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Hartau ist ein Ortsteil von Zittau im Landkreis Görlitz im Südosten Sachsens, an der Grenze zu Tschechien. Die ehemals selbständige Gemeinde wurde 1999 in die Stadt Zittau eingegliedert.[2] Hartau hat etwa 600 Einwohner.

Hartau
Stadt Zittau
Höhe: 265 m
Fläche: 5,28 km²
Einwohner: 514 (4. Jan. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1999
Postleitzahl: 02763
Vorwahl: 03583
Karte
Karte
Lage von Hartau auf dem Gebiet der Stadt Zittau

Geographie und Verkehr


Hartau liegt am Fuße des Zittauer Gebirges in der Nähe des Dreiländerecks zu Tschechien und Polen auf einer Höhe von 240 bis 283 m ü. NN. Hartau besteht aus zwei Teilen: Alt-Hartau entlang der Neiße und Neu-Hartau weiter südwestlich. Durch Hartau fließt der Pfaffenbach, die Ortslage Neu-Hartau erstreckt sich entlang des Goldbaches. Nördlich erhebt sich der Tonberg (260 m), südlich der Hahnberg (Kohoutí vrch, 535 m), Lindeberg (Sedlecký Špičák, 544 m), Pfaffenstein (Popova skála, 565 m) und der Mühlsteinberg (482 m), südwestlich der Heideberg (549 m), Zigeunerberg (510 m) und der Töpfer (582 m) sowie westlich die Rote Höhe (271 m).

Hartau ist von Zittau aus über die Staatsstraße 132 erreichbar, von welcher es sowohl eine nördliche wie auch südliche Zufahrtsstraße gibt. Durch Hartau führt der Oder-Neiße-Radweg. In Alt-Hartau gibt es einen Grenzübergang für Fußgänger, Radfahrer und Reiter nach Loučná, einem Ortsteil der tschechischen Nachbargemeinde Hrádek nad Nisou (Grottau).


Geschichte


Die alte Schule in Alt-Hartau
Die alte Schule in Alt-Hartau

Das ältere Straßendorf Alt-Hartau besteht vermutlich seit dem 13. Jahrhundert, die Besiedelung von Neu-Hartau begann erst im Jahr 1725 und erlebte mit Beginn des Braunkohlebergbaus eine wesentliche Expansion. Der Name leitet sich wahrscheinlich aus dem Althochdeutschen Wort harth für Gebirgswald ab. 1375 wurde der zur Herrschaft Grafenstein gehörige Ort als Harte erstmals urkundlich erwähnt.[3] Seit 1384 besaß die Stadt Zittau Rechte an dem Ort, welche nur in der Zeit des Oberlausitzer Pönfalls unterbrochen wurden. Neben der Landwirtschaft und der Fischzucht ernährten sich die Bewohner Hartaus von der Weberei und Gärtnerei, bis um 1835 der Braunkohlebergbau als Erwerbsquelle hinzu kam. Anfangs wurde die Kohle im Untertagebau gefördert, ab 1903 bis 1953 im Tagebau. Ein grenzüberschreitender Lehrpfad beschäftigt sich mit der Geschichte aus jener Industrieepoche.

Bereits 1931 hatte es in Hartau politische Auseinandersetzungen über einen möglichen Anschluss an die Stadt Zittau gegeben. Anlass war damals die freigewordene Bürgermeisterstelle, über deren Wiederbesetzung zu entscheiden war. Obwohl die Gemeindeverordneten die Eingemeindung mit sieben von dreizehn Stimmen beschlossen hatten, beantragten Ende Juni 1931 109 Antragsteller eine Gemeindebürgerabstimmung, die schon am 5. Juli stattfand. Dabei stimmten 305 von 602 Gemeindebürgern gegen die Vereinigung und nur 41 dafür. So musste der Anschluss an die Stadt Zittau nach dem damaligen Gemeinderecht unterbleiben.[4]

Nach dem Zweiten Weltkrieg bewirtschafteten Bauern der LPG Weißbachtal die Wiesen und Äcker, von denen einige durch Umwandlung von Fischteichen in Wiesenflächen entstanden. Haupteinnahmequelle war die Viehzucht.

In Neu-Hartau, später auch in Alt-Hartau gewann der Tourismus, meist als Nebenerwerb, an Bedeutung. Es entstanden vor allem nach 1990 einige Ferienwohnungen und Pensionen. Derzeit gibt es etwa 30 Gästebetten.

Von regionaler Bedeutung ist heute die grenzüberschreitende freie Schule Schkola.


Gedenkstätten



Kultur und Sehenswürdigkeiten


Röhrhäusel
Röhrhäusel

Wanderziele und Naturdenkmale


In Tschechien:


Literatur




Commons: Hartau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Zittauer Stadtanzeiger, 30. Jahrgang, Nr. 334
  2. Gebietsänderungen ab 1. Januar 1999 bis 31. Dezember 1999. (PDF; 21 kB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, S. 9, abgerufen am 2. Januar 2013.
  3. Hartau im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  4. Christopher Schmidt: Unmittelbare Gemeindedemokratie im mittel- und süddeutschen Raum der Weimarer Republik. Baden-Baden 2007, ISBN 978-3-8329-2607-6, S. 179.



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