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Katzbach ist ein Ortsteil der Stadt Waldmünchen im Landkreis Cham des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern.[1][2]

Katzbach
Katzbach
Der Bach Katzbach beim Ort Katzbach
Der Bach Katzbach beim Ort Katzbach
Katzbach
Höhe: 500 m ü. NHN
Einwohner: 87 (Mai 2011)
Postleitzahl: 93449
Vorwahl: 09975
Katzbach (Bayern)
Katzbach (Bayern)

Lage von Katzbach in Bayern


Geografie


Katzbach liegt an der Bahnstrecke Cham–Waldmünchen und an der parallel zur Bahnlinie verlaufenden Staatsstraße 2146, 7,7 Kilometer südlich von Waldmünchen und 8 Kilometer südwestlich der tschechischen Grenze. Östlich von Katzbach erstreckt sich in Nordsüdrichtung der Gebirksstock Prosdorfer Forst mit mehreren über 700 Meter hohen Gipfeln. Direkt östlich von Katzbach erheben sich der Kathifelsen (752 m), der Arberblick (760 m) und der Vordere Hiener (781 m). An den Westhängen dieser Berge entspringen die Quellen des Lohgrabens. Der Lohgraben fließt Richtung Westen in die Ortschaft Katzbach hinein, wo er seinen Namen in Katzbach ändert und seinen Lauf Richtung Süden fortsetzt. Er mündet am westlichen Ortsrand von Cham in den Regen.[1][2]


Name


Katzbach ist ein sehr häufiger Name sowohl für Ortschaften als auch für Gewässer. Allein in Bayern gibt es vier Ortschaften und vier Bäche dieses Namens. Eine weitere Ortschaft namens Katzbach liegt nur 9,6 Kilometer südlich von der in diesem Artikel beschriebenen Ortschaft am westlichen Ortsrand von Cham, wo der Bach Katzbach in den Regen mündet.[1][2]


Geschichte


Katzbach (auch: Kazbach, Chatzbach, Chatzpach, Khazbach) gehört zu den auf -bach endenden Orten, die als Zeugen eines frühen Vordringens in das Waldland dem 10. und 11. Jahrhundert zugeordnet werden.[3] 1125 und 1160 wird ein Rahewinus de Kazbach erwähnt. In Katzbach ist auf dem Turmhügel ein mittelalterlicher Burgstall erhalten. Er deutet auf einen frühen Adelssitz hin.[4]

Katzbach wurde im Herzogsurbar des Wittelsbacher Heinrich XIII. aus dem Jahr 1301 erwähnt.[5][6] Im 14. Jahrhundert wurde Pesel der Zenger als Leuchtenbergischer Lehenträger in Katzbach genannt.[7] 1487 verkauften Ulrich von Waldau und seine Söhne ihre Güter in Katzbach an Sebastian Pflug.[8]

1563 hatte Katzbach 15 Mannschaften. 1588 gab es in Katzbach 1 Hof, 10 Güter, 3 Sölden, 1 Mühle, 1 Inwohner. 1622 wurde Katzbach mit 16 Mannschaften und einer Mühle erwähnt. 1630 wurden für Katzbach 1 Hof, 8 Güter, 1 Tafern, 1 Mühle, 2 Söldengütl, 2 Sölden, 1 Kleinhäusl, 2 bloße Häusl und ein Inwohner aufgeführt. 1703 wurden in Katzbach 1 Hof, 10 Güter, 4 Sölden, 3 Häusler verzeichnet. 1808 hatte die Ortschaft 19 Anwesen, 1 Tafern, 1 Müller, 1 Zimmermann, 1 Leinweber und ein Hüthaus.[6]

1808 wurde die Verordnung über das allgemeine Steuerprovisorium erlassen. Mit ihr wurde das Steuerwesen in Bayern neu geordnet und es wurden Steuerdistrikte gebildet. Dabei wurde Katzbach Steuerdistrikt. Der Steuerdistrikt Katzbach bestand aus den Dörfern Katzbach, Häuslarn, Kühnried und den Weilern Eschlmais und Bonholz.[9]

