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Kurort Hartha ist als staatlich anerkannter Erholungsort eine Ortschaft und einer der Hauptorte der sächsischen Stadt Tharandt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Zudem bildet der Ort einen gleichnamigen Ortsteil der Stadt Tharandt. Partnergemeinde ist seit 1990 Häusern.

Kurort Hartha
Stadt Tharandt
Wappen von Kurort Hartha
Wappen von Kurort Hartha
Höhe: 349 m
Fläche: 4,26 km²
Einwohner: 1986 (31. Dez. 2013)
Bevölkerungsdichte: 466 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1999
Postleitzahl: 01737
Vorwahl: 035203
Karte
Karte
Lage der Gemarkung „Hartha mit Spechtshausen“ in Tharandt

Geografie



Lage


Harta und Hinter Goersdorff auf einer Landkarte, 18. Jahrhundert
Harta und Hinter Goersdorff auf einer Landkarte, 18. Jahrhundert
Bad Hartha bei Tharandt, 1906
Bad Hartha bei Tharandt, 1906

Der Kurort hat eine Fläche von ca. 4,26 km²[1] und liegt nordöstlich des Tharandter Waldes am Todbach. Nördlich des Ortes entspringt der Scheibenbach. Die Bevölkerungsdichte beträgt etwa 470 Einwohner pro Quadratkilometer.


Nachbarorte


Spechtshausen Fördergersdorf
Grillenburg Tharandt
Tharandt

Gemarkung


Der Ortsteil Kurort Hartha besteht aus der Gemarkung Hintergersdorf mit den Siedlungen Waldhäuser und Kuckuck (Ortslage Tharandt) und einem Teil der Gemarkungen Hartha mit Spechtshausen bzw. Grillenburg und Fördergersdorf.


Geschichte


Blick von den Waldhäusern via Postkutsche nach Kurort Hartha
Blick von den Waldhäusern via Postkutsche nach Kurort Hartha

Hintergersdorf, das heutige Unterdorf von Kurort Hartha, wurde als Waldhufendorf angelegt und soll 1205 durch den 1223 urkundlich erwähnten Kolonisten des Meißner Bischofs Bruno II. von Porstendorf, Gerhardus miles de Kezcelesdorph, zusammen mit Fördergersdorf entstanden sein. Der Ort unterm Castrum Tharandt wurde 1378 erstmals urkundlich als Wengin Gerhartstorf genannt. Hartha, das heutige Oberdorf, war als Häuserzeile angelegt und entstand erst um 1540 durch die Ansiedlung von sieben Zeidlern (später als Altgärtner bezeichnet) als Waldbienenzüchter und Waldaufseher mit eigener Gerichtsbarkeit am Hartheberg, die 1542 erstmals erwähnt werden (lat. harth = Bergwald).[2] Von 1550 bis 1856 war Hartha dem Amt Tharandt-Grillenburg angehörig, danach dem Gerichtsamt Tharandt.[3] Im 18. Jahrhundert entstanden die Hintergersdorfer Siedlungen Waldhäuser und Kuckuck, letztere in der Ortslage Tharandt. Seit 1829 gab es die Gemeinde Hartha mit Spechtshausen.[4] 1837 ist Hartha nach Fördergersdorf gepfarrt. 1869 wurde Hartha mit Spechtshausen ein Erholungsort und entwickelte sich als Bad Hartha ab 1870 zum Kurbadeort. Seit 1875 gehörte Hartha zur Amtshauptmannschaft Dresden. Ab 1904 wurde Hartha Luftkurort. 1926 vereinigte sich der Kurort Hartha mit Spechtshausen und Hintergersdorf freiwillig zum Kurort Hartha-Hintergersdorf. 1933 fand eine Umbenennung zum jetzigen Ortsnamen Kurort Hartha statt. Nach 1945 gehörte Spechtshausen zu Fördergersdorf. Ab 1952 war der Ort eine Gemeinde im Kreis Freital. Am 1. Januar 1973 wurden Fördergersdorf und Grillenburg eingemeindet,[5] und der Kurort Hartha bekam mit allen Ortsteilen das Prädikat staatlich anerkannter Erholungsort. Am 1. August 1994 wurde Kurort Hartha Teil des aus dem Landkreis Freital und dem Landkreis Dippoldiswalde gebildeten Weißeritzkreises. Am 1. Januar 1999 endete die Selbstständigkeit des Kurortes durch den Zusammenschluss mit Pohrsdorf und Tharandt zur Stadt Tharandt.[6] Im Dezember 2010 erfolgte erneut die staatliche Anerkennung als Erholungsort.


