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Lutterhausen ist ein Ortsteil der Kleinstadt Hardegsen im Landkreis Northeim im südlichen Niedersachsen.

Lutterhausen
Stadt Hardegsen
Wappen von Lutterhausen
Wappen von Lutterhausen
Höhe: 211 m
Einwohner: 244 (31. Dez. 2019)
Eingemeindung: 1. Juni 1970
Postleitzahl: 37181
Vorwahl: 05505
Lutterhausen (Niedersachsen)
Lutterhausen (Niedersachsen)

Lage von Lutterhausen in Niedersachsen


Geographie


Lutterhausen liegt am Südrand der Weper auf einer Höhe von 200 bis 230 m ü. NN sowie an der B241, unweit der Sollingbahn-Gleise. Der nächstgelegene Nachbarort ist Thüdinghausen.


Geschichte


Schon zwischen 780 und 802 war der Ort in den Traditiones et antiquitates Fuldenses schriftlich bezeugt, als Nithart und seine Gattin Eggihilt dem Kloster Fulda ihre Güter in mehreren Orten, darunter auch Luthereshusen, vermachten.[1][2][3]

Unweit von Lutterhausen befand sich das heute wüst liegende Dorf Heddiehausen. Der genaue Zeitpunkt seiner Auflassung ist unbekannt, jedoch dürfte es vor 1479 seinen Untergang gefunden haben, da in diesem Jahr über die niedergebrannten Nachbarorte Behrensen, Thüdinghausen, Lütgenrode und Hevensen berichtet wird – Heddiehausen jedoch keine Erwähnung findet. Möglicherweise ging der Ort 1466, als Hardegsen belagert wurde und das Heer nach Moringen zog, in Flammen auf.[4]

1279 übertrugen die Grafen von der Burg Lutterberg ihre Zehntrechte an das Stift Fredelsloh.[5]

Das Dorf wurde am 1. Juni 1970 in die Stadt Hardegsen eingegliedert.[6]


Politik


Lutterhausen hat einen fünfköpfigen Ortsrat, der seit der Kommunalwahl 2021 ausschließlich von Mitgliedern der "Bürgergemeinschaft Lutterhausen" besetzt ist. Die Wahlbeteiligung lag bei 65,15 Prozent.[7]


Wirtschaft


Die Ortschaft hat zwei Hofläden für Wurst, Fleisch und selbst produzierte Produkte, einen Malermeister sowie ein landwirtschaftliches Lohnunternehmen.


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Siehe auch Liste der Baudenkmale in Hardegsen


Evangelisch-lutherische Kirche


Kirche Lutterhausen
Kirche Lutterhausen

Die evangelisch-lutherische Kirche wurde 1852–55 nach Entwürfen des Architekten und Konsistorialbaumeisters Ludwig Hellner (1791–1862) in dezent klassizistischen Formen erbaut, die Einweihung erfolgte allerdings erst nach der fertigen Ausgestaltung des Innenraums 1859. Der steinsichtige Bau besitzt durch seine Lage am Hang oberhalb der Bundesstraße eine markante Wirkung, die durch die zweigeschossige Ostfassade mit mittig leicht vorspringendem Turm unterstrichen wird. Durch die breite dreiseitige Empore und die Deckengliederung mit Flachdecke über den seitlichen Emporen und flacher Tonne über der Mitte entsteht der Eindruck eines dreischiffigen Kirchensaals. Das Mittelschiff ist nach Westen verlängert, dort befindet sich die vom Landesbauconducteur Bode aus Northeim entworfene Kanzelaltarwand.[8]

Die Kirche besitzt noch ihre originale Orgel aus dem Jahr 1859 von Carl Giesecke aus Göttingen, die 2020 von Sauer & Heinemann aus Höxter restauriert und 2021 wiedereingeweiht wurde. Die Disposition des Schleifladeninstruments mit mechanischer Spiel- und Registertraktur sowie 15 Registern auf zwei Manualen und Pedal lautet:[9]

Disposition der Carl-Giesecke-Orgel von 1859 in Lutterhausen, evangelisch-lutherische Kirche
I Hauptwerk C–f3
1.Bordun[Anm. 1]16′
2.Principal8′
3.Hohlflöte (ab c, darunter mit Nr. 5)08′
4.Gambe8′
5.Gedackt8′
6.Octave4′
7.Mixtur III2′
II Oberwerk C–f3
8.Geigenprincipal (ab c, darunter mit Nr. 9)[Anm. 2]08′
9.Lieblich Gedackt8′
10.Traversflöte[Anm. 3]4′
11.Rohrflöte4′
Pedal C–d1
12.Subbass16′
13.Octavbaß8′
14.Violonbass8′
15.Posaunenbass[Anm. 4]016′
  1. Pfeifenbestand von Franz Eggert (19. Jh.).
  2. Ursprünglich leere Reserveschleife, Pfeifenbestand größtenteils von Heinrich Schaper (1850).
  3. Ursprünglich Flauto traverso 8′, gemischter Pfeifenbestand (Mitte 19. Jh.).
  4. Ursprünglich leere Reserveschleife, Pfeifenbestand größtenteils von Giesecke (ca. 1850).

Kultur



Literatur




Commons: Lutterhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Kirstin Casemir, Franziska Menzel, Uwe Ohainski: Die Ortsnamen des Landkreises Northeim (= Jürgen Udolph [Hrsg.]: Niedersächsisches Ortsnamenbuch (NOB). Teil V). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2005, ISBN 3-89534-607-1, S. 252.
  2. Ernst Friedrich Johann Dronke (Hrsg.): Traditiones et antiquitates Fuldenses. Abgerufen am 5. September 2011.
  3. Ernst Förstemann: Altdeutsches Namenbuch. Zweiter Band: Ortsnamen. Abgerufen am 4. April 2022.
  4. Karl Lechte: Geschichte der Stadt Hardegsen. Hardegsen 1968, S. 222.
  5. Manfred Hamann (Hrsg.): Urkundenbuch des Stifts Fredelsloh, Band 37, Teil 6. Abgerufen am 4. April 2022.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 213.
  7. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 9. Juli 2022.
  8. Christian Kämmerer, Peter Ferdinand Lufen: Landkreis Northeim, Teil 1. Südlicher Teil mit den Städten Hardegsen, Moringen, Northeim und Uslar, den Flecken Bodenfelde und Nörten-Hardenberg, der Gemeinde Katlenburg-Lindau und dem Gemeindefreien Gebiet Solling. In: Christiane Segers-Glocke (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Baudenkmale in Niedersachsen, Band 7.1. Niemeyer, Hameln 2002, ISBN 3-8271-8261-1, S. 122–123.
  9. Hans-Ulrich Funk: Die Carl-Giesecke-Orgel der evang.-luth. Kirche zu Lutterhausen. In: Ars Organi 70 (2022), Heft 1, ISSN 0004-2919, S. 9–16.
  10. Chronik des Feuerwehrmusikzugs Lutterhausen. Abgerufen am 4. April 2022.
  11. Wilfried Ulrich: Die Hummel. Geschichte eines Volksmusik-Instrumentes. In: Materialien & Studien zur Alltagsgeschichte und Volkskultur Niedersachsens. Heft 42. Museumsdorf Cloppenburg, Cloppenburg 2011, ISBN 978-3-938061-23-7, S. 33–44.
  12. The Last German Hummel. (Memento vom 23. Februar 2005 im Internet Archive).



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