doch noch bis zur endgültigen Fertigstellung eine Baustelle.[7]
Wahrscheinlich haben bereits Römer in der Umgebung von Moitzfeld Bergbau betrieben. Sichere Spuren deuten an vielen Stellen auf mittelalterlichen Bergbau hin. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts galt Moitzfeld als ein Zentrum für den industriellen Bergbau. Rings um den Ort herum gab es mehrere größere Bergwerke, die vielen hundert Bergleuten Arbeit gaben. Besonders zu erwähnen sind die Gruben Weiß, Leopold von Buch, Jungfrau, Blücher, Georg Forster, Berzelius und Apfel.[8][9][10] Im TechnologiePark Bergisch Gladbach, der sich auf dem Gelände der ehemaligen Gruben Leopold von Buch und Weiß erstreckt, werden heute 2400 Menschen in 140 Unternehmen beschäftigt.[11]
Nach der EDV-Einwohnerdatei verfügte Moitzfeld am 30. Juni 2017 über insgesamt 4.522 Einwohner (davon 340 Ausländer). Die Altersgruppe über 65 Jahre war mit 993 Einwohnern (davon 35 Ausländer) stärker als die Altersgruppe unter 18 Jahre mit nur 750 Einwohnern (davon 59 Ausländer).[12]
In Moitzfeld befinden sich folgende Schulen:
Birkerhöhe | Birkerhhof | Bökenbusch | Ehrenfeld | Erlenhof | Groß Hohn | Grube Apfel | Grube Weiß | Herweg | Höhe | Juck | Klein Buchholz | Kleinhohn | Külheimer Mühle | Löhe | Meisheide | Mitteleschbach | Neuenhaus | Obereschbach | Platz | Röttgen | Steinacker | Winter | Wulfshof
Alt Refrath 62 | Asselborn 42 | Bärbroich 43 | Bensberg 52 | Bockenberg 53 | Frankenforst 64 | Gronau 24 | Hand 15 | Hebborn 22 | Heidkamp 23 | Herkenrath 41 | Herrenstrunden 32 | Katterbach 12 | Kaule 54 | Kippekausen 63 | Lückerath 51 | Lustheide 65 | Moitzfeld 55 | Nußbaum 13 | Paffrath 14 | Refrath 61 | Romaney 31 | Sand 33 | Schildgen 11 | Stadtmitte 21