Entwicklung der Einwohnerzahl



Verkehr


Kurplatz im Ortszentrum
Kurplatz im Ortszentrum

Im Jahr 1900 richtete der Gastwirt des Kurhauses Hartha, Hermann Lehmann, einen Omnibusverkehr mit Pferdefuhrwerken zwischen dem Tharandter Bahnhof und dem Kurhaus Hartha ein. Während der Sommerzeit wurden wochentags sechs und sonntags bis zu zwölf Hin- und Rückfahrten angeboten. 1902 übernahm der Harthaer Fuhrunternehmer Hugo Opitz den Omnibusverkehr Hartha – Tharandt. Am 12. Juli 1912 eröffnete die Kraftomnibuslinie Tharandt – Kurort Hartha – Spechtshausen des sächsischen Automobilpioniers Emil Nacke (1843–1933), welche den Pferdeomnibus ablöste. Nach mehrmals wechselnder Trägerschaft sowie Verlängerung, über Pohrsdorf bis Fördergersdorf, besteht sie heute noch als Linie 345 und älteste noch betriebene Buslinie des Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (RVSOE), seit dem Fahrplanwechsel zum Schuljahresbeginn 2012 jedoch nur noch bis Kurort Hartha, Abzweig Spechtshausen. Weitere Busanbindungen bestanden 1930–2012 über die Fernbuslinie Dresden – Annaberg (T 400), die heute über Hetzdorf fährt, und seit 1971 mit der Linie 363 (Freital–) Tharandt – Klingenberg (–Frauenstein), die heute über Fördergersdorf, Pohrsdorf, Spechtshausen, Kurort Hartha und Grillenburg noch bis Bahnhof Klingenberg-Colmnitz fährt.


Feuerlöschwesen


Die Pflichtfeuerwehren von Hintergersdorf und Hartha mit Spechtshausen wurden 1926 in Freiwillige Feuerwehren umgewandelt und 1927 vereinigt. Das historische Spritzenhaus der Gemeinde Hartha mit Spechtshausen aus dem 19. Jahrhundert blieb als private Garage an der Ecke Talmühlenstraße/Lindenhofstraße erhalten. Durch eine private Stiftung von 1928 wurde 1932 die erste Motorspritze angeschafft und 1931 ein Steigerturm errichtet, der heute unweit des 1988 bezogenen Feuerwehrhauses an der Erbgerichtsgasse steht.[7]


Sehenswürdigkeiten


Sonnenuhr mit dem alten Ortswappen der Zeidlergemeinde Hartha aus der Zeit bis 1855 in der Siedlung Am Waldrand
Sonnenuhr mit dem alten Ortswappen der Zeidlergemeinde Hartha aus der Zeit bis 1855 in der Siedlung Am Waldrand

Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Kurort Hartha – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen



Einzelnachweise


  1. Daten & Fakten. In: tharandt.de. Abgerufen am 20. Juni 2021.
  2. André Kaiser: Die Zeidler von Fördergersdorf und Hartha. Harthaer Gemeindeblätt’l, Amtsblatt der Gemeinde Kurort Hartha, Oktober 1995, S. 6
  3. Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden, Bestand 10052, Amt Grillenburg und Bestand 10036, Finanzarchiv
  4. Erb, Zins, Qüttung, Buch. Der Gemeinde Hartha mit Spechtshausen 1829. im Ortsarchiv Kurort Hartha
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7
  6. Kurort Hartha im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  7. André Kaiser: 75 Jahre Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Hintergersdorf (seit 1933 Kurort Hartha). In: Festprogramm zum Feuerwehrfest der Stadt Tharandt 14.–17. Juni 2001.
  8. Die Sammelstiftungen des Bezirkes Dresden sind, analog zur Sammelstiftung der Stadt Dresden, eine zu DDR-Zeiten entstandene Verschmelzung mehrerer vorheriger Stiftungen auf dem Gebiet des damaligen Bezirkes Dresden, vgl. Ulrike Posch: Deutsche Stiftungen und ihre Kommunikation: Grundlagen und Kriterien für das Kommunikationsmanagement. Springer-Verlag, 2015, ISBN 978-3-658-10102-2, S. 46 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Berliner Kurier vom 6. Februar 2000 und 18. Februar 2001 sowie Sächsische Zeitung Freital vom 21. April 2012, 27. April 2012 und 3. Juni 2014 bzw. Hedwigs Duft-Garten e.V. Handelsregisterbekanntmachung von 11.04.2013. In: Companyhouse.de. Abgerufen am 20. Juni 2021.



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