Kloster Arnsburg ist einer von neun Stadtteilen der Stadt Lich im Landkreis Gießen in Hessen.
Kloster Arnsburg Stadt Lich | |
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Höhe: | 163 m ü. NN |
Fläche: | 4,9 km²[1] |
Einwohner: | 83 (Dez. 2019)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 17 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1977 |
Postleitzahl: | 35423 |
Vorwahl: | 06404 |
Den Namen Arnsburg trug ursprünglich eine Burganlage südwestlich der heutigen Klosteranlage. Deren erste urkundliche Erwähnung erfolge im Jahr 1093 im „Mainzer Urkundenbuch 1, Nr. 386“ als Arnesburc. In den Jahren 1174–1197 wurden dann Klosterbauten innerhalb der Burganlage errichtet. Sie bildete einen trapezförmigen Komplex mit Kirchenbau, Vorhalle und Keller. 1197 wurden dann Klostergebäude an der Stelle des heutigen Zisterzienserklosters im Tal der Wetter errichtet. Eine erste Siedlung in der Nähe des Klosters wurde 1174 aufgegeben und die Bauern umgesiedelt.
Der heutige Ort entwickelte sich aus der Zisterzienserabtei Arnsburg.
Der ehemalige Klosterbezirk am rechten Ufer der Wetter wurde teilweise als Schloss der Grafen von Solms-Laubach genutzt. In den Jahren 1804–1811 war in Teilen der Anlage ein Gemeinschaftliches Zucht-, Arbeits- und Irrenhaus untergebracht. 1847 beherbergte sie ein „Rettungshaus“ für verwahrloste Mädchen.
Bis 1787 gehörte der Klosterbezirk zum Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Oberamt Höchst und Königstein, Amt und Kellerei Vilbel und Rockenberg, Gebiet der Abtei Arnsburg und ab 1806 zum Großherzogtum Hessen.
Am 1. April 1953 wurde aus dem Kloster und aus Teilen der Gemeinde Muschenheim eine selbständige Gemeinde gebildet.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die Gemeinde Arnsburg am 1. Januar 1977 als Stadtteil in die Stadt Lich eingegliedert.[3][4] Für Kloster Arnsburg wurde wie für alle Stadtteile ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.[5]
Arnsburg: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 214 | |||
1840 | 193 | |||
1846 | 66 | |||
1852 | 86 | |||
1858 | 100 | |||
1864 | 138 | |||
1871 | 118 | |||
1875 | 72 | |||
1885 | 73 | |||
1895 | 74 | |||
1905 | 80 | |||
1910 | 83 | |||
1925 | 93 | |||
1939 | 51 | |||
1946 | 157 | |||
1950 | 106 | |||
1956 | 92 | |||
1961 | 124 | |||
1967 | 117 | |||
1970 | ? | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 45 | |||
2015 | 61 | |||
2019 | 83 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: nach 2010: Stadt Lich[6][2]; Zensus 2011[7] |
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Blasonierung: „In Blau mit schwarzem Herzschild, darin fünf silberne Kreuze im verschiedener Höhe, ein rot bewehrter goldener Adler, der mit einem von Rot und Silber geschachten Schrägbalken überdeckt ist.“[8] |
In dem 1960 verliehenen Wappen deutet der Adler auf den Ortsnamen und das hier gelegene nördlichste Kohortenkastell der Römer. Der Schachbalken ist das Ordenswappen der Zisterzienser, denen 1174 Kuno von Arnsburg-Münzenberg seine Stammburg zur Gründung eines Klosters übergab. Die 1197 vollendete Abtei bestand als das reichste und künstlerisch bedeutendste Kloster der Wetterau bis 1802. Die größtenteils erhaltenen Bauten und das Dorf übernahm das gräfliche Haus Solms, an dessen Wappen Blau und Gold im Gemeindewappen erinnern. Die fünf Kreuze sind das Symbol des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge; im Hof des ehemaligen Kreuzgangs schuf man eine Ruhestätte für Kriegsopfer. |