Launsbach liegt etwa drei Kilometer westlich von Gießen. Das Dorf liegt am Osthang des Wettenbergs. Der ursprüngliche Ortskern, in dem noch heute die alte Kirche steht, befindet sich am Fuß dieses kleinen Berges.
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Launsbach 1242 als Giselbert von Eschborn dem Wetzlarer Marienstift eine Hufe (einen Bauernhof) in Werdorf schenkte. Einer der Vorbesitzer dieser Hufe soll laut Schenkungsurkunde ein Reinher von Launsbach (Luinspach) gewesen sein.
Launsbach wird damit zum ersten Mal erwähnt – indirekt als Sitz eines Niederadligen. Die Siedlung muss somit schon lange vor 1242 gegründet worden sein. Man geht heute davon aus, dass die Ursprünge im 10. oder 11. Jahrhundert zu suchen sind.
Am 1.Januar 1977 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde im Zuge der hessischen Gebietsreform ein Teil des Stadtbezirks Wettenberg der neugegründeten Stadt Lahn.[3] Bei ihrer Auflösung wurde Wettenberg am 1.August 1979 zur eigenständigen Gemeinde im Landkreis Gießen.[4]
1992 feierte Launsbach mit einem großen Fest sein 750-jähriges Jubiläum. Im Zuge dieses Ereignisses wurde in den 90er-Jahren auch der Ortskern Launsbachs rund um die historische Kirche erneuert.
Historische Namensformen
In erhaltenen Urkunden wurde Launsbach unter den folgenden Ortsnamen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[5]
Luinspach, de (1242) [Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 1, S. 11 Nr. 35 mit Nachträgen in Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 2, S. 9 Nr. 18]
Lunsbach (1263)
Lunesbach (1265)
Lunysbach (1266)
Luonisbach (1271)
Lunisbach (1280)
Lonspach (1289) [zu den Belegen s. Kaminsky, Hans Heinrich: Die Ersterwähnung von Wettenberg-Launsbach im Jahre 1242, in: Launsbach an der Lahn, S. 5–6]
Lonspach, zů (14. Jh.)
Lansbach, zcu (1383)
Territorialgeschichte und Verwaltung
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Launsbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[5][6]
vor 1787: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nassau-Weilburg, Amt Gleiberg
ab 1787: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Weilburg, Oberamt Atzbach, Amt Gleiberg
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: [5][7]
1092 evangelische (= 76,42%), 293 katholische (= 20,50%) Einwohner
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Heimatstube (l.) und Belzgass (r.)
Launsbacher Seen
Bauwerke
Heimatstube, ein Heimatmuseum im ehem. Backhaus[8]
Belzgass, ein nach Rücksprache zu besichtigender Bauernhof mit Nutztierhaltung mitten im Dorf (Kirchstraße 10)[9]
Evangelische Kirche (Launsbach)
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Wettenberg-Launsbach
Naturräume
Unweit von Launsbach entfernt liegen die Launsbacher Seen, welche im Sommer ein beliebtes Badeziel sind. Diese sind durch Kiesabbau im Lahntal entstanden und haben neben der Erholungsfunktion Bedeutung als Brut- und Rastgewässer verschiedener Vogelarten.
Wirtschaft und Infrastruktur
Launsbach hat ein eigenes Gewerbegebiet, in dem mehrere mittelständische Unternehmen ihren Sitz haben. Daneben sind dort ein Autohaus und einige Handwerks- und Dienstleistungsfirmen ansässig. Aufgrund der Nähe zur Autobahn (unter fünf Minuten) besitzen diese Betriebe eine sehr gute Verkehrsanbindung.
Unternehmen haben seit einigen Jahren zusätzlich die Möglichkeit, sich in einem Gewerbepark der Gemeinde Wettenberg anzusiedeln. Die Gewerbeflächen befinden sich unmittelbar vor dem Ortseingang Launsbach.
Im Ortszentrum von Launsbach, das in den 1990er Jahren gebaut wurde, befand sich eine Filiale der Volksbank Mittelhessen. Heute findet man dort nur noch einen Geldautomaten. Bis 2016 war dort auch eine Filiale der Sparkasse Wetzlar ansässig.[10] Man findet dort außerdem eine Bäckerei sowie eine Zweigstelle der Gemeinde Wettenberg. Innerhalb Launsbachs gibt es zudem einen kleinen Supermarkt, einen Getränkemarkt und eine Metzgerei.
Literatur
Günter Hans (Hrsg.): Launsbach an der Lahn – Die Geschichte eines Dorfes von den Anfängen bis zur Gegenwart. Gemeindevorstand, Gießen 1992, ISBN 3-9803023-0-X.
Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburg (Lahn) (GVBl. II 330-27) vom 12.März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr.9, S.154, §1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 3,0MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.346.
Launsbach, Landkreis Gießen. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 30.November 2016). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Haushalt 20118.(PDF; 12,5 MB)In:Interauftritt.Gemeinde Wettenberg,S.1 (Vorbericht),abgerufen im Juni 2018.
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