Langendamm ist ein Ortsteil der Kreisstadt Nienburg/Weser des gleichnamigen Landkreises in Niedersachsen und hat etwa 2700 Einwohner.
Langendamm liegt südostwärts der Stadt Nienburg/Weser an der Bundesstraße 6 im Zentrum Niedersachsens zwischen Hannover (50 km) und Bremen (70 km).
Der Ortsteil Langendamm wurde erstmals 1531 als „Langen Damm“ erwähnt. Das ist bis heute der älteste Hinweis auf den „Langen Damm“ in der Reihe der Grenzmarkierungen zwischen der Grafschaft Hoya und dem Fürstentum Calenberg. Die erste urkundliche Feststellung der Ansiedlung erfolgt in einer Kopfsteuerbeschreibung von 1664.
1935 wurde eine Munitionsanstalt (MUNA) der Wehrmacht, die Luftwaffen-Hauptmunitionsanstalt 3/XI Nienburg, errichtet. Durch den Bau von Fabrikhallen, Unterkünften und Baracken stieg die Bevölkerungszahl von Langendamm. Viele Bauten aus dieser Zeit prägen auch heute noch das Bild des Ortsteiles. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen die britischen Streitkräfte große Teile der alten Munitionsanlage und nutzten sie zeitweise auch als Flüchtlingslager.
1956 kam die Bundeswehr nach Langendamm. Sie ist in der Clausewitz-Kaserne bis heute ansässig. Stationiert sind u. a. das Bataillon Elektronische Kampfführung 912 und das Multinational CIMIC Command.
Im Jahr 1974 wurde die Samtgemeinde „Im Wohlde“ (Schessinghausen, Husum, Linsburg, Groß Varlingen, Langendamm) aufgelöst. Langendamm wurde am 1. März 1974 in die Stadt Nienburg/Weser eingegliedert.[1][2]
Der Ortsrat, der Langendamm vertritt, setzt sich aus neun Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[3]
Ortsrat 2021 1
1
2
1
1
3
1 1 2 1 1 3
Insgesamt 9 Sitze
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(Dem Einzelbewerber Andreas Schmied stehen nach Stimmenanteil zwei Sitze zu, er kann aber nur einen besetzen)
Ortsbürgermeister ist Wilhelm Schlemermeyer (CDU).[4]
Das Wappen ist in zwei Felder geteilt, wobei das obere gespalten ist. Es zeigt auf der linken Seite auf goldenem Grund einen nach rechts gewendeten, rotbewehrten (mit roter Zunge und rotem Schnabel), schwarzen Adlerkopf. Im rechten oberen Feld befindet sich auf rotem Grund ein silberner nach links gewendeter Pferdekopf. Das untere Feld trägt entsprechend dem von Lehrer Stelling ausgearbeiteten Entwurf auf grünem Grund unter einem silbernen Balken eine liegende Wolfsangel.
Das Wappen für die Gemeinde Langendamm wurde im Oktober 1963 von der Hannoverschen Regierung genehmigt.[5]
Im östlichen Teil von Langendamm findet man heute noch viele alte Fabrikhallen aus der Zeit der MunA.
Sehenswert ist der Giebichenstein, bei dem es sich um einen riesigen Findling handelt, der während der Saalekaltzeit vor rund 250.000 Jahren als Teil einer Moräne abgelagert wurde. Der Stein im Waldgebiet Krähe bei Stöckse ist der größte seiner Art in Niedersachsen.
In Langendamm gibt es einen Dartverein, Skatverein und den SCB Langendamm als Breitensportverein (Fußball, Billard, Handball, Tennis, Turnen, Tischtennis und Faustball). Die erste Mannschaft der Sparte Billard spielt in der 2. Bundesliga (Dreiband).
Langendamm ist Standort der Bundeswehr und einer Stützpunktfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr Stadt Nienburg/Weser.
In Langendamm gibt es eine Grundschule. Die Realschule wurde im Jahre 2019 geschlossen.
Langendamm ist über die Bundesstraße 6, welche durchgehend bis Hannover 4-spurig ist, erreichbar. Durch Langendamm führt die Bahnstrecke Nienburg–Minden, allerdings halten dort keine Züge mehr.
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