1820 wurden im Landgericht Waldmünchen Ruralgemeinden gebildet. Dabei wurde Katzbach mit 34 Familien Ruralgemeinde. Zur Ruralgemeinde Katzbach gehörten neben Katzbach das Dorf Kühnried mit 11 Familien und die Weiler Eschlmais mit 4 Familien und Roßhof mit 4 Familien. 1836 wurde der Gemeinde Katzbach die Gemeinde Häuslarn (17 Familien) mit Bonholz (3 Familien) angegliedert. Häuslarn hatte um diese Angliederung nachgesucht mit der Begründung, dass „die Gemeinde nur aus 12 Hausnummern bestehe und keines der Gemeindeglieder lesen oder schreiben könne.“[10][11]

1972 schloss sich die Gemeinde Katzbach der Gemeinde Geigant an, welche 1978 nach Waldmünchen eingegliedert wurde.[11][12]

Katzbach gehört zur Pfarrkuratie Geigant.[13][14][15][16][17] 1997 hatte Katzbach 154 Katholiken.[17]


Einwohnerentwicklung ab 1820


1820–1913
JahrEinwohnerGebäude
182034 Familienk. A.[10]
183816621[15]
186119259[18]
187117182[19]
188513823[20]
190014225[21]
191313520[16]
1925–2011
JahrEinwohnerGebäude
192512820[22]
195017927[23]
196115328[24]
1970138k. A.[25]
198713934[26]
201187k. A.[27]
Katzbach, Waldlerhaus
Katzbach, Waldlerhaus
Katzbach, Turmhügel, Burgstall
Katzbach, Turmhügel, Burgstall
Katzbach, Felsen, Geotop
Katzbach, Felsen, Geotop

Tourismus und Sehenswürdigkeiten


Östlich von Katzbach am Berghang verläuft der 178 Kilometer lange Pandurensteig.[28][29]

In Katzbach 6 steht ein denkmalgeschütztes Waldlerhaus aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts mit der Denkmalnummer D-3-72-171-67. Der Turmhügel Katzbach am Westrand von Katzbach ist ein ausgewiesenes Bodendenkmal mit der Denkmalnummer D-3-6642-0007.[30]

Ebenfalls am Westrand von Katzbach unterhalb des Turmhügels befindet sich ein Felsen, der ein ausgewiesenes Geotop ist mit der Nummer 372R031. Der Felsen besteht aus granatführendem metatektischem Gneis. Der Aufschluss zeigt diverse metamorphe Gefügeelemente. Zu sehen ist eine markante Bänderung durch Teilmobilisation (Metatexis), Quarzlinsen und Falten. Die roten Granatkristalle erreichen hier bis einen Zentimeter Durchmesser.[31]


Literatur



Einzelnachweise


  1. Katzbach bei Bayernatlas. Abgerufen am 9. Mai 2022.
  2. Katzbach bei bavarikon.de. Abgerufen am 9. Mai 2022.
  3. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 8
  4. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 13
  5. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 27
  6. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 125
  7. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 31
  8. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 33
  9. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 173
  10. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 177
  11. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 184
  12. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 181
  13. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 58
  14. Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 202
  15. Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 193 (Digitalisat).
  16. Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 368 (Digitalisat).
  17. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 195
  18. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 810, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  19. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 993, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 939 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 981 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 999 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 859 (Digitalisat).
  24. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 632 (Digitalisat).
  25. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 122 (Digitalisat).
  26. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 255 (Digitalisat).
  27. Zensus 2011 bei atlas.zensus2011.de. Abgerufen am 9. Mai 2022.
  28. Pandurensteig bei bayerischer-wald.org. Abgerufen am 29. April 2022.
  29. Pandurensteig bei naturpark-bayer-wald.de. Abgerufen am 29. April 2022.
  30. Denkmäler in Waldmünchen bei geodaten.bayern.de. Abgerufen am 9. Mai 2022.
  31. Felsen bei Katzbach bei umweltatlas.bayern.de. Abgerufen am 9. Mai 2022.


Commons: Katzbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



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