Das Pfarrdorf liegt am Bergtheimer Mühlbach, der sich mit dem Iffbach zur Iff vereinigt, einem linken Zufluss des Breitbachs. Der Ort ist allseits von Acker- und Grünland umgeben, das im Westen durch die Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg durchschnitten wird. Die Staatsstraße 2419 führt nach Gollhofen zur Bundesstraße 13 (2,2km südlich) bzw. nach Ippesheim (2km nordöstlich). Die Kreisstraße NEA44/KT21 zweigt innerorts von der St2419 ab und führt nach Gnötzheim (3km nördlich). Die Kreisstraße NEA45/KT52 zweigt von der NEA44 ab und führt die B13 kreuzend nach Rodheim (4,1km westlich).[4]
Geschichte
Der Ort wurde 1283 als „Berchtheim“ erstmals schriftlich erwähnt. 1412 wurde der Ort erstmals „Heren Berchtheim“ genannt. Das Bestimmungswort ist entweder der Personenname Berhto oder das Adjektiv ber(a)ht (ahd. für glänzend, hell).[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Herrenberchtheim 53 Anwesen. Das Hochgericht übte das ansbachische Oberamt Uffenheim aus. Das Kasten- und Stadtvogteiamt Uffenheim war Grundherr über 45 Anwesen.[6] Die übrigen 8 Anwesen unterstanden der Herrschaft Schwarzenberg.[7]
Von 1797 bis 1808 unterstand Herrnberchtheim dem preußischen Justiz- und Kammeramt Uffenheim.[8] 1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Steuerdistrikt Bergtheim (=Herrnberchtheim) gebildet, zu dem Geckenheim, Hasenmühle, Kirchmühle, Rittermühle, Simonsmühle, Unterickelsheim und Zapfenmühle gehörten.[9] Wenig später entstand die Ruralgemeinde Bergtheim, zu der Rittermühle und Zapfenmühle gehörten. Sie war dem Landgericht Uffenheim zugeordnet, das für Verwaltung und Gerichtsbarkeit zuständig war.[10] Um 1840 kamen Rückerts- und Zapfenmühle an die Gemeinde Reusch.[11] Beide Mühlen wurden aber nach 1864,[12] spätestens 1867[13] wieder nach Bergtheim umgemeindet. Die Gemeinde hatte 1961 eine Gebietsfläche von 6,241km².[1]
1945, gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, kam es in Herrnberchtheim zu erbitterten Straßenkämpfen, bei denen 102 amerikanische und 28 deutsche Soldaten starben. Des Weiteren wurde einige Gebäude des Ortes durch Brandbomben zerstört.[14]
Am 1. Januar 1972 wurde Herrnberchtheim im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Ippesheim eingegliedert.[15]
Haus-Nr. 163 (ursprüngliche Nummerierung Nr. 38): Ehemalige Brauerei
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Ippesheim#Herrnberchtheim
Abgegangene Baudenkmäler
Haus-Nr. 10: Am Westgiebel des ursprünglich erdgeschossigen, weitgehend veränderten Fachwerkwohnstallhauses Wappenrelief mit preußischem Adler und Inschrift „18 Johann Herrlein 02“.[25]
Haus-Nr. 20: Von 1823, Stattliches, zweigeschossiges, fünfzoniges Fachwerkwohnstallhaus mit zwei hintereinanderliegenden Ställen. Satteldach mit Krüppelwalm. In der Mitte des Wohnteils traufseitig in der Obergeschossbrüstung Inschrifttafel „Johann/ Markert/ Erbauet im Jahr/ 1823“. – Zugehörige dreiseitige Hofanlage mit fünfjochiger Fachwerkscheune und in Quadermauerwerk aufgeführten Schweineställen mit einhüftigen, als Holzlege mit Latten verschlagenem Dachgeschoss.[25]
Haus-Nr. 37: Erdgeschossiges Fachwerkwohnstallhaus des späten 18. Jahrhundert mit rückwärtig massiver Traufwand und aufgestocktem Stubenteil, dessen abgewalmtes Dach in das Satteldach des Hauses eingeschiftet ist.[25]
Haus-Nr. 50: Gemeindehaus. Frühes 17. Jahrhundert. Kleines eingeschossiges dreizoniges Fachwerkwohnstallhaus mit wandhohen Streben. An der Stallwand auf dem Sockel aufsitzende Pfosten, in die die Fußschwelle eingezapft ist. Im Giebel des Wohnteils zweidrittel-hohe Streben, darüber rautenförmiges Gitterwerk.[25]
Haus-Nr. 51: Gemeindehaus. Aus der Mitte des 17. Jahrhunderts erdgeschossiges Fachwerkkleinhaus von 2 zu 5 Achsen, Umfassungen zum Teil modern massiv unterfangen. Wandhohe Streben, Malkreuze. Nördlich angebaute Ställe.[25]
Bodendenkmal
Turmhügel Herrnberchtheim
Religion
Der Ort ist Sitz einer Pfarrei und seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt.[26][1]
Literatur
Johann Kaspar Bundschuh:Herrenbergtheim. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB790364298, OCLC833753081, Sp.603–604 (Digitalisat).
Elisabeth Fuchshuber:Uffenheim (=Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band6). Michael Laßleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9927-0, S.88–90.
Reinhold Hoeppner (Hrsg.):Landkreis Uffenheim. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB730115267, S.62–63.
Hans Karlmann Ramisch:Landkreis Uffenheim (=Bayerische Kunstdenkmale. Band22). Deutscher Kunstverlag, München 1966, S.109–111.
Gottfried Stieber:Herrnberchtheim. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, S.469–470 (Digitalisat).
Herrnberchtheim in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 13.Oktober 2021.
Herrnberchtheim in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 13.Oktober 2021.
Herrnberchtheim im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 13.Oktober 2022
Einzelnachweise
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB453660959, Abschnitt II, Sp.829 (Digitalisat).
Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB94240937X, S.340 (Digitalisat).
E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 88. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: bærχdi.
Herrnberchtheim im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 89f.
Johann Bernhard Fischer:Herrenberchtheim. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S.356 (Digitalisat).
J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd.2, Sp.604.
Addreßhandbuch für die Fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth. Verlag der beiden Waisenhäuser, Ansbach und Bayreuth 1801, S.81 (Digitalisat).
Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S.9 (Digitalisat). Für die Gemeinde Bergtheim zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Rittermühl (S. 76).
Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S.69 (Digitalisat).
Wilhelm Meyer:Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, S.296. Hier noch bei Gemeinde Bergtheim aufgelistet.
Eduard Vetter (Hrsg.):Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. 3. Auflage. Brügel’sche Officin, Ansbach 1864, S.241 (Digitalisat). Hier noch bei der Gemeinde Reusch aufgelistet.
Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter:Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp.1093, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
R. Hoeppner: Landkreis Uffenheim, S. 62.
Wilhelm Volkert (Hrsg.):Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.583.
Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
Eduard Vetter (Hrsg.):Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S.243 (Digitalisat). Im Historischen Gemeindeverzeichnis werden 342 Einwohner angegeben.
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis: Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (=Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB451478568, S.185, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.):Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp.1257–1258, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp.1193 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp.1265 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp.1305 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB453660975, Abschnitt II, Sp.1132 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB740801384, S.175 (Digitalisat).
H. K. Ramisch: Landkreis Uffenheim, S. 110f. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии