Das altmärkische Dorf Hohentramm, ein Rundplatzdorf mit Kirche, liegt rund 15 Kilometer südlich der Kreisstadt Salzwedel. Im Westen des Dorfes fließt der Stapener Landgraben, der in den Landgraben mündet.[3][1]
Geschichte
Mittelalter bis 20. Jahrhundert
Hohentramm wurde 1304 erstmals urkundlich als villa Tramme erwähnt, als Ritter von Stöckheim (Stockem) dem Kloster Arendsee mit seiner Tochter eine Hebung aus Tramm verschrieb.[4]
Im Jahre 1331 wurde der Ort als ville hoghentramme erwähnt, als Heinrich von Rundstedt und Fritz von Dequede ihre Güter an Borchard von Bartensleben verkauften.[5][6]
Am 21. Oktober 1440 wurde das Dorf urkundlich erwähnt, als der Probst und der Konvent des Klosters Arendsee an den von der Schulenburg das Dorff Hohen Tramme verkauften.[7]
Nördlich des Dorfes liegt der Bahnhof Hohentramm, an der früheren Bahnstrecke Kalbe/Milde–Beetzendorf der Altmärkischen Kleinbahn. Das Bahnhofsgebäude wurde am 18. Dezember 1899 eröffnet und war als Bahnhofsagentur bis 1987 in Benutzung. Danach wurde das Gebäude an die Sowjetarmee übergeben, die es bis zur Wende als Jagdquartier für das Sonderjagdrevier Hohentramm nutzte. 1991 wurde der Personen- und 1994 auch der Güterverkehr eingestellt, die Bahngleise wurden abgebaut. Das Gebäude wurde ab 1994 von den neuen Eigentümern in seiner Substanz gesichert.[8]
Eingemeindungen
Am 20. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Siedengrieben und Stapen in die Gemeinde Hohentramm eingemeindet.[9] Am 25. Juli 1952 wurde Hohentramm in den Kreis Klötze umgegliedert. Am 1. Juli 1994 kam die Gemeinde zum Altmarkkreis Salzwedel.[10]
Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Hohentramm am 2. Oktober 2008, dass die Gemeinde Hohentramm in die Gemeinde Beetzendorf eingemeindet wird. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2009 in Kraft.[11][12][13]
Nach Eingemeindung der bisher selbstständigen Gemeinde Hohentramm wurden Hohentramm, Stapen und Siedengrieben Ortsteile der Gemeinde Beetzendorf.
Die evangelische Kirchengemeinde Hohentramm gehörte früher zur Pfarrei Jeeben[16] und wird heute betreut vom Pfarrbereich Beetzendorf des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[17]
Politik
Bürgermeister
Der letzte Bürgermeister der Gemeinde war Rainer Klinzmann (SPD).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die evangelische Dorfkirche Hohentramm ist ein Feldsteinsaal des 15. Jahrhunderts. Den quadratischen Fachwerkturm über dem Westteil krönt eine achteckige Spitze. Die Backstein-Teile kamen 1883 hinzu. Die spätmittelalterliche Bronzeglocke trägt eine gotische Minuskelinschrift.[18]
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale Beetzendorf – Hohentramm
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes:Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.335, 79. Hohentramm (Online bei google books).
Georg Schmidt: Das Geschlecht von der Schulenburg, Teil 2, Beetzendorf 1899. DNB 368145026.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB578458357, OCLC614308966, S.143.
Joachim Stephan: Die Vogtei Salzwedel. Land und Leute vom Landesausbau bis zur Zeit der Wirren. Dissertation Humboldt-Universität zu Berlin 2003 (= Klaus Neitmann [Hrsg.]: Quellen, Findbücher und Inventare des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Band 17). Peter Lang. Europäischer Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-631-54808-7.
Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark. Band 2: L–Z. In: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII; Klaus Neitmann [Hrsg.]: Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Band 68; Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung des Landes Sachsen-Anhalt. Reihe A. Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts. Band 23). 2 Bände, Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, Hohentramm nnw Klötze, S. 2237–2240.
Einzelnachweise
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.2237–2240, doi:10.35998/9783830522355.
Anke Pelczarski:Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 15.Januar 2022, DNB1047268213, S.17.
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band22. Berlin 1862, S.19 (Digitalisat).
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band17. Berlin 1859, S.237 (Digitalisat).
Ortsname nach Originalurkunde
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band5. Berlin 1845, S.296 (Digitalisat).
Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.18, 5.August 1950, ZDB-ID511105-5, S.278 (PDF).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S.358,362.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB578458357, OCLC614308966, S.143.
Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf:Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6.Juni 2019.
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.24 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark. Band 2: L–Z. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, Hohentramm. 9. Baudenkmale, S. 2240.
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