Die Dörfer liegen größtenteils eingebettet in die Täler der Flüsse Rhume, Oder und Söse zwischen den Landschaften Solling, Harz und Eichsfeld. Das Umland ist geprägt durch ausgedehnte Waldgebiete und vorwiegend landwirtschaftlich genutzte Wiesen und Felder und steht zum Teil als Naturschutzgebiet Rhumeaue/Ellerniederung/Gillersheimer Bachtal unter Schutz.
Geschichte
Alte Bezeichnungen des Ortes sind zu 1075 Diedericus de Cadalenburg, zu 1076 Thiedericus de Kathalanburg, 1097 Thiederico comite de Catelenburg, 1105 (Fä. Mitte 12.Jh.) in castro suo, quod Katelenburc dicebatur, 1139 Katelenburch. Katlenburg war bis ins 19.Jahrhundert nicht der Name des Dorfes, sondern zunächst der Name der Burg. Das Grundwort liegt als -burg u. dgl. vor. Das Bestimmungswort ist der aus Suterode einfließende Katlenbach (zu urgermanisch *katala ‚gekrümmter Wasserlauf‘). Es ist davon auszugehen, dass es sich um einen Flussnamen im Sinne von „Burg an der Katel“ handelt.[3]
Die heutige Gemeinde Katlenburg-Lindau wurde am 1.März 1974 aus den zuvor selbständigen Gemeinden Katlenburg-Duhm, Lindau, Gillersheim, Berka, Elvershausen, Wachenhausen und Suterode gebildet.[4]
Lindau war bis 2014 Sitz des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS), das bis Juni 2004 als Max-Planck-Institut für Aeronomie (MPAe) bekannt war.
In der ehemaligen Klosteranlage hat der Pastor Martin Weskott in einer „Bücherburg“ 1 Million Bücher eingelagert, die er 1991 aus der DDR gerettet hat.[5]
Der Rat der Gemeinde Katlenburg-Lindau setzt sich aus 20 Ratsmitgliedern zusammen.[7] Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Einheitsgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 7001 und 8000.[8] Der Rat wird bei den Kommunalwahlen für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1.November 2021 und endet am 31.Oktober 2026.
Stimm- und sitzberechtigt im Rat ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister.[7]
Die letzten Kommunalwahlen ergaben direkt nach der Wahl die folgende Sitzverteilung:
¹ von zwei Sitzen wird nur ein Sitz im Gemeinderat besetzt
Bürgermeister
Seit dem 1.Dezember 2005 ist Uwe Ahrens (parteilos) der hauptamtliche Bürgermeister der Gemeinde. Bei den Direktwahlen 2013 und 2021 wurde er jeweils im ersten Wahlgang im Amt bestätigt. Seine Stellvertreter sind Tobias Grote (CDU) und Uwe Lebensieg (SPD).[7]
Ortsräte
Die Ortsteile der Gemeinde Katlenburg-Lindau werden durch sieben Ortsräte und insgesamt 67 Ratsmitglieder vertreten. Seit der Kommunalwahl 2021 verteilen diese sich wie folgt:
Ortsteile
SPD
CDU
AfD
0WG
0∑
Namen der Wählergruppen
Berka
-
-
-
9
9
Bürgerliste Berka
Elvershausen
-
-
-
9
9
Bürgerliste Elvershausen
Gillersheim
7
4
-
-
11
-
Katlenburg
4
6
1
-
11
-
Lindau
4
7
-
-
11
-
Suterode
2
-
-
5
7
Bürgerliste Suterode
Wachenhausen
-
-
-
9
9
Bürgerliste Wachenhausen
∑
17
17
1
32
67
Wappen
Das Kommunalwappen der damaligen Gemeinde Katlenburg wurde 1938 verliehen.[12]
Die am 1.März 1974 durch Gesetz neugebildete Gemeinde Katlenburg-Lindau hat das Wappen der bisherigen Gemeinde Katlenburg übernommen.
Wappen von Katlenburg-Lindau
Blasonierung: „Im roten Feld ein schwarzer silbern bewehrter Adler.“[12][13]
Wappenbegründung: Katlenburg besteht aus dem Ort Duhm und der ehemaligen Grafenburg, dem Kloster, Schloß und der Domäne Katlenburg. Das nach dieser benannte Amt führte den schwarzen Adler im roten Feld.
Das Wappen wurde heraldisch unkorrekt angefertigt (Siehe: Tingierung – Heraldische Farbregeln).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Merian-Stich der Katlenburg um 1654Leisenberger Kirche
Katlenburg als namensgebende Burg des Ortsteils Katlenburg
Mushaus: Teil der ehemaligen Burganlage von Lindau
Mordmühle: Alte Mühle, um die sich eine Legende rankt
Leisenberger Kirche: Kirchenruine in der Nähe von Gillersheim
Erholungs- und Naturschutzgebiet Thiershäuser Teiche südlich von Gillersheim
Landschaftsschutzgebiet Husumer Tal bei Suterode
Naturdenkmale
Liste der Naturdenkmale in Katlenburg-Lindau
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen
Wirtschaftlich haben sich einige kleine und mittlere Unternehmen aus den Bereichen Handwerk, Industrie und Dienstleistungen angesiedelt. Im Ortsteil Katlenburg hat die Katlenburger Kellerei ihren Sitz. Dem ländlichen Umfeld entsprechend nimmt die Landwirtschaft einen hohen Stellenwert ein.
Öffentliche Einrichtungen
Zu den Kulturellen Einrichtungen zählt neben einigen Dorfgemeinschaftshäusern und Festhallen, zwei Büchereien und vier Kindergärten auch die Freizeit- und Bildungsstätte Katlenburg.
Bildung
Schulen in Katlenburg-Lindau:
Burgbergschule in Katlenburg (Grundschule)
Rhumetalschule in Lindau (Oberschule)
Verkehr
Im Zentrum der Gemeinde liegt der Knotenpunkt der Bundesstraßen 241 und 247. Im Ortsteil Katlenburg liegt ein Haltepunkt der Südharzstrecke zwischen Northeim und Herzberg am Harz.
Franz Mueller-Darß (1890–1976), Forstmeister und Standartenführer der Waffen-SS im Stab Heinrich Himmlers
Wilfried Gleitze (* 8.September 1944 in Lindau; † 21.November 2019 in Münster), Jurist, Erster Direktor der Deutschen Rentenversicherung Westfalen (1987–2009), Vizepräsident des Bundesversicherungsamtes (1981–1987)
Personen, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen
Martin Weskott (* 1951), ev. Pfarrer, Begründer der Buchrettungsaktion „Bücher Weitergeben statt Wegwerfen“, von 1979 bis 2017 Pfarrer der Sankt-Johannes-Gemeinde in Katlenburg
Bernd Leinemann (* 11.Dezember 1963 in Northeim), Deutscher ONS-Rallycross-Meister 1992, FIA-Rallycross-Vizeeuropameister 1994[15]
Frauke Heiligenstadt (* 1966), Bundestagsabgeordnete und frühere niedersächsische Kultusministerin (SPD), lebt im Ortsteil Gillersheim
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.214.
Gemeinderatswahl Katlenburg-Lindau 2011.(Nicht mehr online verfügbar.)In:Webseite Kommunale Datenverarbeitungszentrale Südniedersachsen (KDS).11.September 2011,archiviertvomOriginalam4.März 2016;abgerufen am 26.November 2019.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wahlen.kds.de
Gemeinderatswahl Katlenburg-Lindau 2006.(Nicht mehr online verfügbar.)In:Webseite Kommunale Datenverarbeitungszentrale Südniedersachsen (KDS).19.September 2006,archiviertvomOriginalam4.März 2016;abgerufen am 26.November 2019.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wahlen.kds.de
Wappen Katlenburg.In:Webseite Gemeinde Katlenburg-Lindau.Abgerufen am 27.November 2019.
Hauptsatzung.(PDF; 22kB)In:Webseite Gemeinde Katlenburg-Lindau.3.November 2011,abgerufen am 27.November 2019.
Hans-J. Oschmann:Höchste Ehre für Heinz Marks.In:Webseite Hessische/Niedersächsische Allgemeine.4.November 2011,abgerufen am 26.November 2019.
Dummrumheizen.In:Webseite TAZ.10.August 1992,abgerufen am 26.November 2019.
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