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Kleinburgwedel (niederdeutsch Littjen Borwee) ist ein Dorf und eine nordöstlich liegende Ortschaft der Stadt Burgwedel in der niedersächsischen Region Hannover.

Kleinburgwedel
Littjen Borwee (niederdeutsch)Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland/Wartung/Alternativname
Stadt Burgwedel
Wappen von Kleinburgwedel
Wappen von Kleinburgwedel
Höhe: 54 m ü. NHN
Fläche: 17,91 km²[1]
Einwohner: 2414 (1. Jul. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 135 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 30938
Vorwahl: 05139
Kleinburgwedel (Niedersachsen)
Kleinburgwedel (Niedersachsen)

Lage von Kleinburgwedel in Niedersachsen

Haus der Kirche in Kleinburgwedel
Haus der Kirche in Kleinburgwedel
Haus der Kirche in Kleinburgwedel

Geschichte


Im Mittelalter bildete Kleinburgwedel zusammen mit Großburgwedel, Oldhorst, Neuwarmbüchen und Fuhrberg das Kirchspiel Burgwedel. Ungeachtet der vielen Kriegskosten fand Herzog Wilhelm Mittel, um Güter anzukaufen. Am 6. Januar 1361 erwarben er und Herzog Ludwig von Aschwin von Alten viele Höfe und Koten zu Kleinburgwedel, Thönse, Wettmar, Engensen, Schillerslage, Burgdorf, Sorgensen, Weferlingsen und Aligse mit allem Zubehör, ausgenommen diejenigen Stücke, welche Aschwin von Alten verlehnt hatte und sich beim Verkaufe vorbehielt. Nur die Güter zu Kleinburgwedel hatte Aschwin von dem Herzoge Wilhelm zu Lehn besessen; von den übrigen gelobte er ihm und dem Herzoge Ludwig das Lehn zugutezuhalten.[2]

Die Kirchenbücher sind ab 1661 erhalten. Sie lassen ein durchschnittliches Bevölkerungswachstum von 1,5 % erkennen, das erst um 1830 leicht zurückging.

Durch seine Lage am Südrand der Lüneburger Heide werden in Kleinburgwedel bis heute Bienen gehalten. Zwischen 1589 und 1900 wurden regelmäßig zwischen 70 und etwa 150 Standvölker in Strohkörben aufgestellt. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist die Zahl der Bienenvölker starken Schwankungen unterworfen.

Am 28. August 1808 ereignete sich in Kleinburgwedel eine große Brandkatastrophe. In einer einzigen Nacht brannten elf Wohnhäuser und 16 Nebengebäude ab.[3]

Der Zweite Weltkrieg zog Kleinburgwedel zunächst nicht in Mitleidenschaft. In Bahnhofsnähe wurde bei Kriegsbeginn eine Flakscheinwerferstellung eingerichtet. In unmittelbarer Nähe befand sich ein kleines Barackenlager für sowjetische Kriegsgefangene. Das eigentliche Kriegsgeschehen erreichte das Dorf, als englische Bomberverbände im Oktober 1943 Großangriffe auf Hannover flogen. Am 9. Oktober stürzte eine britische Halifax nach Flaktreffern westlich von Kleinburgwedel in die Wiesen. Am 18. Oktober warf ein größerer Bomberverband wegen schlechter Sicht Brandbomben auf das Dorf, die eigentlich für Hannover bestimmt waren. Dabei brannten 40 Gebäude ab; eine große Zahl weiterer wurde erheblich beschädigt.


Eingemeindungen


Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. März 1974 stattfand, verlor die Gemeinde Kleinburgwedel ihre politische Selbständigkeit und wurde eine Ortschaft der Gemeinde Burgwedel.[4]


Einwohnerentwicklung


Jahr188519101925193319391950195619611970197320072020
Einwohner4154684645176081252116213611627174925942414
Quelle[5][6][5][7][8][9][1]

Politik



Ortsrat


Der Ortsrat von Kleinburgwedel setzt sich aus fünf Ratsmitgliedern (zwei Ratsfrauen und drei Ratsherren) folgender Parteien zusammen:[10]

(Stand: Kommunalwahl 11. September 2016)


Ortsbürgermeister


Der Ortsbürgermeister ist Lars Wöhler (CDU). Seine Stellvertreterin ist Bianca Fitzthum (Grüne).[10]


Wappen


Der Entwurf des Kommunalwappens von Kleinburgwedel stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Gustav Völker, der zahlreiche Wappen in der Region Hannover erschaffen hat. Die Genehmigung des Wappens wurde durch den Regierungspräsidenten in Lüneburg am 9. Dezember 1959 erteilt.[11]

Wappen von Kleinburgwedel
Wappen von Kleinburgwedel
Blasonierung: „In Silber vor einer hohen, fünfzinnigen, roten Wand eine stilisierte, silberne Eiche, wachsend aus dem mittleren von fünf Steinen. Im grünen Schildfuß eine liegende, silberne Wolfsangel.“[11]
Wappenbegründung: Die rote Mauer erinnert daran, dass in Kleinburgwedel früher eine Burg vorhanden war, die 1521 in der Hildesheimer Stiftsfehde zerstört wurde. Die Reste des Burgwalles mit dreizehn großen Findlingen und starken Eichen sind bis 1870 erhalten geblieben. Deshalb wurden die Steine und der Eichbaum in das Wappen aufgenommen. Die Wolfsangel symbolisiert die Zugehörigkeit zum Landkreis Burgdorf, der ebenfalls dieses Zeichen in seinem Wappen führt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten


Die 120-jährige Blutbuche
Die 120-jährige Blutbuche

Baudenkmale



Naturdenkmale



Grünflächen und Naherholung


Würmsee 2007
Würmsee 2007

Wirtschaft und Infrastruktur



Öffentliche Einrichtungen


In Kleinburgwedel befinden sich eine Kindertagesstätte und eine Grundschule, in der auch eine Kinderbücherei integriert ist. Ihr gegenüber steht das Haus der Kirche der St.-Petri-Gemeinde in einem landschaftsüblichen Fachhallenhaus („Niedersachsenhaus“) mit prägnant beigestelltem Glockenturm aus Holz.

Die Freiwillige Feuerwehr Kleinburgwedel sorgt für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe insbesondere auf örtlicher Ebene.


Verkehr


Kleinburgwedel wird durch Buslinien der RegioBus Hannover innerhalb des Nahverkehrs der Region Hannover erschlossen. Der Ort befindet sich innerhalb des Tarifgebietes des Großraum-Verkehrs Hannover GVH. In Kleinburgwedel haltende Regionalbusse fahren bis Großburgwedel, Engensen und Fuhrberg. (Stand: Dezember 2015) Der Haltepunkt Großburgwedel an der durch Kleinburgwedel führenden Bahnstrecke Hannover–Celle ist etwa ein bis zwei Kilometer entfernt, die Anschlussstelle Großburgwedel der Bundesautobahn 7 etwa fünf bis sechs Kilometer.


Persönlichkeiten


Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen


Literatur




Commons: Kleinburgwedel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. Zahlen, Daten, Fakten. In: Webseite Stadt Burgwedel. 1. Juli 2020, abgerufen am 27. März 2021.
  2. Hans Sudendorf: Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande. Vom Jahre 1357 bis zum Jahre 1369 (= Urkundenbücher zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande. Band 3). Hannover 1862, S. 82 (LXXXII) (Digitalisat auf Regesta Imperii [abgerufen am 27. März 2021]).
  3. Matthias Blazek: Das Löschwesen im Bereich des ehemaligen Fürstentums Lüneburg von den Anfängen bis 1900. Adelheidsdorf 2006, ISBN 978-3-00-019837-3, S. 177.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 221.
  5. Michael Rademacher: Landkreis Burgdorf. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org. (Siehe unter: Nr. 40).
  6. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Burgdorf. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 27. März 2021.
  7. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 173 (Digitalisat).
  8. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1971 (Bevölkerungsstand: 27. Mai 1970, Gebietsstand 1. Januar 1971). W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1971, S. 82 (Digitalisat).
  9. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 35, Landkreis Burgdorf (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 27. März 2021]).
  10. Ortsrat Kleinburgwedel. In: Webseite Stadt Burgwedel. Abgerufen am 27. März 2021.
  11. Landkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch des Landkreises Hannover: 100 Jahre Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985, OCLC 256065728, S. 114–115 (543 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 27. Februar 2022]).
  12. Martin Lauber: Wo ist das Wasser im Würmsee? In: Webseite Hannoversche Allgemeine Zeitung. 8. Dezember 2014, abgerufen am 27. März 2021.
  13. Birgit Schröder: 2016: Ein neuer Anlauf für die Rettung des Würmsees? In: marktspiegel-verlag.de. 16. Januar 2016, abgerufen am 27. März 2021.

На других языках


- [de] Kleinburgwedel

[en] Kleinburgwedel

Kleinburgwedel (Low German: Littjen Borwee) is a village and northeastern lying district of the city Burgwedel in the region Hannover in Lower Saxony.



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